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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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da bist, nimm die Luft raus.«
    Er überlegte. Ach, zum Teufel, dachte er dann und schaltete die Sirene ein, als er auf der Hauptstraße war. Er brauchte nicht lange und kam fast gleichzeitig mit Ash an, der aus der entgegengesetzten Richtung heranbrauste.
    »Du hast ja deinen …« Eigentlich konnte man es nicht als Bart bezeichnen, dachte Brooks. »… deine Gesichtsbehaarung abrasiert.«
    »Ja, es ist mir zu warm geworden.«
    »Oho.«
    Wie Brooks vermutet hatte, war aus dem »bisschen zu tun« schon eine handfeste Szene geworden, die nicht mehr weit von einem Handgemenge entfernt war.
    Lincoln Blake und Mick Conroy standen sich gegenüber, waren aber umgeben von zahlreichen Leuten in ihren besten Sonntagskleidern, die auf dem frisch gemähten Rasen vor dem Backsteinbau der Kirche Position bezogen hatten. Selbst Reverend Goode, die Bibel noch in der Hand, war unter seinem schneeweißen Haaransatz puterrot im Gesicht.
    »Jetzt werdet alle mal ganz ruhig«, rief Brooks.
    Einige Stimmen verstummten, und ein paar der Leute, die sich gegenseitig angerempelt hatten, wichen zurück, als Brooks sich durch die Menge drängte.
    Blake hatte seinen Assistenten mit dem unbewegten Gesicht mitgebracht, und Brooks zweifelte nicht daran, dass er eine Waffe bei sich trug. In Arkansas gab es immer noch Gesetze gegen Schusswaffen in der Kirche, aber nicht wenige der Personen, die sich auf dem Rasen versammelt hatten, trugen wahrscheinlich trotz ihrer Krawatten und auf Hochglanz polierten Schuhe eine Pistole bei sich.
    Wie schnell könnte aus so einem Handgemenge ein Blutbad werden, dachte Brooks.
    »Ihr steht alle vor einer Kirche«, sagte er missbilligend und ließ eine Spur von Enttäuschung durchklingen. »Ich nehme an, die meisten von euch waren heute früh im Gottesdienst, aber als ich hierherkam, habe ich ein paar Ausdrücke gehört, die um diese Uhrzeit nicht an diesen Ort gehören. Ich möchte euch alle bitten, doch etwas mehr Respekt zu zeigen.«
    »Lincoln hat angefangen.« Jill Harris verschränkte die Arme. »Mick war noch nicht ganz aus der Tür heraus, als Lincoln ihn auch schon beschimpft hat.«
    »Ein Mann hat schließlich das Recht, seine Meinung zu sagen.« Mojean Parsins, Doyles Mutter, baute sich vor der älteren Frau auf. »Und Sie sollten Ihre neugierige Nase aus den Angelegenheiten anderer Leute heraushalten.«
    »Das könnte ich ohne Weiteres, wenn Sie nicht einen Hooligan großgezogen hätten.«
    »Meine Damen.« Brooks wusste, dass er sein Leben aufs Spiel setzte – Frauen waren ebenso wie ihre Männer dazu in der Lage, ihn anzuspringen und zu beißen –, als er zwischen sie trat. »Es wäre das Beste, wenn Sie und alle anderen jetzt nach Hause gingen.«
    »Sie haben unseren Jungen hereingelegt, Sie und diese Lowery. Lincoln hat mir alles erzählt. Und die Conroys hier, die versuchen nur, einen Dummejungenstreich aufzubauschen, um Geld für sich herauszuschlagen.«
    Hilly Conroy schob sich an ihrem Mann vorbei. Brooks sah sie an und dachte, dass sie jetzt wohl endlich wütend war. »Mojean Parsins, du weißt, dass das eine Lüge ist. Ich kenne dich schon dein ganzes Leben lang, und ich sehe es dir an der Nasenspitze an, dass du das weißt!«
    »Du willst mich einen Lügner nennen? Dein Junge hat dein Hotel zugrunde gerichtet, und deshalb versucht ihr jetzt, meinen Jungen dafür bezahlen zu lassen.«
    »Du willst ja wohl kaum deinen Sohn mit meinem vergleichen, Mojean. Wenn du weiter diese Lügen verbreitest, wird es dir noch leidtun.«
    »Fahr zur Hölle.«
    »Das reicht.« Clint, Mojeans Ehemann, trat vor. »Das reicht, Mojean. Wir fahren nach Hause.«
    »Du solltest lieber für deinen Sohn einstehen!«
    »Warum? Du hast doch sein ganzes Leben lang vor ihm gestanden. Hilly, Mick, ich entschuldige mich dafür, dass ich als Vater zugelassen habe, dass Doyle so schlimm geworden ist. Ich gehe jetzt zum Auto und fahre nach Hause. Du kannst mitkommen oder hierbleiben, das liegt an dir. Wenn du bleibst, bin ich nicht mehr zu Hause, wenn du kommst.«
    »Rede nicht in diesem Ton mit mir!«
    Er drehte sich einfach um und ging.
    »Clint!« Sie blickte sich mit weit aufgerissenen Augen um und trottete ihm dann hinterher.
    »Das hat mich jetzt fertiggemacht«, erklärte Jill. »Ich gehe nach Hause.«
    »Hilly und ich nehmen Sie im Auto mit, Ms Harris.« Mick trat vor und ergriff ihren Arm. »Es tut mir leid, Brooks.«
    »Nein, fahrt ihr Ms Harris nur nach Hause.«
    »Wir sind noch nicht fertig, Conroy.«
    Mick warf

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