Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)
auszuziehen und zugleich die Beherrschung zu wahren. Er fing mit ihren Cargohosen an, vor allem, weil er sich nicht sicher war, ob seine Geschicklichkeit noch lange vorhalten würde. Er mühte sich mit dem Gürtel, zwei Knöpfen und dem Reißverschluss ab, bis er ihren flachen, straffen Bauch im Lampenlicht entblößte. Er konnte nicht widerstehen, sich so dicht über sie zu beugen, dass er seine Zunge im Brunnen ihres Bauchnabels versenken konnte. Sie wich kichernd zurück.
Chris fiel vor Erstaunen der Unterkiefer herunter, und er schaute auf. »Du bist kitzlig?«
»Halt die Schnauze, cabrón .«
»Du bist kitzlig!«
Er zog ihr die Hose bis über die herrliche Wölbung ihrer Hüften herab, dann ganz aus, aber nur, um zu ihrem Bauch zurückkehren zu können. Rosa stieß seinen Kopf von sich. Er packte ihre Handgelenke und hielt sie fest. Vom Gummibündchen ihrer Unterhose an leckte er sich bis zu ihrem Bauchnabel hinauf. Noch einmal. Und noch einmal. Sie wehrte sich gegen ihn, und ihr Lachen fegte wie ein Wirbelwind durch die Höhle, bis sie keuchend um Gnade flehte und auf Spanisch fluchte. Nur die Angst davor, dass ihre noch recht frische Wunde wieder aufbrechen könnte, ließ ihn vergleichsweise sanft bleiben.
Als er aufhörte, war sie völlig außer Atem und zu benommen, um zu bemerken, dass er ihr das Hemd schon zur Hälfte aufgeknöpft hatte. Er knabberte sich von ihrem Bauch an aufwärts, küsste und leckte zu ihren Brüsten hoch.
»Du spielst einem ja übel mit«, sagte sie über seinem Kopf.
»Es gefällt mir, wie erfreut du dabei klingst.«
»Ich weiß nicht, was ich jetzt gerade bin.«
Er schaute von dem letzten Knopf, den er eben geöffnet hatte, auf. »Du bist atemberaubend.«
»Ich bin bloß Rosa Cortez.«
Chris hielt inne. »Muss ich dir das in allen Einzelheiten erläutern?«
Er lehnte sich, immer noch nackt und im höchs ten Grade erregt, zurück und zog sie in eine sitzende Stellung. Mit Händen, die jetzt viel nervöser waren, als wenn er gegen Bestien und Plünderer kämpfte, schob er ihr das Hemd von einer Schulter. Die Haut, die ans Licht kam, war glatt und hellbraun, wie Karamell oder Milchkaffee – ein dekadenter Genuss, der hier, in Zeiten des Wandels, wieder Wirklichkeit wurde. Er küsste ihren geschmeidigen Arm in ganzer Länge, während er sie auszog.
»Du bist atemberaubend«, wiederholte er, als er ihre empfindliche Armbeuge erreicht hatte. »Du spielst die unberührbare Madonna, aber ich kenne die Wahrheit. Du bist wirklich eine. Du hast mehr Erfahrung mit Sex als die meisten anderen Frauen. Aber bei meiner Berührung und meinen Küssen erschauerst du.«
Er strich ihr den anderen Ärmel vom Arm. Sie zitterte. Ihre Brustwarzen bildeten unter ihrem schmucklosen weißen Top harte Spitzen.
Jetzt starrte sie ihn an, als ob sie versuchte, tief in seinen Kopf einzudringen. »Cristián?«
»Ja?«
»Danke dafür.«
»Dank mir jetzt noch nicht«, sagte er grinsend, »ich versuche durchzuhalten.«
Sie warf einen Blick auf seine pulsierende Erektion. »So siehst du auch aus. Sollen wir nichts unternehmen?«
»Oh, das habe ich durchaus vor. Aber nicht sofort.«
»Cristián, du solltest nicht …«
»Psst«, flüsterte er und streifte ihr das Top über den Kopf. »Lass zu, dass ich mich um dich kümmere. Vertrau mir, okay? Ich habe die Lage im Griff.«
Sie lächelte wieder, als sie sich auf der Decke ausstreckte. Aber Chris hatte gelogen. Der Anblick ihres mit Ausnahme des Verbandes, den er ihr angelegt hatte, nackten Oberkörpers wurde ihm beinahe zum Verhängnis. Ganz langsam. Sei vorsichtig. Mach deine Sache gut.
Scheiße, so viel hatte er sich noch nie abverlangt.
Und es war Jahre her, dass er eine Frau so schön enthüllt gesehen hatte. Der Sex seit dem Wandel war verstohlen und schmutzig gewesen – immer verschämt, meist bekleidet oder im Dunkeln. Rosa war … herrlich. Ihre Brüste waren klein und stolz aufgerichtet, mit blassbraunen Warzenhöfen, die steife, verführerische Brustwarzen umrahmten. Ihre Haut glänzte.
Hatte sie sich jemals willig so den Blicken eines Mannes dargeboten? Wenn ja, dann war es sicher nur selten geschehen. Die durchtrainierte Form ihrer athletischen Bauchmuskeln und anmutigen Arme stand in erregendem Gegensatz zu so viel femininer Weichheit.
So auch die Narben der Schusswunden, die ihre Schulter, ihre linke Hüfte und ihren Oberschenkel verunzierten.
Chris musste sie ausblenden. Er durfte nicht über die Schmerzen nachdenken, die sie
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