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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schlägt.«
    »Ist Missy drin?«
    »Sie ist barfuß, heulend und mit blutiger Lippe herausgelaufen.« Jill verschränkte die Arme über ihrer rosa Strickjacke. »Ich habe einmal versucht, mit Missy darüber zu sprechen, als sie in meiner Küche saß und sich einen Beutel Tiefkühlerbsen an ihr blaues Auge drückte. Sie hat mich eine vertrocknete alte Hexe genannt, die sich um ihren eigenen Mist kümmern soll. Und jetzt redet sie nicht mehr mit mir. Denken Sie, ich will, dass er nachts betrunken an meine Tür hämmert?«
    »In Ordnung, Ms Harris. Komm, Ash.«
    »Soll jemand nach Missy suchen?«
    »Nein. Sie ist bestimmt hier irgendwo in der Nähe oder höchstens bei ihrer Schwester. Sie weiß ja, dass wir etwas tun.«
    Ein Teil von ihm fragte sich, ob sie am Ende das ganze Drama genoss. Der Gedanke gefiel ihm nicht.
    »Sie wird warten, bis wir ihn abtransportiert haben«, fuhr Brooks fort, »und dann kommt sie zurück und wartet bis morgen früh, um uns zu erzählen, sie sei auf einem Stück Seife ausgerutscht oder so. Ich will dich dabeihaben, aber rede nicht mit ihm. Ich möchte, dass du kein Wort sagst.«
    »In Ordnung.«
    Brooks brauchte nicht zu klopfen, da Missy bei ihrer Flucht die Tür sperrangelweit offen gelassen hatte. Er stellte sich auf die Schwelle und rief.
    »Ich weiß nicht, ob er dich hören kann«, begann Ash.
    »Er wird mich schon hören. Wir gehen nicht hinein. Wir bleiben hier draußen, wo wir mehr als ein Dutzend Zeugen haben.«
    »Wofür?«
    »Für das, was als Nächstes passiert. Ty! Du hast Besuch.«
    »Ich habe zu tun!« Brooks sah eine Lampe durchs Wohnzimmer fliegen. »Ich richte mich neu ein.«
    »Das sehe ich. Ich brauche dich mal gerade.«
    »Dann komm rein zu der verdammten Party!«
    »Wenn ich reinkomme, bringe ich dich ins Gefängnis. Wenn du rauskommst, brauchen wir uns nur zu unterhalten.«
    »Du liebe Güte! Kann ein Mann nicht mal in Ruhe in seinem eigenen Haus arbeiten?« Ty kam zur Tür getaumelt, groß, mit glasigen Augen und Blutspritzern im Gesicht. Vermutlich war er von herumfliegenden Glasscherben getroffen worden. »Hallo, Ash. Und, was kann ich für die Herren Polizisten tun?«
    »Es sieht so aus, als hättest du eine Menge Whiskey getrunken«, sagte Brooks, bevor Ash vergaß, was er ihm eingeschärft hatte, und selber antwortete.
    »Das ist nichts Ungesetzliches. Ich bin ja schließlich in meinem trauten Heim. Ich fahre nicht Auto, und ich bediene kein schweres Gerät.« Er musste sich vorbeugen und atmete pfeifend ein, da das Lachen ihm die Luft raubte.
    »Wo ist Missy?«
    »Teufel, wenn ich das wüsste. Ich komme nach Hause. Kein Abendessen auf dem Tisch, aber sie hat Zeit, um zu jammern. Jammer, jammer, jammer, nörgel, nörgel, nörgel. Wo ich gewesen wäre, was ich getan hätte und mit wem ich es getan hätte.«
    »Und da hast du sie geschlagen?«
    In die glasigen Augen trat ein listiger Ausdruck. »Du weißt doch, wie ungeschickt sie ist. Und wenn sie ständig jammert und nörgelt, kann sie nicht klar gucken. Die blöde Kuh ist direkt gegen die Tür gerannt. Und dann ist sie abgehauen.« Er wies nach draußen, wobei er die Nachbarn erblickte.
    »Die blöden Arschlöcher haben auch nichts Besseres zu tun, als da rumzustehen und zu gaffen. Ich bin in meinem Haus.« Ty zeigte auf seine Füße, um seine Aussage zu untermauern.
    »Und richtest dich neu ein.«
    »Korrekt!«
    »Wenn du vielleicht weniger Zeit damit verbringen würdest, dich neu einzurichten, und mehr Zeit damit, deine Frau zu ficken, dann würde sie bestimmt nicht gegen die Tür laufen und abhauen.«
    »Ich werd mir Farbe besorgen und … Was hast du gesagt?«
    »Du hast mich ganz gut verstanden.« Ash traten fast die Augen aus dem Kopf, aber Brooks kümmerte sich nicht um ihn. Er blickte Tybal unverwandt an. »Ich nehme an, du kriegst deinen winzigen Schwanz nicht mehr hoch.«
    Ty blinzelte ihn aus blutunterlaufenen Augen an. »Du solltest besser dein ungewaschenes Maul halten.«
    »Na ja, bei einem Schwanz von der Größe eines Gürkchens lohnt sich der Aufwand natürlich auch nicht.«
    »Verschwinde von meinem Grundstück, du Scheißkerl.« Ty schubste ihn, und das reichte eigentlich schon. Aber Brooks wollte ihn festnageln.
    »Zu mehr bist du nicht fähig?« Brooks grinste höhnisch. »Na ja, so ein Typ ohne Schwanz kann eben nur schubsen wie ein Mädchen. Als Nächstes ziehst du mich an den Haaren und heulst, was?«
    Er war zwar vorbereitet auf den Schlag, und Ty war sturzbetrunken, aber trotzdem

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