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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Schweinehund.«
    Die Flasche traf einen atreskanischen Brustharnisch und zerbarst. Metallsplitter trafen die anderen Toten in der Nähe, und die Explosion warf viele andere in der Nähe um, zerfetzte ihre Gliedmaßen und enthauptete sie. Dreißig Tote stürzten inmitten von Blutfontänen, zersplitterten Rüstungen, umherfliegenden Körperteilen und Knochen.
    »Für die Konkordanz!«, brüllte Davarov. »Sie sollen nur kommen, damit ich sie niedermachen kann.«
    Auch Julius und Harban warfen ihre Flaschen. Hinter Roberto versuchte ein Ingenieur gerade, ein qualmendes Pechfass wieder anzuzünden. Nach den Detonationen prasselten Trümmerstücke gegen die geborstenen Mauern. Auch Roberto warf seine Flasche, und wieder gingen Tote zu Boden.
    »Wenn du mich haben willst, Gorian, dann musst du schon herkommen und mich holen.« Roberto bückte sich und nahm eine neue Flasche. »Lasst uns sie benutzen, solange wir es noch können.«
    Die Toten rückten vor.
    »Nun liegt alles bei dir, Paul. Wieder einmal.«
     
    Das Siebte Kommando der Ocenii hielt das Dock direkt vor der südlichen Festung. Als die Feuer erloschen waren, hatten die Toten über verkohlte Balken hinweg mit dem Vorstoß aufs Land begonnen. Einige kamen auch mit tsardonischen Schiffen, die durch die rauchenden Trümmer bis zur Mole fuhren. Die Geschütze der Festungen beschossen jetzt auch die Feinde innerhalb des Hafens und versenkten einige Triremen. Hunderte Tote hatten die Flammen schon verschlungen, doch es kamen immer mehr, und die gewöhnlichen Soldaten verließ allmählich der Mut.
    Weitere Schiffe fuhren durch die Hafeneinfahrt herein. Viele Tote, die untergegangen waren, kletterten die Metallleitern an der Mole wieder herauf. Keiner der Verteidiger hätte gedacht, so etwas einmal sehen zu müssen, und für einige war es zu viel.
    Viele liefen einfach weg, als die Toten an Land kamen. Hunderte waren es.
    Kashilli hob einen Toten hoch und brach ihm über dem Knie das Kreuz. Dann warf er die Leiche fort, hob den Hammer und donnerte ihn einem weiteren Toten auf den Schädel. Als der Kopf völlig zertrümmert war, zuckte und ruckte der Tote und ging unter der Wucht des Schlages zu Boden. Kashilli beförderte ihn mit einem Tritt ins Wasser. Dreißig weitere rückten nach und nahmen seinen Platz ein.
    »Dann kommt mal.« Er winkte ihnen. »Einer nach dem anderen oder alle zusammen, das ist mir egal.«
    Iliev kämpfte neben ihm und bildete eine Art Gegengewicht zu Kashillis brutaler Kraft. Der Admiral balancierte und drehte sich elegant, um einem gesternischen Milizionär einen Tritt vor den Bauch zu versetzen, der den Toten rückwärts taumeln und mit ihm noch zwei weitere ins Wasser stürzen ließ. Da er nun etwas Raum hatte, setzte Iliev sofort nach, ging in die Hocke und zerschmetterte dem nächsten Toten mit seinem Hammer die Kniescheibe. Der Gegner brach zusammen. Iliev sprang wieder hoch und drosch ihm die Axt ins Kreuz. Seine Beine zuckten noch einen Moment, dann blieb er still liegen.
    Auf einmal war auf der ganzen Mole ein Keuchen zu hören. Iliev hielt inne und orientierte sich. Alle Toten hatten mitten in der Bewegung innegehalten. Kashilli lachte und schlug einem weiteren Toten seinen Hammer in die Seite und traf dabei noch einen zweiten, der gestolpert war. Als er in die Reihen der Toten vordringen wollte, hielt Iliev ihn mit einem Ruf zurück.
    Der Admiral starrte einem Toten, der direkt vor ihm stand, in die Augen, die in einem schon seit dreißig Tagen verfaulenden Gesicht saßen. Das Fleisch war bereits verwest, Maden krochen über die Haut. Von dem Toten ging ein beißender Gestank aus, doch daran hatte Iliev sich gewöhnt. Die Augen hätten nur noch leere Höhlen sein sollen, doch sie waren erhalten geblieben, und in ihnen entdeckte Iliev eine vorübergehende Verwirrung und dann unendliche Schmerzen.
    Der Tote öffnete den Mund, und alle anderen folgten seinem Beispiel und stießen einen markerschütternden Schrei aus. Sie zuckten und bebten, der Schimmel brach aus ihren Leibern hervor und rann an den Beinen auf den Zement der Mole herab.
    »Zurück, zurück!«, rief Iliev.
    Das Siebte Kommando gehorchte sofort. Im Hafenbecken knarrten die Balken der einlaufenden feindlichen Schiffe. Irgendwo splitterte Holz, doch Iliev konnte die Ursache nicht erkennen.
    »Da!«
    Kashilli deutete auf eine Trireme, auf deren Rumpf etwas Grünes wuchs. Rasch breitete sich der Belag auf den Balken und dem Deck aus und kroch auch den Mast bis zum Segel

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