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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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über die Schulter hinter sich. »Gorian ist aber schon morgen in Reichweite.«
    »Er wird jedoch nicht angreifen.«
    »Nein, ich denke nicht. Nicht, wenn er tatsächlich fähig ist, über große Entfernungen hinweg Informationen auszutauschen.«
    »Harban hat keinen Zweifel daran.«
    »Ein komischer Kerl«, meinte Davarov.
    Roberto lächelte. »Da will ich dir nicht widersprechen. Er redet sehr wenig, aber wenn er etwas sagt, dann muss man es ernst nehmen.«
    »Was fällt ihm zu alledem hier ein?«
    »Er will, dass wir losziehen und die Gor-Karkulas holen.«
    »Es wäre einfacher, sie zu töten«, überlegte Davarov.
    »Nicht, wenn wir die Karku als Freunde behalten wollen.« Roberto seufzte. »Er hat natürlich recht. Wenn wir sie herausholen, verliert Gorian einen großen Teil seiner Macht. Allerdings sind die Toten im Weg, und damit ist es so gut wie unmöglich.«
    Davarov nickte. »Beginnen wir mit den Dingen, die uns bekannt sind. Er soll die Karten auf den Tisch legen. Aber über die neratharnische Seite müssen wir uns Gedanken machen. Niemand, ob tot oder lebendig, wird ohne Erlaubnis durch diese Mauern gelangen. Roberto?« »Ja?«
    »Du weichst ihnen aus, nicht wahr?« Robertos Kehle schnürte sich zu. »Wirfst du es mir vor?« »Nein. Ich glaube aber, der Große macht sich Gedanken.« »Jhered macht sich doch über alles und jedes Gedanken.« »Komm doch und sage wenigstens guten Tag.« Roberto zuckte mit den Achseln. »Na schön. Bringen wir es hinter uns.«
     
    Arducius beobachtete im Speisesaal der Kaserne, wie Jhered Roberto Del Aglios begrüßte, und spürte den Kummer in den Energiebahnen, die zwischen ihnen entstanden. Er hielt sich zurück und blieb mit Mirron und Ossacer in einer Ecke auf einer Bank sitzen. Nach der Reise waren sie alle müde. Mirron litt trotz Ossacers Hilfe noch ein wenig an Übelkeit, und Arducius war sicher, dass es sich dieses Mal um mehr als nur die Seekrankheit handelte. Dem Ausdruck ihrer Augen nach zu urteilen, war ihr das auch selbst bewusst. Gott umfange ihn, alle wussten es. Gorian war nahe und trieb seine Toten vor sich her. Unübersehbar zeichnete es sich in den Energiebahnen der gemarterten Erde ab. Die Stränge drehten und wanden sich, als wollten sie zurückzucken und ihrem Schicksal entfliehen.
    Die beiden alten Freunde redeten eine Weile flüsternd miteinander, bis Roberto schließlich nickte, traurig lächelte und zu ihnen kam. Auch Jhered drehte sich zu ihnen um, sah sie ernst an und hing, eine Hand vor Kinn und Mund gelegt, seinen Gedanken nach.
    Arducius und die anderen beiden erhoben sich und salutierten, was Roberto jedoch mit einer Handbewegung abtat. Ossacer war sehr angespannt, und Arducius kannte den Grund genau. Sie konnten Robertos Energien ebenso wahrnehmen wie seine Augen und seine Haltung. Er war voller Kummer, aber darunter brodelte auch Ärger, der sich gegen sie richtete.
    »Botschafter Del Aglios, wir hätten nicht damit gerechnet, Euch hier anzutreffen«, sagte Arducius, um das Schweigen zu brechen.
    »Nein«, erwiderte Roberto. »Vor fünfunddreißig Tagen hätte mich eine entsprechende Prophezeiung selbst überrascht. Einer von Euch hat jedoch alles über den Haufen geworfen, und nun sind wir ins Hintertreffen geraten. Kein Wunder, dass Ihr hier auf Misstrauen stoßt, um es freundlich auszudrücken.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Arducius.
    »Mein Bruder Adranis ist Gorian Westfallen zum Opfer gefallen, und ich mache den Aufstieg dafür verantwortlich.«
    Mirron keuchte. »Botschafter, ich kann nicht sagen, wie leid mir das tut.«
    »Euer Bruder war ein großer Mann«, stimmte Ossacer zu.
    »Ja, das war er«, sagte Roberto. »Und hätte ich ihn nicht selbst enthauptet und verstümmelt, dann würde dieser große Mann jetzt im Totenheer Eures verdammten Bruders marschieren.«
    Arducius schluckte. Gern wäre er einen Schritt zurückgewichen, doch die Bank war ihm im Weg.
    »Wir finden Gorians Verbrechen so abscheulich wie jeder andere«, fuhr Arducius fort. »Unser Ziel war es immer …«
    »Schweigt!«, fauchte Roberto. Die drei Aufgestiegenen zuckten zusammen. »Ich bin nicht hergekommen, um über die Ziele des Aufstiegs zu diskutieren, der meiner Mutter so ans Herz gewachsen ist. Ich verlange lediglich, dass Ihr Euch bemüht, und nur aus diesem Grund bin ich froh, dass Ihr da seid. Eines aber will ich Euch gleich zu Anfang erklären. Mit jedem Tag bereue ich ein wenig mehr, dass ich auf Euch gehört habe und Gorian nicht an Ort und

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