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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Ton kurz mit den beiden, dann winkte er Covenant, Lena und Schaumfolger zum Zeichen, daß sie ihm weiterhin folgen sollten. »Meine Seilträger haben nur drei andere Mähnenhüter ausfindig machen können«, sagte er zu ihnen, als sie wieder zwischen die Hügel stiegen. »Aber vier werden genug sein.«
    »Genug wofür?« wollte Covenant erfahren.
    »Die Ramen werden eine von vier Mänenhütern gefällte Entscheidung anerkennen.« Covenant erwiderte Kams Blick mit Festigkeit. Einen Moment später wandte sich der Mähnenhüter mit seltsam mutlosem Gebaren ab, als sei ihm gerade wieder eingefallen, daß Covenants Vorrechte von den Ranyhyn stammten. Er führte die Gruppe nun in merklicher Eile in höhere Gefilde, den grauen Wind harsch im Rücken.
    Sie klommen über zwei steile Felshänge hinweg und erhielten oberhalb davon einen Ausblick über die verschneiten Ebenen von Ra. Das hartgefrorene, weite Flachland lag in mißlichem Zustand unter ihnen, wie versengt vom grauen Schnee des Winters, wirkte verkommen und leblos. Aber Mähnenhüter Kam ignorierte den traurigen Anblick und kletterte eilig weiter. Er geleitete seine Begleitung von den Höhenrücken der felsigen Hänge in ein Tal, das zwischen zerklüfteten Hügeln und Hügelkuppen ausgezeichnet verborgen lag. Das Tal war weitgehend windgeschützt, und an seinen Seiten wuchsen Pflanzungen zierlicher, noch unreifer Amanibhavam . Jetzt entsann sich Covenant auch an etwas, das er bei seinem vorherigen Aufenthalt in den Ebenen von Ra gehört hatte: dies Kraut, für Pferde von einzigartiger heilkräftiger Wirkung, war für Menschen giftig.
    Abgesehen von diesen Beeten gab es im Tal nichts außer drei abgestorbenen, dickichtartigen Gestrüppen an verschiedenen Stellen des steilsten Abhangs. Mähnenhüter Kam kletterte direkt hinauf zum dichtesten Gesträuch. Als sie sich näherten, traten ihnen aus dem Gehölz vier Seilträger entgegen. Sie erweckten einen verkrampften, schwächlichen Eindruck, und dadurch fiel Covenant auf, wie jung sie noch waren; selbst die beiden älteren Mädchen wirkten, als sei ihnen die Seilweihe viel zu früh aufgedrängt worden. Nervös begrüßten sie Kam, und sobald er ihre Verbeugung erwidert hatte, traten sie beiseite und gaben den Weg ins Gehölz frei.
    Covenant folgte Bannor ins Gestrüpp und sah gleich darauf, daß sich dahinter im Abhang ein schmaler Felsspalt befand. Der Spalt klaffte ohne sichtbares oberes Ende, seine höheren Bereiche waren so verwunden, daß Covenant sie nicht einzusehen vermochte. Unter seinen Füßen dämpfte eine Schicht von feuchtem, totem Laub seine Schritte, er strebte zwischen den kalten steinernen Wänden der Spalte lautlos wie ein Schatten dahin. Geruch nach Alter und Moder drang in seine Nase, als faulten die aufgeschichteten Blätter schon seit Generationen in dem Spalt, und trotz ihrer Feuchtigkeit spürte Covenant eine gewisse Wärme von ihnen aufsteigen. Niemand sprach ein Wort. Lenas eiskalte Finger mit seiner tauben Hand umklammernd, hielt er an Bannor Anschluß, während sie dem unregelmäßigen Zickzackverlauf der Spalte durch den Fels folgten.
    Schließlich blieb Mähnenhüter Kam stehen. »Wir betreten nunmehr die geheime Stätte einer Ramen-Zuflucht«, sagte er leise, als Covenant ihn einholte. »Sei gewarnt, Ring-Than. Finden wir kein Vertrauen zu dir und deinen Gefährten, werdet ihr diesen Ort nicht wieder verlassen. In den ganzen Ebenen von Ra und den Hügeln ringsherum ist dies unsere letzte Zuflucht. Einmal standen den Ramen mehrere solche Stätten verborgener Zuflucht zur Verfügung. Dort behandelten die Mähnenhüter die beklagenswerten Wunden von Ranyhyn und unterwiesen Seilträger in den geheimen Riten der Mähnenweihe. Doch nach und nach ist ein jedes solches Versteck« – Kam warf Covenant einen finsteren Blick zu – »dem Feind offenbar geworden. Obschon wir mit unserer äußersten Umsicht und Geschicklichkeit darauf bedacht waren, sie zu beschirmen, haben Kresch , Urböse, Höhlenschrate, übles Fleisch jedweder Mißgestalt, all unsere versteckten Zufluchten gefunden und sie verwüstet.« Er musterte den Ring-Than, als suche er nach irgendeinem verräterischen Anzeichen, das Covenant als den Verräter entlarven mochte. »Wir werden dich hier in Gewahrsam behalten ... wir werden deine Begleiter töten ... ehe wir an diesem Ort Verrat dulden.«
    Ohne Covenant die Chance zu einer Entgegnung zu geben, wandte er sich auf dem Absatz um und stapfte durch eine weitere Biegung der

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