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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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anstarrten, was allerdings leicht verständlich war. Da niemand sonst etwas sagte, brach Herine das Schweigen selbst.
    »Will denn niemand die Mörderin willkommen heißen?«, sagte sie.
    »Kommt schon, Herine, setzt Euch«, sagte Hesther. »Niemand nennt Euch eine Mörderin.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, wirklich nicht«, stimmte Mirron zu.
    »Ich habe kein Problem mit dem, was geschehen ist«, sagte Ossacer.
    Jhered atmete scharf ein, doch Herine entschied sich, nur zu lächeln und sich zu setzen.
    »Es war kein angenehmer Abend. Ich finde nicht viel Unterstützung, und deshalb danke ich Euch, Ossacer. Ich werde Euch zwar nie richtig verstehen, aber ich weiß, was Ihr mir sagen wolltet.«
    Vasselis ließ sich neben ihr nieder.
    »Wie ist es verlaufen?«, wollte Jhered von ihm wissen.
    »So gut, wie man es sich nur wünschen könnte. Die Tote ist bei den Ärzten und wird bald für den Orden freigegeben. Wir rufen die Sprecher von Erde, Ozean und Winden zu uns und überlassen es ihnen, dem Volk die Situation zu erklären.«
    »Was ist mit den Gottesrittern?«
    Vasselis nickte. »Möglicherweise ist das Erste Schwert Vennegor bei ihnen.«
    »Er braucht keine Erklärung, sondern eine Warnung«, schaltete sich Elise ein. »Die Gottesritter werden anderswo gebraucht, um die Bürger zu verteidigen.«
    »Vergesst Eure Träume, Elise. Es wäre schon schlimm genug gewesen, wenn wir Felice vor Gericht gestellt und verbrannt hätten. Da sie nun aber während ihrer Haft getötet wurde, fällt auch der Ärger erheblich schlimmer aus.« Sie blickte zu Jhered und nickte. »Danke, dass du mich vorhin ertragen hast. Ich glaube, jetzt komme ich wieder zurecht.«
    »Es war ein Unfall, der jedoch schlimme Konsequenzen nach sich ziehen wird«, fuhr Jhered fort. »Wir haben aber einen Plan. Ich möchte dich bitten, den Leichnam erst freizugeben, wenn wir unsere Verteidigung eingerichtet haben und die Aufgestiegenen fort sind.«
    »Was werdet Ihr sagen, Herine?«, wollte Hesther wissen.
    »Die Wahrheit«, antwortete die Advokatin.
    »Ich bin nicht sicher, ob das wirklich klug ist«, sagte Jhered. »Deine unmittelbare Beteiligung …«
    »Es wird so oder so herauskommen, ob wir wollen oder nicht. Da können wir den Stier auch gleich bei den Hörnern packen.«
    Jhered schüttelte den Kopf. »Vielleicht bist du doch noch nicht ganz bei dir, Herine. Was geschieht, wenn der Orden und die Bürger erfahren, dass du zu ihrem Tod beigetragen hast? Arvan, du bist doch nicht etwa damit einverstanden, oder?«
    »Ich bin nur der Marschallverteidiger, der seinen Standpunkt darlegt und letzten Endes Befehle ausführt.«
    »Und wie wäre dein Standpunkt?«
    »Dass dies eine äußerst verhängnisvolle Entscheidung wäre.«
    Jhered wandte sich wieder an die Advokatin. »Herine, bitte. Das ist sehr unklug. Ich denke auch, dass es irgendwann herauskommen wird, aber wir müssen uns bis dahin so gut wie möglich schlagen. Ich nehme an, Ihr habt den Wächtern vor der Tür aufgetragen, die Tote zu entfernen ?«
    Vasselis nickte. »Je weniger eingeweiht sind, desto besser. Wir haben sie direkt zu den Ärzten gebracht. Sie ist abgeschirmt, und uns hat niemand gesehen. Also sind wir hier, die beiden Wächter und ein Arzt bisher die Einzigen, die wissen, was geschehen ist.«
    »Ich weiß, was du sagen willst, Paul«, erwiderte Herine.
    »Und richtig ist es auch. Wir sollten die Sache unter Verschluss halten. Im Augenblick haben wir alles unter Kontrolle. Warum sollte irgendjemand erfahren, wo und warum sie gestorben ist? Äußerlich ist ihr nichts anzusehen, die Rötung von der Ohrfeige ist verschwunden. Sie hätte diesen Unfall auch in ihrer Zelle erleiden können.«
    »Ich kann und werde nicht mit dieser Lüge leben«, sagte Herine. »Wenn ich meinem Volk unter die Augen treten will, dann kann ich mir nicht noch mehr Schuldgefühle aufladen als jene, die ich jetzt schon habe.«
    »Du hast gar nichts getan«, zischte Jhered aufgebracht. »Du hast ihr eine Ohrfeige gegeben, und du kannst mir glauben, dass es viele gibt, die sich in der Reihe angestellt hätten, um deinem Beispiel zu folgen. Sie ist ausgerutscht, unglücklich gefallen und kam dabei ums Leben. Du hast sie nicht getötet.«
    »Ich habe ihren Tod herbeigeführt.«
    »Nein«, widersprach Ossacer. »Das hat sie selbst gemacht.«
    »Hat hier die Regel des universellen Gleichgewichts gewirkt, Ossacer?«, fragte Herine.
    »Wenn man sich in Gefahr begibt, muss man die Konsequenzen tragen«, erwiderte der

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