Die letzten Städte der Erde
gegangen bin, klar?«
»Klar«, sagte der Junge. Ein Bauarbeiter von Geburt war dieser Tommy Pratt, aber klein und kränklich und beklagenswert bleich. »Hast du irgendwelche Schwierigkeiten, Johnny?«
»Behalte einfach den Namen im Gedächtnis und flüstere ihn den Linern ins Ohr, wenn ich bis zum Morgen nicht zurück bin. Sonst vergiß ihn!«
»Ja, Sir.«
Manley gefiel das nicht. Johnny zeigte ein gespanntes, hartes Lächeln und ging dann mit ihm, die gewundenen Wege hinaus, wohin der Mann ihn führen wollte. Tatsächlich waren es Neugier und Mut, die ihn veranlaßten, mit Manley zu gehen, eine scheußliche Art von Neugier. Er war kein Mensch, der weiche Knie bekam beim Anblick der Seile, aber diese Sache hatte etwas mit denen zu tun, mit denen zusammen er dort hinausging, und wo ihre Gedanken waren, darüber wollte er Bescheid wissen.
Nach einer guten Strecke folgte ein weiterer Abstieg, eine Reihe von Biegungen hinunter, und dann eine Treppe hinauf und wieder hinunter, schon am Rande des Grundbereiches, den er kannte; und dem Verlust der Orientierung so nahe zu sein, machte ihn auch nervös.
Jino saß an dem Tisch, der der Tür am nächsten stand; er erhob sich, um ihn zu begrüßen, führte ihn aber nicht an den Tisch, sondern, eine Hand auf seine Schulter gelegt, nach hinten in einen der Räume, wie es sie an den meisten derartiger Stellen gab, wo die hämmernde Musik und der Irrgarten für alles die nötige Heimlichkeit boten.
»Was bedeutet das?« fragte Johnny, der jetzt niemandem mehr vertraute; aber Jino schob ihn zu einem Stuhl an dem runden Tisch, der den Raum fast ausfüllte und der wahrscheinlich dem Glücksspiel diente... Jino kannte natürlich solche Plätze. Manley hatte sich bereits hingesetzt, als gehörte ihm das Lokal, und starrte sie beide an, während sie sich setzten. »Ich werde Ihnen erzählen, worum es geht«, sagte er. »Die Ostfläche am neunzigsten hat einen Fehler, verstehen Sie?«
»Sie hat keinen Fehler.«
»Einen großen«, widersprach Manley. »Er wird das ganze Projekt einen Grad vom Kurs abbringen.«
»Wir werden irgend etwas Wichtiges übersehen«, meinte Jino, »was auch immer die Computer projektiert haben. Wir sind die, die hinausgehen, nicht die Computer. Wir sagen, was richtig ist und was nicht.«
Er betrachtete Jino, bekam langsam die ganze Richtung mit, und sie gefiel ihm überhaupt nicht.
»Mr. Tallfeather«, sagte Manley. »Eigentum hängt hiervon ab. Das große Geld. Und es wird weithin verteilt werden. Wir haben da, sehen Sie, eine Gesellschaft, die Hilfe braucht; die großen Schaden nehmen wird, wenn die Dinge so weiterlaufen, wie sie jetzt laufen; und vielleicht haben manche anderen Gesellschaften Beziehungen zu den Computerbetreibern, eh? Vielleicht werden die Bilanzen gerade ausgeglichen. Begreifen Sie?«
»Was für eine Gesellschaft? Meinen Sie diese ATELCORP-Geschichte, die Gesellschaft, die so viel Theater gemacht hat?«
»Sie brauchen keine Namen zu kennen, Mr. Tallfeather. Spielen Sie einfach mit dem Rest Ihres Teams weiter. Sie werden alle beteiligt sein. Alle. Und nichts ist nötig außer Ihrem kooperativen... ah... Stillschweigen.«
»Sicher, und vielleicht werden Sie allen erzählen, ich hätte mich einverstanden erklärt.«
Manley machte ein finsteres Gesicht. »Sie sind die letzten Verweigerer, Tallfeather, Sie und Ihre Schwester. Sie beide sind der große Hemmschuh, die Leute, bei denen es, wie wir wußten, schwierig sein würde, sie zu überzeugen. Aber diese Sache ist Teamarbeit. Das respektieren Sie. Sie werden doch nicht Ihre drei Partner aus der Dankbarkeit dieser Gesellschaft ausschließen wollen. Denken Sie an Ihr Alter, Tallfeather! Denken Sie daran, wie es sein wird, wenn Sie nicht mehr jung sind, wenn Sie immer noch hinausgehen müssen. Und die Dankbarkeit dieser Gesellschaft – kann lange vorhalten.«
»Geld«, sagte Jino. »Genug, um uns gutzutun. Wir sind vorbereitet, verstehst du, Johnny? Die Sache ist nicht krumm; genau wie er sagte – einfach nur den Einfluß ausgleichen, den andere auf die Computereingaben haben. So sind beide Seiten gekauft. Das hat riesige Auswirkungen, Johnny; der Rat, die Gesellschaften, die sie betreiben... – es ist ein Griff nach der Macht!«
»Mr. Brown«, mahnte Manley.
»Johnny ist vernünftig. Es ist eine Sache des Erklärens.«
»Ich denke, ich verstehe«, meinte Johnny mit flacher Stimme.
»Vertrauen Sie der Gesellschaft«, sagte Manley. »Jemand spricht auch mit Ihrer
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