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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu beruhigen. Um halb sieben konnte sie kaum noch stillsitzen, und am liebsten hätte sie sich ein zweites Glas eingeschenkt.
    Als er schließlich um Viertel vor sieben angefahren kam, war ihre Nervosität schon wieder gestiegen. Sie wiederholte ihre vorbereitete Rede im Kopf und versuchte sich damit zu beruhigen, als sie zur Tür ging.

15
    Sie war wirklich nett anzuschauen, dachte er. Wahrscheinlich brauchte sie einfach nur ein bisschen Zeit, bis sie auf ihn so reagierte wie er auf sie.
    »Entschuldigung, ich bin ein bisschen zu spät.« Er kam mit einer Einkaufstüte im Arm auf die Veranda. »Mir ist noch etwas dazwischengekommen.«
    »Es ist schon in Ordnung.«
    »Hey, Bert.« Brooks tätschelte dem Hund beiläufig den Kopf, als er eintrat. Dann gab er Abigail einen Kuss auf den Mund. »Wie geht es dir?«
    »Danke, gut. Ich bringe die Tüte in die Küche.«
    »Ich mache es schon.« Er nickte zu der Weinflasche, die auf der Küchentheke stand. »Nett.«
    »Du hast Steak gesagt. Der Shiraz müsste eigentlich gut zu rotem Fleisch passen.«
    »Das ist gut, weil ich zwei saftige Steaks dabeihabe.«
    »Allerdings hast du nicht gesagt, was du dazu haben wolltest, deshalb habe ich nichts vorbereitet.«
    »Nicht nötig. Ich habe alles dabei.« Er holte zwei riesige Kartoffeln und eine Tüte gemischten Salat aus seiner Einkaufstasche.
    »Was ist das?« Abigail tippte auf die Salattüte.
    »Salat. Gewaschen und zerkleinert.«
    Abigail verzog den Mund. »Ich habe frischen Salat und Gemüse.«
    »Aber das musst du erst noch putzen und schneiden. Das ist ja das Schöne an diesem vorbereiteten Salat. Es ist alles schon fertig. Mach es dir doch einfach gemütlich. Ich setze die Kartoffeln auf.«
    Sie glaubte nicht, dass sie sich hinsetzen konnte. Das hatte sie nicht geübt. »Sollen wir unsere Diskussion vor dem Abendessen führen?«
    »Gibt es nur eine einzige Diskussion?«
    »Wie bitte?«
    Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu, während er die Kartoffeln im Spülbecken wusch. »Nur eine Diskussion? Wie wäre es, wenn wir vor, während und nach dem Abendessen reden würden?«
    »Na ja, das natürlich auch. Aber die Diskussion über die Situation. Sollen wir die jetzt führen, oder möchtest du lieber bis zum Essen warten?«
    »Was für eine Situation?«
    »Du und ich … diese soziale Verbindung. Die interpersonelle Beziehung.«
    Er legte die Kartoffeln auf die Küchentheke. Mit einem Lächeln, so warm, dass sie einen ziehenden Schmerz im Magen verspürte, umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen. »Interpersonelle Beziehung. Ich bin absolut verrückt nach dir.« Er küsste sie leidenschaftlich, und der Schmerz breitete sich in ihrem Bauch aus. »Würdest du mir bitte ein Glas Wein einschenken?«
    »Ich … Ja. Wir müssen diskutieren …«
    »Weißt du, diskutieren hört sich so an, als ob es um Politik ginge.« Stirnrunzelnd betrachtete er den Backofen, dann stellte er ihn ein, um die Kartoffeln zu backen. »Warum bleiben wir nicht einfach beim Reden?«
    »In Ordnung. Wir müssen reden.«
    »Über unsere soziale Verbindung und die interpersonelle Beziehung.«
    »Du machst dich über mich lustig.«
    »Ein bisschen. Die Kartoffeln brauchen jetzt eine Weile. Vielleicht sollten wir uns setzen. Ich könnte auch Feuer im Kamin machen.«
    Zu kuschelig, dachte sie. »Brooks.«
    »Du kannst ihn also sagen.«
    »Ihn sagen?«
    »Meinen Namen. Es ist das erste Mal, dass du ihn aussprichst.«
    Das konnte doch nicht stimmen. Oder doch? »Du bringst mich ganz durcheinander. Ich habe noch nicht einmal angefangen, und schon bringst du mich durcheinander.«
    »Du machst dir Sorgen wegen dem, was zwischen uns passiert. Richtig?«
    Erleichtert, weil sie endlich anfangen konnte, holte sie tief Luft und begann. »Ich finde dich zwar attraktiv, und der Sex mit dir war sehr schön, aber ich bin nicht bereit zu einer Beziehung.«
    »Du bist doch schon in einer.«
    »Ich … was?«
    »Das ist eine Beziehung, Abigail, also steckst du schon mittendrin.«
    »Das lag nicht in meiner Absicht. Ich bin nicht bereit, weiterhin eine Beziehung zu führen.«
    »Und warum nicht?«
    »Dein Interesse schmeichelt mir, und ich habe unsere Gespräche genossen, aber meine Arbeit erfordert viel Zeit und meine gesamte Konzentration. Ich möchte nicht abgelenkt werden, und ich glaube, du hast eine stärker sozial orientierte Partnerin verdient.«
    Er trank einen Schluck Wein. »Hast du das geübt?« Er zeigte auf sie. »Du hast es geübt.«
    Sie erstarrte vor

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