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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
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ihre spitzen, schwarzen Stiefeletten, bis George McDonnell an uns vorbeirannte und Sylvia auf den Hintern schlug.
    » Arschloch! « , schrie Sylvia hinter ihm her, doch als sie sich wieder umdrehte, lächelte sie ein bisschen. Die Sache mit Ian mochte vielleicht noch nicht ganz zu Ende sein, aber sie war bereits dabei, sich nach Alternativen umzusehen. » Vielleicht hat sie die Mail ja noch nicht gekriegt « , sagte Sylvia. Allerdings klang es nicht so, als würde sie das glauben. » Wenn sie dir nicht antwortet, ist sie ein Miststück, und das, machen wir uns nichts vor, wäre nicht unbedingt ein Schock. Schließlich ist sie Zadies beste Freundin, oder? «
    Sylvia hob die Brauen und sah mich erwartungsvoll an. Sie versuchte nur, mich aufzumuntern, und es war nicht ihre Schuld, dass es nicht funktionierte.
    » Klar « , sagte ich, als wir die Stufen hochgingen, denn es hatte keinen Zweck, es ihr zu erklären. » Du hast recht. «
    Als wir uns in der Menge durch die Eingangstür schoben, bemerkte ich Carter und George McDonnell weiter vorne, die uns ansahen. Es standen noch mehr Leute aus unserer Klasse da– Kylin, Matt S., Raoul –, die starrten uns auch an. Und je mehr ich mich umsah, umso mehr hatte ich das Gefühl, dass alle mich anglotzten. Sie steckten die Köpfe zusammen und flüsterten– genau wie die Maggies es gemacht hatten. Aber im Gegensatz zu den Maggies, die demonstrativ Gehässigkeiten über mich ausgetauscht hatten, wirkte es bei den Kids so, als könnten sie einfach nicht anders. Immer mehr Leute starrten mich an und flüsterten miteinander.
    » Wieso kucken die mich alle an « , fragte ich Sylvia und ging rückwärts in Richtung Wand, dahin, wo das gruselige Bild von dieser Stripperin hing. Das war ein ganz schlechter Platz.
    » Was hast du denn? « , fragte Sylvia. Sie schaute sich um und sah, was ich sah, tat aber so, als würde sie es nicht mitbekommen. » Keiner kuckt dich an. «
    Aber alle sahen mich an, und sie wusste es ganz genau. Mir schnürte sich die Kehle zusammen, als ich den Blicken der Leute begegnete, die sich alle ein Grinsen nicht verkneifen konnten. Einige kannte ich. Andere nicht. Die, die ich kannte, versuchten, sich das Grinsen zu verkneifen, doch ich sah es in ihren Augen.
    » Mädels! « , rief jemand in der Menge. » Bei euch geht es ja ganz schön ab! «
    Ein paar Leute johlten. Einer schrie: » Yeah! «
    » Stell’s bei YouTube rein, Alter! «
    » Schsch! « , zischte Mrs Pearl, die wie ein Geist in der Eingangshalle erschienen war, einen langen, grauen Finger vor ihrem langen grauen Gesicht erhoben. » Ruhe bitte! Das ist eine Schule. Ein bisschen Respekt, wenn ich bitten darf. Schaltet eure Handys aus und steckt sie weg, sonst konfisziere ich sie! «
    » Pearly klaut uns unsere Handys « , krähte jemand.
    Allgemeines Geschrei und Gelächter.
    Sylvia hatte die Augen weit aufgerissen. Kein Zweifel, sie sah, was ich sah. Wir standen nebeneinander mit dem Rücken zur Wand, während die Leute, ohne sich um Mrs Pearls Befehle zu scheren, feixend und kichernd ihre Handys herumreichten und mit den Fingern über die Touchscreens fuhren. Zwischendurch blickten sie immer wieder auf und schauten mich an.
    Plötzlich packte Sylvia mich am Arm.
    » Los, machen wir, dass wir hier rauskommen! « Sie zog mich durch die Menge und schubste die Leute, die ihr im Weg standen, grob zur Seite. » Weg da, ihr Vollidioten! «
    Meine Füße fühlten sich an, als wären sie aus Blei. Ich stolperte mehrmals auf dem Weg zu den Verwaltungsbüros. Plötzlich bog sie ab und riss die Tür zur Sanitätsstation auf. MsAppleman, die Krankenschwester, die gerade gedankenverloren in einem Versandkatalog geblättert hatte, sprang fast vom Stuhl vor Schreck und schlug sich an die Brust.
    » Was ist passiert? « , fragte sie entsetzt, offenbar überzeugt, sie würde mit einem echten medizinischen Notfall konfrontiert werden.
    » Ihr ist schlecht, und sie hat ihre Tage « , sagte Sylvia. » Sie muss sich ein paar Minuten ausruhen. « Dann flüsterte sie mir zu: » Bleib hier. Ich bin gleich wieder da. «
    Als Sylvia verschwand, lehnte Schwester Appleman sich in ihrem Stuhl noch weiter zurück, als fürchtete sie, ich hätte Ebola.
    » Bist du sicher, dass es nur deine Menstruation ist? «
    Draußen auf dem Korridor wurde es allmählich leiser, als alle in die Klassenzimmer strömten. Ich wusste genau, was Sylvia vorhatte. Sie wollte sich ansehen, was die da alle auf ihren Handys hatten. Sie war zu demselben

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