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Die letzte Sünde: Kommissar Rosenthal ermittelt in Tel Aviv (German Edition)

Die letzte Sünde: Kommissar Rosenthal ermittelt in Tel Aviv (German Edition)

Titel: Die letzte Sünde: Kommissar Rosenthal ermittelt in Tel Aviv (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Höftmann
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genauso ein Interesse wie ich daran haben, dass wir die Mörder der beiden Frauen finden.«
    »Das habe ich auch. Schon allein weil ich möchte, dass der Laden wieder geöffnet wird.« Tibi sprach von dem Bordell, als wäre es ein Supermarkt. »Aber anders als die Polizei glaube ich nicht, dass es sich hierbei um eine Kriegserklärung der Konkurrenz handelt.«
    »Was macht dich da so sicher?«
    Malek Tibi schwieg einen Moment. Dann erwiderte er ruhig: »Jeder kennt mich. Niemand legt sich mit mir an.«
    »Sogar die Polizei nicht«, fügte Assaf tonlos hinzu.
    »Waren das alle Fragen?«
    »Ich müsste noch wissen, wo du an den Tagen warst, an denen die beiden Frauen getötet worden sind.«
    »Das besprichst du am besten mit Lina, meiner Sekretärin. Sie hat alle Termine.«
    Assaf wusste, dass es fast egal war, was diese Lina ihm sagen würde. Malek Tibi war vorbereitet. Es schien ihm, dass der Araber geradezu auf seinen Besuch gewartet hatte.
    Auf der Rückfahrt nach Tel Aviv überlegte Assaf, woher ihm der Name Dadusch bekannt vorkam. Er nahm sich vor, Yossi beim Mittag danach zu fragen.
    »Dadusch, Dadusch ... Nee, der Name sagt mir nichts«, erklärte Yossi zu Assafs Enttäuschung.
    »Yossi, die vom Drogenderzernat haben uns Informationen vorenthalten«, empörte sich Assaf, bevor er herzhaft in seine Pita mit Schawarma biss.
    »Aber warum? Du glaubst doch nicht wirklich, dass die mit Tibi zusammenarbeiten? Außerdem wäre es nicht clever gewesen, uns das zu erzählen? Dann hätten wir von Anfang an ausgeschlossen, dass die Morde ein Angriff der Konkurrenz waren. Denn immerhin damit hat Tibi recht, er ist lange genug im Geschäft, keiner legt sich mit ihm an.«
    Assaf nickte nachdenklich und nahm einen Schluck aus seiner Colaflasche.
    »Vielleicht haben sie nicht damit gerechnet, dass Tibi dir das so offen erzählen würde ... oder am Ende wissen sie es gar nicht«, mutmaßte Yossi.
    »Also der Ermittler, mit dem ich gesprochen habe, schien nichts davon zu wissen. Im Gegenteil, er hat mir ja erzählt, dass sie die Hintermänner suchen«, erwiderte Assaf.
    »Wir stehen also wieder am Anfang, nicht wahr?«
    Assaf nickte frustriert. »Na ja, vielleicht nicht ganz. Tibi scheint selbst auf der Suche nach dem Mörder zu sein. Was sagt denn Anat über ihre Ermittlungen?«
    »Sie hat mir nur gesagt, dass Joy morgen beerdigt wird.«
    »Morgen? Aber morgen ist doch Freitag?«, fragte Assaf erstaunt.
    »Erstens findet die Beerdigung am Vormittag vor Beginn des Schabbats statt, und zweitens war sie Christin, wenn mich nicht alles täuscht.«
    Assaf seufzte. Die Aussicht auf eine weitere Beerdigung deprimierte ihn.
    »Zipi hat mir übrigens aufgetragen, dir zu sagen, dass du deine Zwischenberichte abgeben musst«, meinte Yossi mit einem mitleidigen Lächeln.
    »Und dann muss ich auch mit Anat reden«, sagte Assaf müde. Vor dem Gespräch graute ihm am meisten; seit seinem nächtlichen Anruf hatten sie noch nicht miteinander gesprochen.
    Er fand seine Kollegin an ihrem Schreibtisch, wo sie konzentriert an ihrem Computer arbeitete.
    »Anat?«, sprach Assaf sie vorsichtig an.
    »O Assaf«, sagte sie überrascht, »ich habe dich gar nicht gehört.«
    »Das ist ja auch kein Wunder, so wie du deine Tastatur malträtierst.«
    Sie lächelte. »Na, war es noch nett gestern auf der Vernissage?«, fragte sie freundlich.
    »Ist das eine Fangfrage?«, erwiderte der Kommissar skeptisch.
    »Assaf, es tut mir leid, wenn ich überreagiert habe. Wenn ich aus dem Schlaf gerissen werde, kann ich sehr zickig sein ...«
    Assaf sparte sich den Kommentar, dass sie sich dann wohl im Dauerschlaf befinde. Stattdessen fragte er: »Wie laufen die Ermittlungen?«
    »Ich bekomme heute die Durchsuchungsbefehle.«
    »Vielleicht waren es doch Dudus eigene Leute«, fuhr Assaf fort.
    »Wieso? Was ist mit dessen Konkurrenten?«
    »Ich habe alle gesprochen. Es gibt keinen echten Anhaltspunkt. Außerdem habe ich heute erfahren, dass einer der größten Drogenbosse Dudu unterstützt hat. Irgendwie habe ich das Gefühl, etwas Entscheidendes übersehen zu haben, aber ich weiß nicht, was.«
    »Vielleicht ist alles viel einfacher, als du denkst«, erwiderte Anat. »Du hast mir doch erzählt, dass ihr diesen Freier unter Verdacht habt. Den Typen aus Ramat Gan. Esra Schwarz, oder? Warum verfolgst du das nicht weiter?«
    »Ich kriege keinen Durchsuchungsbeschluss für seine Wohnung!«, rief Assaf aufgebracht.
    »Weil du nicht genug Beweislast hast?«
    »Nee, weil der

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