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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Steaks auf den Grill gelegt. Wie ist es gelaufen?«
    »Ich muss noch daran arbeiten, und perfekt ist es noch lange nicht. Und selbst wenn ich es fertigbekomme, muss ich es noch romulanisieren.«
    »Was?«
    »Oh, das ist ein Ausdruck, den ich in meiner Programmiersprache verwende. Die Romulaner sind eine fiktionale außerirdische Rasse. Aus Star Trek . Ich liebe Star Trek. «
    »Das tut jeder Nerd.«
    Er benutzte das Wort wie ein Kosewort, und sie musste unwillkürlich lächeln. »Keine Ahnung, ob das stimmt. Auf mich trifft es auf jeden Fall zu. Die Romulaner hatten ein Gerät, mit dem sie ihr Raumschiff unsichtbar machen konnten.«
    »Also machst du deinen Virus unsichtbar, wenn du ihn romulanisierst?«
    »Ja, tarnen – wie ein trojanisches Pferd, zum Beispiel – ist zwar eine gute Option, aber unsichtbar machen ist besser. Und es ist der richtige Weg. Es wird funktionieren.«
    »Dann haben wir viel zu feiern.«
    Die Sonne ging unter, und sie nahmen ihr Verlobungsessen zu sich.
    Als der Mond aufging, klingelte Brooks’ Handy. »Das ist der Captain.«
    Abigail legte die Hände in den Schoß und verschränkte die Finger. Sie zwang sich dazu, ruhig zu atmen, während sie Brooks’ Antworten lauschte und versuchte, daraus zu schließen, was Anson am anderen Ende der Leitung sagte.
    »Er hat den Kontakt aufgenommen«, sagte sie, als Brooks das Gespräch beendete.
    »Ja. Sie war zuerst skeptisch und misstrauisch. Es hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Sie hat seine Papiere überprüft, ihm eine Menge Fragen gestellt. Im Grunde hat sie ihn verhört. Sie kennt deinen Fall, aber das ist vermutlich bei jedem Agenten und jedem Marshal in Chicago so. Er kann nicht beschwören, dass sie ihm abgenommen hat, er wüsste nicht, wo du dich aufhältst, aber daran kann sie nichts ändern, weil es keine Verbindung zwischen dir und ihm gibt.«
    »Aber ich muss dorthin. Sie werden mich, Elizabeth Fitch, persönlich vernehmen wollen.«
    »Das hast du unter Kontrolle.« Er legte seine Hand auf ihre. »Du gehst erst dorthin, wenn du bereit bist. Sie haben über zwei Stunden geredet und vereinbart, sich morgen noch einmal zu treffen. Danach wissen wir mehr.«
    »Sie hat mittlerweile sicher bereits ihren Vorgesetzten kontaktiert.«
    »Zehn Minuten nachdem Anson gegangen ist, ist sie herausgekommen und mit dem Auto weggefahren. Er kann wieder nicht beschwören, ob sie gemerkt hat, dass er ihr gefolgt ist, aber sie ist zum Haus des stellvertretenden Direktors gefahren. Anson hat uns angerufen, als sie hineingegangen war. Er ist weitergefahren. Er hielt es nicht für klug, vor dem Haus zu warten.«
    »Sie wissen jetzt, dass ich noch am Leben bin. Dass ich tvoi drug bin.«
    »Beides gereicht dir von ihrem Standpunkt aus zum Vorteil.«
    »Logisch.« Sie atmete tief ein. »Jetzt gibt es kein Zurück mehr.«
    »Für uns beide nicht.«
    »Ich möchte gerne noch ein oder zwei Stunden arbeiten.«
    »Okay, aber übertreib es nicht. Wir haben morgen ein Barbecue.«
    »Oh, aber …«
    »Es ist ganz locker und normal, und wir beide können die Erholungspause gut gebrauchen. Einfach ein paar Stunden weg von all dem hier.« Er strich ihr über die Haare. »Es wird gutgehen, Abigail. Vertrau mir. Und wir haben Neuigkeiten. Wir sind verlobt.«
    »Oh, Gott.«
    Lachend zog er sie an den Haaren. »Meine Familie wird völlig aus dem Häuschen sein. Und ich muss mich um einen Ring für dich kümmern«, fügte er hinzu.
    »Willst du nicht lieber noch warten, bevor du es ihnen sagst? Wenn etwas schiefgeht …«
    »Wir sorgen schon dafür, dass alles gutgeht.« Er küsste sie leicht. »Arbeite nicht mehr zu lange.«
    Arbeit, dachte sie, als er gegangen war. Da wusste sie wenigstens, was sie tat, was sie erwartete. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, rief sie sich ins Gedächtnis, als sie sich ihrem Rechner zuwandte. Für sie beide nicht.
    Und doch machte ihr der Gedanke, die russische Mafia zu bekämpfen, nicht so viel Angst wie die Aussicht auf das Grillfest.

27
    Es war dunkel, als sie aus dem Traum auffuhr.
    Das waren keine Schüsse, stellte sie fest, sondern Donnerschläge. Keine Explosion, sondern Blitze, die über den Himmel zuckten.
    Nur ein Gewitter, dachte sie. Nur Wind und Regen.
    »Schlecht geträumt?«, murmelte Brooks und griff in der Dunkelheit nach ihrer Hand.
    »Der Sturm hat mich geweckt.« Sie schlüpfte aus dem Bett und trat ans Fenster. Um die kühle Luft zu spüren, öffnete sie es weit und ließ den Wind über ihre Haut

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