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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihr sein.«
    Elizabeth warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Warum hatte er sie dann in der Küche alleine gelassen?
    »Nun gut. Setz dich, Elizabeth.« Susan blieb stehen. »Es gibt keine akzeptable Erklärung, keine rationalen Argumente für dein Verhalten. Wenn ich korrekt über die Tatsachen unterrichtet worden bin, hast du das Gesetz gebrochen, indem du Dokumente gefälscht hast, um dir mit einer anderen Minderjährigen Zutritt zu einem Nachtclub zu verschaffen. Dort hast du Alkohol konsumiert. Sind diese Tatsachen korrekt?«
    »Ja. Ja, sie sind korrekt.«
    »Und als sei das alles noch nicht genug, hast du auch noch einen Mann, den du gerade erst kennengelernt hattest, nach Hause begleitet. Hattest du sexuellen Verkehr mit diesem Mann?«
    »Nein.«
    »Eine ehrliche Antwort ist zwingend, da du dich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit infiziert haben kannst oder vielleicht schwanger geworden bist.«
    »Ich hatte mit niemandem Sex.«
    Susan musterte sie so kalt, als sei sie ein Objekt unter einem Mikroskop. »Ich sehe mich nicht in der Lage, auf dein Wort zu vertrauen. So bald wie möglich wirst du dich einer Untersuchung unterziehen. Handlungen haben Konsequenzen, Elizabeth, wie du sehr wohl weißt.«
    »Ich hatte mit niemandem Sex«, wiederholte Elizabeth gepresst. »Julie hatte Sex mit Alex, und jetzt ist sie tot. Offensichtlich eine viel zu harte Konsequenz für die Handlung.«
    »Durch deine Handlungen hast du dich und dieses andere Mädchen in ernsthafte Gefahr gebracht.«
    Die Worte trafen wie Steine auf ihren Körper und zerschmetterten sie.
    »Ich weiß. Dafür gibt es keine Entschuldigung.«
    »Nein, es gibt keine. Ein Mädchen ist tot, und du stehst unter Polizeischutz. Möglicherweise wird Anklage gegen dich erhoben …«
    »Dr. Fitch«, unterbrach John sie, »ich kann Ihnen versichern, dass niemand Elizabeth unter Anklage stellen wird.«
    »Haben Sie das etwa zu entscheiden?«, fuhr sie ihn an. Dann wandte sie sich wieder zu Elizabeth. »Mir ist klar, dass Mädchen deines Alters sich häufig unklug verhalten und Autorität ablehnen. Dem habe ich in unserem Gespräch vor meiner Abreise nach Atlanta Rechnung getragen. Aber von jemandem mit deinem Intellekt, deinen Möglichkeiten und deiner Erziehung hätte ich etwas Besseres als dieses Debakel erwartet. Du hast großes Glück gehabt, dass du nicht getötet worden bist.«
    »Ich bin weggelaufen.«
    »Wenigstens hast du in dieser Hinsicht gesunden Menschenverstand bewiesen. Und jetzt hol deine Sachen. Ich werde dich von einem der diensthabenden Gynäkologen untersuchen lassen, bevor wir nach Hause fahren.«
    »Aber … ich kann nicht nach Hause gehen.«
    »Dies ist ein schlechter Zeitpunkt, um unangebrachte Unabhängigkeit zu demonstrieren.«
    »Elizabeth steht unter dem Schutz des U. S. Marshals Service«, begann John. »Sie ist einzige Zeugin eines Doppelmords. Der Mann, der diese Morde beging, steht unter dem Verdacht, Berufskiller in der Volkov- Bratva zu sein. Das ist die russische Mafia, Dr. Fitch, falls man Ihnen von diesen Tatsachen noch nichts berichtet hat.«
    »Ich weiß, was Elizabeth der Polizei gegenüber ausgesagt hat.«
    Elizabeth kannte diesen Ton – den Ton der Chefärztin, die keinen Widerspruch duldete, keine Diskussion akzeptierte.
    »Man hat mir auch gesagt, der Mann habe sie nicht gesehen, und er und seine Partner würden ihren Namen nicht kennen. Ich beabsichtige, meine Tochter mit nach Hause zu nehmen, wo sie angemessen für ihr unglückseliges Verhalten bestraft wird.«
    »Das können Sie gerne beabsichtigen, Dr. Fitch, aber Liz steht unter dem Schutz des U. S. Marshals Service.«
    Johns Stimme klang so ruhig und nüchtern, dass Elizabeth ihn nur anstarren konnte.
    »Wir werden sie heute Abend aus diesem Haus in ein anderes, das wir für sicherer halten, bringen. In Ihrem Haus können wir ihren Schutz nicht garantieren, und die Sicherheit Ihrer Tochter hat für uns Priorität. Für Sie ja wohl auch.«
    »Ich habe die Mittel, um private Sicherheitskräfte zu engagieren, wenn es nötig ist. Ich habe bereits mit meinem Anwalt gesprochen. Elizabeth kann nicht gezwungen werden auszusagen.«
    »Sie zwingen mich nicht. Ich habe eingewilligt auszusagen.«
    »Das hast du gar nicht zu beurteilen. Das ist meine Entscheidung.«
    Er hatte sie Liz genannt, dachte Elizabeth. Er hatte sie Liz genannt und Dr. Susan L. Fitchs Anweisungen die Stirn geboten. Also würde sie auch Liz sein. Sie würde nicht nachgeben wie Elizabeth.
    »Nein, das

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