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Die letzten ihrer Art

Die letzten ihrer Art

Titel: Die letzten ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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Das Mitbringen von Haustieren und Geflügel in das Hotel ist nicht gestattet.«

Der nächste Morgen hielt ein neues Problem für mich parat. Ich wollte mir die Zähne putzen, war aber wegen der leckeren braunen Farbe des aus den Hähnen tropfenden Wassers etwas mißtrauisch. Ich untersuchte die großen, bombastischen Thermoskannen, fand aber darin nur heißes Wasser zum Teekochen. Ich goß etwas Wasser aus der Thermoskanne zum Abkühlen in ein Glas; dann zog ich los, um mich mit Mark und Chris Muir, unserem Tontechniker, zu einem späten Frühstück zu treffen.
Mark hatte schon versucht, mit Professor Zhou, dem Baiji-Experten, telefonisch Kontakt aufzunehmen, was sich als unmöglich herausstellte. Vor unserem Flug nach Shanghai hatten wir noch zwei Tage totzuschlagen; warum also nicht ein bißchen auf Tourismus machen?
Als ich in mein Zimmer zurückkehrte, um mir endlich die Zähne zu putzen, stellte ich fest, daß das Zimmermädchen mein zum Auskühlen abgestelltes Glas abgewaschen und die Thermoskannen mit frisch gekochtem Wasser gefüllt hatte. Für mich war das ein ziemlicher Rückschlag. Obwohl ich eine Zeitlang versuchte, das Wasser abzukühlen, indem ich es von einem Glas ins andere goß, blieb es so heiß, daß mir die Zahnbürste im Mund verwelkte.
Mir wurde bewußt, daß ich mir eine raffiniertere Strategie zurechtlegen mußte, falls ich noch zum Zähneputzen kommen wollte. Ich füllte das Glas wieder auf, stellte es vorsichtig außer Sichtweite hinten in einen Wäscheschrank und versuchte dann eine der Rasierwasserflaschen loszuwerden, indem ich sie unter dem Bett versteckte.
Mit Sonnenbrillen und Kameras bewaffnet, zogen wir los und verbrachten den ganzen Tag damit, uns in Badaling, eine knappe Stunde von Peking entfernt, die Große Mauer anzusehen. Sie wirkte bemerkenswert frisch errichtet für ein derart altertümliches Monument, und an den Stellen, die wir uns ansahen, war sie das vermutlich auch.
Ich erinnerte mich an einen länger zurückliegenden Besuch in Japan, bei dem ich mir den Gold-Pavillon-Tempel in Kyoto angesehen hatte und einigermaßen überrascht gewesen war, wie unbeschadet er den langen Zeitraum seit seiner Erbauung im 14. Jahrhundert überstanden hatte. Soweit ich wußte, hatte er die Zeit ganz und gar nicht unbeschadet überstanden, sondern war in diesem Jahrhundert schon zweimal bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
»Also ist es nicht das ursprüngliche Gebäude?« hatte ich meinen japanischen Führer gefragt.
»Aber doch, natürlich ist es das«, sagte er nachdrücklich und ziemlich erstaunt über meine Frage.
»Aber es ist abgebrannt?«
»Ja.«
»Zweimal.«
»Öfter.«
»Und wiederaufgebaut worden?«
»Natürlich. Es ist ein historisch bedeutsames Gebäude.«
»Aus völlig neuen Materialien.«
»Aber natürlich. Es war ja abgebrannt.«
»Wie kann es dann dasselbe Gebäude sein?«
»Es ist immer dasselbe Gebäude.«
Ich mußte mir eingestehen, daß das wahrhaftig ein makellos rationaler Standpunkt war, wenn er auch von einer überraschenden Prämisse ausging. Der Geist eines Gebäudes, die dahinterstehende Absicht, seine Gestaltung, all das ist unveränderlich und wesentlich. Was bestehenbleibt, ist die Absicht der ursprünglichen Erbauer. Das Holz, aus dem die Form entsteht, vermodert und wird gegebenenfalls ersetzt. Den ursprünglichen Materialien, die nicht mehr sind als sentimentale Souvenirs aus der Vergangenheit, allzuviel Gewicht beizumessen hieße, das Wesentliche des Gebäudes nicht wahrzunehmen.
Ich konnte mich mit dieser Sichtweise nicht restlos anfreunden, weil sie in krassem Widerspruch zu meinen westlichen Grundvoraussetzungen stand, mußte den Standpunkt jedoch akzeptieren.
Ob dieses Prinzip auch dem Wiederaufbau der Großen Mauer zugrunde liegt, weiß ich nicht, weil ich niemanden auftreiben konnte, der die Frage verstand. Da der erneuerte Bereich allerdings von Touristen und Coca-Cola-Buden und Läden wimmelte, in denen man Mauer-T-Shirts und elektrische Pandabären kaufen konnte, gibt es vermutlich auch noch andere Gesichtspunkte.
Wir kehrten ins Hotel zurück. Das Zimmermädchen hatte mein verstecktes Wasserglas gefunden und ausgespült. Sie mußte gründlich danach gesucht haben, denn sie hatte auch die Rasierwasserflasche unter dem Bett gefunden und wieder ordentlich neben die anderen auf den Tisch gestellt.
»Warum benutzt du das Zeug nicht einfach?« fragte Mark. »Weil ich an allen gerochen hab und sie eklig finde.«
»Dann schenk sie doch irgendwelchen

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