Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)
schweiften nicht ab, sondern blieben zärtlich und leicht auf ihrer Schulter und ihrer Taille ruhen.
Rosa stöhnte in seinen Mund und ließ sich in den Kuss fallen. Dieser war anders als der letzte, den sie miteinander geteilt hatten. Weniger blindwütig. Gezielter. Und sie genoss ihn. Chris streckte die Zunge durch ihre Lippen, aber sie wusste nicht, was sie tun sollte.
Er flüsterte an ihrem Mund: »Saug daran. Sanft.«
Eine solche Aufforderung hätte peinlich sein sollen, aber der Augenblick wurde dadurch nur noch intimer. Er lachte nicht über ihre mangelnde Erfahrung und fragte auch nicht, warum sie nicht küssen konnte. Träge Spiralen des Begehrens weckten in ihr den Wunsch, sich rittlings auf ihn zu setzen und sich langsam an ihm zu reiben wie eine Katze. Er knabberte an ihrer Unterlippe und ließ dann den Mund seitlich an ihrer Kehle entlangwandern. Seine Zärtlichkeit war absolut köstlich. Sie spürte ein Kribbeln an Stellen, von denen sie gar nicht gewusst hatte, dass sie sich so gut anfühlen konnten.
»Das gefällt mir«, hauchte sie in seine Bartstoppeln.
»Noch ein bisschen?«
Das war der Unterschied zwischen diesem Mann und jedem anderen. Cristián fragte; er nahm sich nicht einfach, was er wollte. Er war jemand, den sie ohne Angst genießen konnte. Jemand, der ihrer würdig war.
Ihr allmähliches Lächeln fühlte sich an, als würde in ihrer Seele die Sonne aufgehen. » Sí, por favor. Noch ein bisschen.«
24
Auch abseits aller offensichtlichen Gründe war Chris dankbar für den erotischen Traum, den Rosa und er gehabt hatten und der ihm einen Anreiz verschaffte, sich Zeit zu lassen. Er würde stark bleiben und diese Lust wiedererschaffen – sie zum ersten Mal Wirklichkeit werden lassen.
Denn Rosa im Arm zu halten, sie wirklich zu halten, zerfetzte seine Selbstbeherrschung.
Er ließ den Mund wieder auf ihren sinken, diesmal kraftvoller, aber mit einer Langsamkeit, die ihm Übermenschliches abverlangte. Rosa ließ zaghaft die Zunge gegen seine Unterlippe schnellen. Chris belohnte sie, indem er sich ihrer neugierigen Erforschung öffnete. Er überließ es ihr zu entscheiden, wann die nächste Steigerung erfolgen sollte.
Als ob ihr Körper diese Ermunterung spürte, schmolz er förmlich an seiner Brust dahin. Sie gab endlich nach. Gab ihm endlich die Erlaubnis.
Chris schloss die Augen. Ihre Berührungen waren leicht, ihre Küsse schüchtern, aber sie machte ihn völlig fertig. Er machte sich auf eine lange Schlacht zwischen seinem Verstand und seinem Körper gefasst. Um Rosas und ihres zaghaften Vertrauens willen musste sein Verstand gewinnen.
Erst als sie einen kleinen, frustrierten Laut tief im Rachen ausstieß, hob Chris eine Hand an ihren Nacken. Ihr Schädel schmiegte sich schwer in seine Handfläche. Er streckte die Finger nach oben in ihr Haar. Sie zog sich gerade genug zurück, um sich das Band aus dem Ende ihres Zopfs zu reißen. Dann suchte sie wieder seinen Mund und begann von Neuem eine Erforschung, die mit jedem Augenblick mutiger wurde.
Mit beiden Händen löste Chris ihren Zopf. Dunkles Haar fiel ihr über die Schultern. Mit sanften Berührungen schob er sie ein wenig von sich und hielt sie auf etwas weniger als Armeslänge von sich.
Sie runzelte fragend die Stirn.
»Entspann dich«, sagte er mit einem leisen Lachen. »Okay? Versuchst du es? Ich möchte dich einfach nur ansehen.«
Wie ein verschämtes Mädchen wandte sie sich ab, bis er ihr Gesicht im Dreiviertelprofil umrahmt von dunklem Haar sah. Chris legte ihr eine Hand um die Wange und drängte sie, ihn wieder anzusehen. Ihre dunkelbraunen Augen waren weit aufgerissen, glänzten und standen voller Zweifel. Der Vorhang ihres gelösten Haars ließ all ihre Züge weicher wirken, bis Chris sie sich beinahe sorglos und glücklich vorstellen konnte. Nicht mehr unter Druck. Und ohne Ängste.
Er erneuerte seinen Schwur, geduldig zu sein und sich zu beherrschen, und strich ihr das Haar zurück, um ihre Kehle freizulegen. Er wagte sich mit zitternden Muskeln näher heran. Sie schmeckte nach Wüste und einem Hauch von Salz. Aber darunter lag eine süße Frau. Er küsste, leckte und saugte leicht an der empfindlichen Haut. Rosa legte den Kopf mit einem Stöhnen in den Nacken. Ihre Finger fanden seine Schultern und gruben sich tief hinein. Sein straffes, schmerzendes Glied wurde noch ein bisschen steifer.
Aber er ging es weiterhin langsam an. Wenn Chris überhaupt einen Plan hatte, bis auf den, sich nicht wie ein Teenager
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