Die letzte Zeugin
jemandem – juristisch gesehen – in den Hintern treten zu können.«
»Ist das gut?«
»Ja, das ist echt gut.« Er drückte ihr die Hand. »Ich sollte jetzt gehen.«
»Ich wünschte, du würdest bleiben.«
Er drehte ihre Handfläche nach oben, so dass sich ihre Finger verschränkten. »Gott sei Dank.«
»Wir sollten ins Bett gehen.«
»Zwei Köpfe, ein Gedanke.«
»Es ist schon spät«, sagte sie und stand auf, um das Geschirr abzuräumen. »Du bist müde. Und ich glaube, immer noch ein bisschen traurig. Sex setzt Endorphine frei, deshalb würdest du dich kurzfristig …« Sie brach ab, als sie sah, dass er sie angrinste.
»Ich bin schon halb in dich verliebt«, sagte er, »und gehe mit Riesenschritten auf drei Viertel zu.«
Etwas in ihr strahlte hell auf wie die Sonne, wurde aber gleich von aufsteigender Panik verschluckt. »Tu das nicht.«
»Ich glaube nicht, dass man so etwas tut oder nicht tut. Es passiert einfach oder es passiert nicht.«
»Es ist eine Mischung aus sexueller und körperlicher Anziehung in Verbindung mit dem Reiz des Neuen und der Spannung zwischen gemeinsamen Interessen und Interessenskonflikten. Die meisten Menschen verwechseln hormonelle Reaktion und gewisse Übereinstimmungen häufig mit Liebe.«
Er hörte nicht auf zu lächeln, während er sich erhob, aber das Glitzern in seinen Augen ließ sie vorsichtig einen Schritt zurückweichen, als er auf sie zutrat.
Er legte ihr die Hände auf die Schultern und küsste sie. »Schscht«, sagte er und küsste sie noch einmal. »Sag mir besser nicht, wie ich mich fühle oder nicht fühle, sonst werde ich am Ende wieder wütend. Und das wollen wir doch nicht, oder?«
»Nein, aber …«
»Schscht«, wiederholte er, seine Lippen ganz dicht an ihren. »Hübsche Abigail, so voller Misstrauen und Intellekt. Und Nervosität.«
»Ich bin nicht nervös.«
»Nervosität«, wiederholte er und fuhr mit den Daumen an ihren Brüsten entlang, während sein Mund weiter über ihre Lippen glitt. »Wenn du nicht ganz sicher bist, was als Nächstes passiert, wenn du nicht alle Schritte sorgfältig ausgearbeitet hast oder es eine kleine Umleitung gibt. Ich mag es, wenn du nervös bist.«
»Warum?«
»Und ich mag dein neugieriges Warum.« Er zog ihr das T-Shirt über den Kopf und beobachtete das überraschte Aufflackern in ihren Augen. »Ich mag es zu wissen, dass du nicht alles durchdacht hast.« Seine Hände glitten über ihre Brüste. »Aktion und Reaktion, nicht wahr? Ich mag deine Reaktionen.«
Sie war nervös, das musste sie zugeben. Sie spürte das Beben unter der Haut, in ihrem Bauch, um ihr Herz, das schneller schlug. Alles in ihrem Körper wurde weich, dann wieder hart, löste sich auf und ballte sich zusammen. Wie sollte sie nur Schritt halten?
»Wir sollten nach oben gehen.«
Sie spürte seine Lippen an ihrer Kehle. Seine Finger glitten über ihren Rücken. »Warum?«, murmelte er und öffnete den Verschluss ihres Büstenhalters. »Ich mag deine Küche.« Er schlüpfte aus seinen Schuhen. »Sie ist warm. Und praktisch. Ich liebe es, dich unter meinen Hände zu spüren, Abigail.«
Sie ließ sich in seinen Kuss fallen. Seine Leidenschaft machte sie schwach und schwindelig. Verführung. Sie hatte sich zwar nie gestattet, verführt zu werden – es war unnötig –, aber ihr Verstand erkannte das Gefühl. Und ihr Körper gab sich ihm hin.
Sie schob die Hände unter sein Hemd, weil sie unbedingt seine Haut, seine Muskeln und Knochen spüren wollte. Mit den Fingern glitt sie über seine glatte, feste Wärme. Sie keuchte, als er sie hochhob und auf die Küchentheke setzte, und bevor der Schock darüber einsetzte, schlossen sich seine Lippen um ihre Brustwarze.
Sein Mund war so heiß und nass, dass sie vor Lust leise aufschrie. Später sollte sie denken, dass der Orgasmus, der sie überwältigte, ebenso aus dem Schock wie aus der Empfindung resultierte. Aber jetzt traf er sie unvorbereitet und machte sie wehrlos.
»Brooks.« Sie wollte ihm sagen, er solle warten, bis sie sich wieder gefangen hatte, aber da war sein Mund schon wieder auf ihrem, und er küsste sie so tief, dass sie erschauerte.
Sie war noch nie zuvor genommen worden, dachte sie. Jedenfalls nicht so, dass sie sich gar nicht mehr wehren oder kontrollieren konnte.
Und Gott, er wollte sie nehmen und diese faszinierende, angeborene Kontrolle zerstören.
Er zog ihren Reißverschluss herunter und hob sie an, um ihr die Jeans auszuziehen. Sein Mund senkte sich wieder über ihre
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