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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Deputys untergebracht waren, redete Brooks noch kurz mit seinen Männern und sagte dann etwas, was sie zum Lachen brachte.
    Er nimmt die Anspannung aus der Situation, dachte sie. Das war ein Zeichen für einen guten Chef. Sie wollte gerade aufstehen und die Haustür aufschließen, als sie sah, dass Brooks nach hinten eilte. Also schenkte sie ihm Kaffee ein und gab Zucker hinein, wie er es gerne hatte.
    Er kam herein und warf einen Blick auf den Teller. »Plätzchen?«
    »Ich dachte, du wolltest vielleicht eins.«
    »Ja, gerne. Ich muss hinterherfahren und mich um die Angelegenheit kümmern.«
    »Ja, natürlich.«
    Er ergriff seine Kaffeetasse und nahm ein Plätzchen. »Ich brauche sicher nicht zu fragen, ob bei dir alles in Ordnung ist. Die ganze Zeit über warst du unerschütterlich wie ein Felsen.«
    »Er ist ein dummer, gewalttätiger Junge, aber wir waren niemals wirklich in Gefahr. Er hätte dich mit dem Messer verletzen können, was ärgerlich gewesen wäre. Hatte er recht?«
    »Wer und womit?«
    »Justin Blake, als er sagte, du würdest nicht auf ihn schießen.«
    Brooks lehnte sich an die Küchentheke und biss in sein Plätzchen. »Im Großen und Ganzen ja. Natürlich hätte ich geschossen, wenn es nötig gewesen wäre, aber es war ja nicht nötig. Ist ja auch besser so. Hättest du geschossen?«
    »Ja«, erwiderte sie, ohne zu zögern. »Ich hätte mich zwar kurz gefragt, ob ich es tun sollte, da er jung und dumm ist, aber ich hätte geschossen, wenn er dich mit dem Messer verletzt hätte. Aber du hast ausgezeichnete Reflexe, und er war wegen der Drogen und dem Alkohol viel zu langsam. Du hattest keine Angst vor ihm.«
    »Einen Moment lang hast du mir einen Schrecken eingejagt. Ich hatte dir doch gesagt, du solltest im Haus bleiben.«
    »Und ich habe dir gesagt, ich bräuchte nicht beschützt zu werden. Es ist mein Grundstück, und ich war bewaffnet.«
    »Wie immer.« Er biss erneut vom Plätzchen ab.
    »Außerdem wollte ich sichergehen, dass da nicht noch eine dritte Person war, die dich von der Seite angreifen konnte.«
    »Das ist sehr nett von dir.«
    »Du solltest das Hemd einweichen, bevor die Flecken nicht mehr rausgehen.«
    »Ich habe noch ein frisches Hemd auf der Wache. Abigail, ich brauche deine Aussage. Du kannst entweder auf die Wache kommen, oder ich schicke einen meiner Männer hierher, damit er deine Aussage aufnimmt.«
    »Oh. Ja, natürlich. Unter diesen Umständen kann ich ja die Aussage nicht bei dir machen.«
    »Nein.«
    »Ich glaube, ich komme lieber auf die Wache. Ich könnte es jetzt gleich machen.«
    »Morgen früh reicht auch noch.«
    »Wenn ich jetzt gleich käme, hätte ich es hinter mir. Das wäre mir lieber. Ich ziehe mich rasch um und fahre gleich los.«
    »Ich kann auf dich warten.«
    »Nein, das ist schon in Ordnung. Du solltest jetzt sofort fahren und deine Arbeit tun.«
    »Ja. So wie du dich verhalten hast, hatte ich das Gefühl, dass du schon einmal in einer schwierigen Situation gesteckt hast. Ich hoffe, du vertraust mir mittlerweile genug, um mir bald mal davon zu erzählen.«
    Einen Moment lang umschlossen ihre Finger seine Handgelenke. »Wenn ich es irgendeinem erzählen könnte, dann dir.«
    »Okay.« Er stellte die Kaffeetasse auf den Tisch, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie. »Danke für die Rückendeckung. Und für das Plätzchen.«
    »Gern geschehen.«
    Eine halbe Stunde später betrat Abigail die Wache. Der ältere Deputy – Boyd Fitzwater, erinnerte sie sich – stand sofort auf und kam ihr entgegen.
    »Ms Lowery, wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie so schnell hergekommen sind. Der Chief ist in seinem Büro und spricht mit dem Staatsanwalt und so. Ich werde Ihre Aussage aufnehmen.«
    »Ja.«
    »Möchten Sie einen Kaffee oder ein kaltes Getränk?«
    »Nein danke.«
    »Wir können uns gleich hierhin setzen. Um diese Uhrzeit ist es ruhig. Ash ist mit dem Sanitäter, den wir geholt haben, hinten bei dem Blake-Jungen, um seine Nase zu behandeln.« Boyd lächelte. »Guter Schlag.«
    »Eine gebrochene Nase ist sicher besser als eine Kugel. Ich glaube, Chief Gleason hätte ohne Weiteres von seiner Waffe Gebrauch machen dürfen, als Justin mit dem Messer auf ihn losgegangen ist.«
    »Da widerspreche ich Ihnen nicht. Aber lassen Sie uns von Anfang an beginnen. Ich nehme Ihre Aussage auf, damit alles seine Ordnung hat. Und ich mache auch Notizen. Ist das für Sie in Ordnung?«
    »Ja, natürlich.«
    »Gut.« Boyd schaltete ein Aufnahmegerät ein, las

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