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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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steckte ziemlich viel Wucht dahinter. Brooks schmeckte Blut. Ash stieß ein Jesus Christus aus.
    Ty brüllte auf und wollte sich auf ihn stürzen.
    Brooks trat zur Seite und streckte den Fuß aus, so dass Ty darüber stolperte und in den Vorgarten flog.
    »Ich verhafte dich wegen Angriffs auf einen Polizeibeamten.«
    »Ich bring dich um.« Ty rappelte sich auf und kam mit erhobenen Fäusten auf Brooks zu.
    »Und außerdem wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt.« Brooks wehrte die meisten Schläge mit Leichtigkeit ab. »Hilfst du mir, den Mann festzunehmen, Ash?«
    »Ja, Sir.« Ash erwachte aus seiner Erstarrung und kam angerannt.
    »Lass deine Finger von mir, du pissender Schwanzlutscher.« Tybal wedelte mit den Fäusten und traf Ash an der Schulter.
    »Das ist der zweite Angriff auf einen Polizeibeamten. Trunkenheit und ungebührliches Betragen kommen auch noch dazu.«
    Gemeinsam drückten sie Ty zu Boden und legten ihm Handschellen an. Als sie den fluchenden und sich heftig wehrenden Mann hochzerrten, blickte Brooks zu den Leuten auf den benachbarten Rasenflächen.
    »Ich schicke Ihnen gleich einen Deputy«, sagte er laut. »Er wird Ihre Aussagen aufnehmen, und ich will, dass Sie sagen, was Sie gesehen haben. Wenn einer sich weigert, hat er eine Klage wegen Strafvereitelung am Hals. Versucht es erst gar nicht.«
    Er legte Ty die Hand auf den Kopf und drückte ihn auf den Rücksitz des Streifenwagens. Dann wischte er sich mit dem Handrücken das Blut von der Lippe. »Deputy Hyderman, Sie folgen mir.«
    »Ja, Sir, Chief.«
    Er ignorierte Tys Toben, als er zur Wache fuhr, und bemühte sich nach Kräften, auch seinen schmerzenden Kiefer zu ignorieren. Der warnende Blick, den er Ash zuwarf, sorgte dafür, dass der Deputy schwieg, während sie Ty in eine Zelle verfrachteten.
    »Ich will einen Anwalt. Ich bring dich vor Gericht, und dann tret ich dir in den Arsch, weil du so eine Scheiße geredet hast.«
    »Was für eine Scheiße?« Brooks verriegelte die Zellentür.
    »Die Scheiße, dass ich keinen Schwanz habe und dass ich ihn nicht hochkriege, um es Missy zu besorgen. Du Wichser!«
    »Verdammt, Ty, du musst betrunkener sein, als du aussiehst. Ich habe deinen Schwanz seit dem Duschen nach dem Sport auf der Highschool nicht mehr gesehen, und ich kann nicht behaupten, dass ich ihn mir genauer angeschaut habe. Ich habe nie eine Bemerkung darüber gemacht.«
    »Du verlogenes Sackgesicht, du hast gesagt, er wäre nur so groß wie ein … ein … was Kleines.«
    »Du bist betrunken, und du hattest die Musik so laut gedreht. Du weißt nicht mehr, was du gehört hast. Deputy, habe ich irgendetwas gesagt, was die Männlichkeit des Gefangenen verletzt haben könnte?«
    »Ich … äh. Ich habe nichts gehört.«
    »Ich schicke Deputy Fitzwater raus, damit er die Aussagen der Zeugen aufnimmt. Ich sage dir jetzt, was passiert, Ty, und dieses Mal solltest du mir gut zuhören. Du kannst einen Anwalt anrufen, natürlich. Du wirst einen brauchen. Ich zeige dich an, weil du einen Polizeibeamten angegriffen und Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet hast, außerdem wegen Trunkenheit und Erregung öffentlichen Ärgernisses. Du gehst ins Gefängnis, und das nicht nur für eine Nacht. Dieses Mal nicht.«
    »Blödsinn.«
    »Angriff eines Polizeibeamten? Das ist eine Straftat, Ty. Du hast zweimal zugeschlagen und dann noch Widerstand geleistet. Du könntest fünf Jahre dafür bekommen.«
    Tys Gesicht, das eben noch rot vor Wut gewesen war, wurde kreidebleich. »Blödsinn«, stieß er bebend hervor.
    »Denk darüber nach. Ein Anwalt könnte es vielleicht auf achtzehn Monate mit Bewährung herunterkriegen. Aber du wirst die ganze Zeit absitzen, das verspreche ich dir.«
    »Du kannst mich nicht ins Gefängnis schicken. Ich muss doch Geld verdienen, um zu leben.«
    »Was hast du denn die letzten beiden Jahre getan? Leben nenne ich das nicht.«
    Er dachte an Tybal als Footballspieler – schnell auf den Beinen, ein Arm wie eine Rakete. Und wie Ty und Missy die ganze Highschool-Zeit über gestrahlt hatten.
    Er sagte sich, dass das, was er getan hatte, was er noch tun würde, nur für dieses strahlende Paar war.
    »Denk heute Nacht darüber nach, Ty. Denk darüber nach, dass du die nächsten zwei Jahre oder sogar noch mehr in Little Rock verbringst. Oder überleg dir, ob du lieber einen Entzug machst, zur Paartherapie gehst und mein Angebot auf Bewährung annimmst.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.« Ty ließ sich auf seine Koje sinken

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