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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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zu tun hatte. Er konnte es nicht zulassen, dass seine Frau seinem Sohn folgte. Er würde alles tun, um ihre Sicherheit zu wahren.
    Jetzt sah er ein, dass er den einfachsten Ausweg gewählt hatte. Sydney hatte während der letzten drei Jahre durchgehalten, hatte sich zusammengenommen und ihrem Leben eine neue Richtung gegeben, während er sich in seiner Schuld gewälzt und sich eingeredet hatte, er tue es nur für sie. Stattdessen hätte er ihr die Wahrheit sagen und sich auf die Jagd nach Ramirez machen sollen.
    Sydney trat vom Fenster zurück und kam vor das Haus. Als sie auf ihn zukam, hatte er plötzlich das Verlangen, sie wieder zu verlassen – sie und die Kinder und die Erinnerungen, die nun von neuem geweckt worden waren. Doch er blieb stehen.
    »Hast du ein bisschen schlafen können?«
    »Ein paar Stunden.« Ihre Stimme klang höflich und kühl. »Und du?«
    »Ich musste mich um einige Dinge kümmern. Was machen die Kinder?«
    »Callie ist wach, aber Danny schläft noch.« Sydney verschränkte die Arme und warf einen Blick auf den leeren Parkplatz. »Wo steht dein Wagen?«
    Ethan ermahnte sich, vorsichtig zu sein. Unter ihrer höflichen Maske nahm er eine leise Hysterie wahr. »Hab ihn im nächsten Ort hinter einer Werkstatt geparkt. Es wird bestimmt 'ne Weile dauern, bis er jemand auffällt.« Dann, bevor sie noch mehr Fragen stellen konnte: »Ich habe einen anderen Wagen gemietet. Er steht hinter dem Haus.«
    »War das nicht riskant?«, wollte Sydney wissen. »Ich meine, können die nicht die Nummer deiner Kreditkarte zurückverfolgen?«
    »Ich habe den Wagen unter falschem Namen gemietet. Und falsche Namen habe ich dank der Firma einige.« Und noch einige mehr, von denen nicht einmal der Geheimdienst wusste. Das war eine weitere Vorsichtsmaßnahme, die sein Team getroffen hatte, abgesehen von dem Versteck in der Wüste. Sie alle hatten sich Pässe, Kreditkarten und Führerscheine zugelegt, die nicht einmal die mächtige Behörde aufspüren konnte, jedenfalls nicht so schnell. »Wir haben mindestens achtundvierzig Stunden Zeit, bevor jemandem was Ungewöhnliches auffällt.«
    »Aber man hätte dich nach dem Foto aus den Nachrichten erkennen können!« Sydney schien eher neugierig als besorgt zu sein. Ethan hatte den Eindruck, dass sie beinahe wünschte, jemand hätte ihn gesehen und die Polizei gerufen.
    »Ich musste es darauf ankommen lassen. Der Pick-up war zu auffällig. Wenn jemand uns gesehen hat, wie wir vor deinem Wohnblock abfuhren…« Er sprach den Satz nicht zu Ende. Sydney konnte das Fehlende selbst ergänzen. Er beugte sich vor, nahm seine Jacke und streifte sie über und unterdrückte ein Zucken, als ihm der Schmerz wie Nadeln durch den Arm fuhr.
    Sydney hatte es gemerkt. »Blutet es wieder?«
    Schon komisch – während der Tai-Chi-Übungen hatte er seine Wunde völlig vergessen. Vielleicht verdankte er das der Wut auf Ramirez. Damit verglichen war die Schusswunde ein Nichts. »Tut nur ein bisschen weh.«
    »Das ist klar. Du musst dich ausruhen, Ethan.« Sydney schaltete auf ihre Arztstimme um. »Und du musst dem Arm Zeit geben zu heilen.«
    »Ich muss beweglich bleiben!«
    Sie blickte ihn an, als wolle sie eine Diskussion entfachen, hielt sich dann aber im Zaun. Ihre Höflichkeit ging Ethan allmählich so sehr auf die Nerven wie seine eigene: Sie tanzten vorsichtig umeinander herum und hielten die dringenden Fragen zurück, zum Beispiel, was sie mit den Kindern tun sollten.
    Nachdem sie den Bericht im Fernsehen gesehen und sich Dannys Geschichte angehört hatten, waren sie an einem toten Punkt angelangt. Sydney war normalerweise kein unentschlossener Mensch, doch die Ereignisse hatten sie erschöpft. Ethan hatte das schon oft erlebt. Wenn ein Mensch, dessen Leben sich zwischen fest umrissenen Grenzen abspielte, plötzlich in sehr gefährliche Umstände gezwungen wurde, hatte er nur ein begrenztes Aufnahmepotenzial, bevor er sich allem verschloss. So war es auch bei Sydney. Zu viel war ihr in zu kurzer Zeit zugestoßen; sie konnte keine vernünftigen Entscheidungen mehr treffen. Auch die Kinder waren am Ende. Ethan hatte gehofft, ein paar Stunden Schlaf würden ihnen allen gut tun und Sydney helfen, die Dinge klarer zu sehen.
    »Was nun?«, fragte sie und sprach endlich an, was ihnen auf den Nägeln brannte. »Was tun wir wegen Danny und Callie?«
    »Wir suchen Timothy Mulligan.«
    »Wir sind doch nicht mal sicher, dass er Dannys Vater ist. Was ist, wenn der Junge sich irrt?«
    »Deshalb

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