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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schießen«, sagte Abigail im Plauderton. »Er ist unbefugt auf mein Grundstück gedrungen, und er ist bewaffnet, deshalb wäre ich sicherlich im Recht. Ich könnte ihn ins Bein schießen. Wie du weißt, bin ich eine sehr gute Schützin.«
    »Abigail.« Hin- und hergerissen zwischen Amüsement und Sorge trat Brooks einen Schritt vor. »Lass jetzt das Messer fallen, Justin, bevor es hässlich wird.«
    »Du bringst mich nicht in den Knast, du nicht.«
    »Wie oft willst du dich heute Nacht eigentlich noch irren?«, wunderte sich Brooks.
    Justin machte einen Satz auf ihn zu.
    »Erschieß ihn nicht, um Himmels willen«, schrie Brooks. Er blockte die Messerhand mit seinem linken Arm ab, schwang den rechten Ellbogen hoch und knallte ihn gegen Justins Nase. Befriedigt hörte er das Knacken des Nasenbeins, und dann schoss Blut aus der Nase. Als das Messer zu Boden fiel, packte er Justin am Kragen und zerrte ihn vorwärts, so dass er in die Knie ging.
    Er war mit seiner Geduld am Ende, drückte den Jungen bäuchlings auf die Erde und stellte den Fuß auf seinen Nacken. »Abigail, gehst du bitte rein und holst meine Handschellen?«
    »Ich habe sie schon hier.«
    Brooks zog die Augenbrauen hoch, als sie sie aus der Tasche zog. »Du denkst ja mit. Wirf sie rüber.«
    Er fing sie auf und kniete sich hin, um Justin die Arme auf den Rücken zu zerren. »Doyle, wenn du dich jetzt nicht ruhig verhältst, schießt Ms Lowery dir vielleicht doch noch ins Bein.«
    »Ja, Sir. Ich wusste nicht, dass er das tun wollte, ich schwöre es. Wir wollten nur ein bisschen den Streifenwagen besprühen. Ich schwöre bei Gott!«
    »Halt den Mund, Doyle, du bist zu blöd zum Reden.« Brooks blickte auf, als er das Martinshorn hörte. »Du lieber Himmel, warum kommt er denn mit Blaulicht angefahren?«
    »Ich habe das Messer gesehen, als ich ihm die Situation geschildert habe, und dein Deputy wurde ganz besorgt.«
    »Na gut. Teufel, Justin, du bist gerade mit einem Messer auf einen Polizisten losgegangen. Das ist ein Mordversuch an einem Polizeibeamten. Du hast das Recht zu schweigen.«
    »Du hast mir verdammt noch mal die Nase gebrochen. Dafür bringe ich dich um.«
    »Tu dir selbst einen Gefallen und halt dich an das Recht zu schweigen.« In diesem Augenblick kam Ash mit dem Streifenwagen die Straße herunter. »Doyle? Wo ist Chad Cartwright?«
    »Er wollte nicht mitkommen. Er meinte, er hätte schon genug Probleme, und wenn er noch mehr anstellt, tritt ihm sein Vater in den Arsch.«
    »Na, wenigstens ein Anflug von gesundem Menschenverstand.« Brooks richtete sich auf, als Ash auf ihn zugestürmt kam. »Chief! Bist du in Ordnung? Himmel, du blutest ja!«
    »Was? Wo? Mist!« Brooks blickte an sich hinunter und zischte missbilligend. »Das ist Blut aus Justins Nase. Verdammt noch mal, ich mochte das Hemd.«
    »Du solltest es in kaltem Salzwasser einweichen.«
    Brooks und sein Deputy blickten zu Abigail, die mit dem Hund an der Seite dastand.
    »Ma’am«, sagte Ash.
    Erneut ertönten Sirenen.
    »Was zum Teufel ist das, Ash?«
    »Das ist bestimmt Boyd. Als Ms Lowery berichtete, dass sie ein Messer gesehen habe und dass nur zwei Eindringlinge da wären, obwohl die Typen doch normalerweise zu dritt auftauchen, dachte ich, ich rufe besser noch Boyd zu Hilfe. Bist du sicher, dass er dich nicht verletzt hat?«
    »Ja, ganz sicher. Er war allerdings dumm genug, es zu versuchen, deshalb hat er jetzt eine Anklage wegen Angriff auf einen Polizisten am Hals. Du und Boyd, ihr könnt die beiden mitnehmen. Ich komme gleich nach.«
    »In Ordnung, Chief. Entschuldigung für den Ärger, Ms Lowery.«
    »Sie haben ihn ja nicht verursacht, Deputy Hyderman.«
    Brooks trat zu ihr. »Du gehst jetzt am besten mit Bert hinein. Ich komme gleich nach.«
    »Ja.« Sie gab dem Hund ein Zeichen und ging den Weg zurück, den sie gekommen war.
    In der Küche belohnte sie Bert mit einem seiner Lieblingshundekuchen, dann setzte sie Kaffee auf. Sie überlegte einen Moment, bevor sie eine Dose öffnete und ein paar Plätzchen auf einen Teller legte.
    Irgendwie schien es ihr das Richtige zu sein. Sie setzte sich an den Tisch und beobachtete Brooks und die anderen auf dem Monitor. Der Junge, den er mit Doyle angesprochen hatte, heulte ein wenig, aber sie empfand kein Mitleid mit ihm. Justin blieb verstockt, knurrte wie ein bissiger Hund und blickte hasserfüllt aus Augen, die bald wegen der gebrochenen Nase zugeschwollen sein würden.
    Als die Gefangenen sicher im Streifenwagen seines ersten

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