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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Verbänden. Tote Späher oder tote Kavalleristen hatte bisher noch niemand gesehen.
    Ein schwacher Trost.
    In Atreska herrschte das Chaos. Die Offiziere hatten sich überwiegend an Davarovs Befehle gehalten, die Toten oder die Tsardonier nicht anzugreifen, doch daraufhin waren zahllose Flüchtlinge und Soldaten in Richtung Westen nach Neratharn geströmt. Boten hatten Bescheid gegeben, dass das Schlachtfeld vorbereitet werden musste, doch es würde sehr schwierig werden.
    Nach dem Abmarsch aus Tharuby wollte Davarov seine Legionen aufteilen und nach Norden und Westen marschieren lassen, um die Versorgung mit Proviant sicherzustellen. Die Menschen im Fischereihafen waren sehr nervös gewesen, und seine Ankunft hatte eine Panik ausgelöst, statt die Einwohner zu beruhigen. Er hätte es vorgezogen, den Ort zu evakuieren, aber nicht unbedingt nach Neratharn zu gehen.
    Andererseits konnte er froh sein, dass er Zivilbeamte mitgenommen hatte. Dennoch war die Lage schrecklich verworren. Er saß mit Cartoganev, der Prätorin von Tharuby und den drei Legaten, die er aus Haroq mitgebracht hatte, in der Basilika.
    »Im Augenblick haben wir es mit zwei Truppenteilen zu tun. Eine Abteilung befindet sich, von Tsardoniern verstärkt, etwa fünf Tagesmärsche hinter uns und fünfzig Meilen weiter im Norden. Eine weitere neue Streitmacht zieht nach Norden. Den Uniformen nach kommen sie aus Gestern.«
    Cartoganev stellte Fähnchen auf eine Karte. Davarov hatte ihm die Aufgabe übertragen, möglichst viele Informationen über Freund und Feind zu sammeln. Seine Kavalleristen waren erschöpft und müde, nahmen es aber trotzdem jeden Tag auf sich, Botschaften zu überbringen und das Gelände zu erkunden. Davarov versuchte unterdessen, die vielen Flüchtlinge zu dirigieren, die dem Heer folgten und für die er sich persönlich verantwortlich fühlte. Außerdem dachte er ständig über neue Taktiken nach, die ihnen einen Vorteil verschaffen mochten. Ein paar Manöver waren ihm eingefallen, doch das Wirkungsvollste war zugleich das Unangenehmste.
    »Wie weit ist die zweite Gruppe jetzt noch entfernt?«
    Cartoganev stellte ein Fähnchen auf die Karte, und Davarov knurrte gereizt.
    »Sie rasten nicht«, erklärte Cartoganev. »Sie marschieren Tag und Nacht und können sich, wenn sie wollen, binnen eines Tages mit der ersten Truppe vereinigen.«
    »Das einzig Gute ist, dass sie auf die noch lebenden Tsardonier Rücksicht nehmen und langsamer marschieren müssen.«
    »Gott sei Dank für die Tsardonier, was?«, erwiderte Cartoganev mit blitzenden Augen.
    Davarov kicherte.
    »Sie sind unser wichtigster Verbündeter, bis wir die Grenze erreichen.« Er wandte sich an seine Legaten. »Wie steht es bei den Flüchtlingen und mit dem Proviant?«
    Papiere raschelten, dann meldete sich der Anführer zu Wort.
    »Wir versuchen immer noch, Namen und Herkunft aller Männer, Frauen und Kinder zu dokumentieren, die sich dem Zug angeschlossen haben. Bisher haben wir fünfunddreißigtausend Personen erfasst, doch es werden täglich mehr. Vermutlich begleiten uns mehr als fünfundvierzigtausend Heimatlose. Einige konnten wir überreden, wieder umzukehren, doch die meisten haben zu große Angst. Warum sollten sie in ein Gebiet marschieren, das die Armee gerade verlässt?«
    »Die Ebenen sind riesig, und wir wissen, dass die Toten in gerader Linie marschieren«, sagte Davarov. »Für so viele Menschen haben wir nicht genügend Wasser und Essen, oder?«
    Der Legat schüttelte den Kopf. Davarov bedauerte ihn. Er hatte ein kleines Heer von Beamten rekrutiert, die ihm halfen, doch er hatte kaum geschlafen. Obwohl erst siebenunddreißig Jahre alt, hatte er schon die ersten grauen Haare.
    »Auf keinen Fall. Wir haben versucht, Plätze einzurichten, wo sie verköstigt werden können, doch es gelingt uns nicht, genügend Vorräte zu requirieren, um alle zu versorgen. Die Menschen müssen wohl für sich selbst sorgen.«
    »Wie?«
    Abermals schüttelte der Legat den Kopf. »Ich weiß es nicht. Wir können ihnen nur raten, nicht weiter mit uns zu reisen, nachdem wir ihre Namen aufgenommen haben. Wir sagen ihnen, dass wir weder Essen noch Wasser oder Arzneien haben, und erklären ihnen, dass die zentrale Ebene die sicherste Gegend ist, da der Feind sich nach Neratharn bewegt. Sie wollen nicht auf uns hören, und außerdem haben wir noch ein anderes Problem. Krankheiten.«
    Davarov seufzte. Das war nur eine Frage der Zeit gewesen.
    »Es fehlte noch, dass die Menschen vor Hunger

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