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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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sich nicht mehr aufhalten und würden eine dramatische Auswirkung auf die Bürger haben. Die Toten marschierten und segelten zur Konkordanz.
    Jhered ritt mit zehn weiteren Männern und begleitete den Wagen, auf dem Harkov lag. Er hatte Alraune bekommen und schlief jetzt. Jhered würde nie den schrecklichen, gehetzten Ausdruck seiner Augen oder die Verzweiflung vergessen, mit der er die jüngsten Erinnerungen abzuschütteln versucht hatte.
    Iliev war im Hafen geblieben und auf sein Schiff zurückgekehrt. Inzwischen gab er sicher schon Anweisungen, mit einsetzender Ebbe auszulaufen. Irgendwo im Norden des Tirronischen Meeres segelte ein Schiff voller Toter unter der Flagge der Konkordanz. Derzeit hatte Jhered keine Vorstellung, wie weit sie überhaupt kommen würden. Bisher wusste man von den Kundschaftern, dass kleine Gruppen von Toten schnell vergingen, und auf dem Meer würde sich der Verfall sicher noch beschleunigen.
    Mirron hatte erklärt, dass die Toten direkt von der Erde gespeist würden. Der Meeresgrund war jedoch weit unter ihnen, und zusätzlich waren sie durch die Balken des Schiffs vom Wasser getrennt. Vielleicht nährten sie sich jetzt auch vom Holz. Jhered konnte allerdings nicht verstehen, wie Gorian fähig sein sollte, einen bestimmten Toten zu erspüren und ihn zu veranlassen, auf dem Schiff so ein Blutbad anzurichten. Nicht einmal, wenn ein Gor-Karkulas am Strand entlanggelaufen wäre, während Harkov auf dem Meer fuhr, und dies war ohnehin kaum vorstellbar.
    Die Aufgestiegenen erwarteten ihn schon, als er zurückkehrte.
    »Das Problem ist, dass wir nicht genau wissen, wozu er überhaupt fähig ist«, sagte Mirron, als Jhered ihnen von seiner Begegnung mit Harkov berichtet hatte. »Vielleicht kann er jeden Einzelnen spüren, der stirbt.«
    »Das verstehe ich nicht«, überlegte Jhered. »Wie sollte das möglich sein? Wie kann er wissen, dass jemand stirbt, um ihn daraufhin wiederzuerwecken? Unseren Schätzungen nach hält er sich hunderte Meilen entfernt im Norden auf, irgendwo in Gosland. Harkov war jedoch an der atreskanischen Küste unterwegs.«
    »Ich glaube nicht, dass er es überhaupt weiß«, wandte Arducius ein. »Ich nehme an, er erfährt es von den Gor-Karkulas, wenn irgendwo ein Konflikt ausbricht, und dann wirkt er seine Auferweckung. Sicherlich ist das über größere Entfernungen möglich. Es kann gut sein, dass er gerade in jenem Teil von Atreska die Toten erweckte, und Harkovs Schiff wurde eher zufällig in seinem Netz gefangen.«
    Jhered nickte. »Das klingt einleuchtend.«
    »Spielt es denn wirklich eine Rolle?«, fragte Kastenas. »Das bedeutet doch vor allem, dass eine Streitmacht, die viel größer ist, als wir dachten, nach Norden und Westen marschiert, vermutlich in Richtung der neratharnischen Grenze. Möglicherweise hat Gorian Davarov und seine Truppe völlig ausgelöscht und seiner eigenen einverleibt, was die Lage noch weiter verschlimmern und seine Kräfte noch weiter verstärken würde. Jedenfalls brauchen wir die Aufgestiegenen an dieser Front, wenn wir den Vormarsch aufhalten wollen. Dort gibt es hohe und starke Mauern. Die Toten werden lange brauchen, um sie einzureißen.«
    »Einverstanden«, sagte Jhered. Er blickte zu den Aufgestiegenen. »In Ordnung?«
    Arducius und Mirron nickten. Ossacer zuckte mit den Achseln.
    »Wir müssen die Gor-Karkulas aus dem Spiel nehmen«, fügte Ossacer hinzu. »Nicht, dass wir sie töten sollen, aber sie müssen aufhören, für Gorian zu arbeiten. Das wird ihn nicht nur schwächen, sondern uns auch einen klaren Hinweis geben, wo er sich aufhält. Im Augenblick, so vermute ich, würden uns die Kräfte der Karkulas in die Irre führen, wenn wir versuchen, ihn über die Energien der Erde aufzuspüren.«
    »Ihr wollt das Suchgebiet einengen«, sagte Gesteris. »Das ist eine gute Idee, aber wie kommt Ihr ihm nahe?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    »Na schön.« Jhered klatschte in die Hände. »Wir haben so etwas wie einen Plan. Elise, Ihr müsst mir so viele Kräfte geben, wie Ihr nur könnt, um den Hügel zu verteidigen. Die Aufgestiegenen, Ihr und ich fahren mit einem Schiff der Einnehmer. Wir können wie Iliev noch mit dem Gezeitenwechsel auslaufen. Marcus, Ihr solltet hierbleiben und zusammen mit Arvan Vasselis die Verteidigung des Hügels übernehmen.«
    »Wie Ihr wünscht«, sagte Gesteris. »Glaubt Ihr denn, wir sind in Gefahr?«
    Jhered zuckte mit den Achseln. »Ich bin nicht sicher, aber wir dürfen kein Risiko

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