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Die letzten Städte der Erde

Die letzten Städte der Erde

Titel: Die letzten Städte der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Schwester.«
    Panik bemächtigte sich seiner. Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Er ging mit diesen Leuten hinaus in die Seile. Er mußte. Es war alles, was er hatte. »Sarah wird mitmachen, wenn ich es tue. Wer finanziert es? Welche Gesellschaft? Wenn wir schon beteiligt sind, schätze ich, dann sollten wir auch Bescheid wissen.«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken.«
    »Halte einfach den Mund und nimm an«, sagte Jino. »Und stimme den Karten zu. Diesen Teil erledige ich. Du hältst einfach den Mund und streichst deinen Anteil ein.«
    »In Ordnung«, sagte er. »In Ordnung. Kein Problem von meiner Seite.« Er schob sich vom Tisch zurück. »Ich gehe jetzt besser zurück. Macht es Ihnen etwas aus? Ich habe einige Anweisungen hinterlassen für den Fall, daß ich nicht schnell zurückkehre.«
    Jino runzelte die Stirn und winkte ihm, zu gehen. Er stand auf und ging hinaus, durchquerte den großen Raum und ging die Korridore entlang, hatte ein Gefühl wachsender Schwere im Innern.
    Tommys Gesicht hellte sich erleichtert auf, als er ihn sah; Johnny tätschelte dem Jungen die Schulter. »Poll?« fragte er, und Tommy blinzelte und sah sich um.
    »Ich glaube, sie ist gegangen«, sagte Tommy.
    Er überprüfte es. Sie war nicht in dem Zimmer, das sie gemietet hatten. Nicht oben. Er machte ein finsteres Gesicht und ging, begab sich auf der Suche nach Sarah zum Wurm.
    Auch sie war fort. Ebenso Sam Kenny.
    Er setzte sich und bestellte einen Drink, setzte sich damit an einen Tisch neben der Eingangstür des Wurms – eine Höhle, so dunkel und laut und rauchig wie die Säule, aber kleiner und älter; und er stellte einige Fragen, jedoch nicht zu viele, damit nicht irgend jemand von den Linern oder dem Management die Brauen hochzog. Er trank aus, saß mit einem Gefühl der Übelkeit da und bestellte noch Drinks.
    Endlich kam sie herein. Er zwang sich dazu, sitzenzubleiben, saß kühl und schweigsam da, bis Sarah ihn ausfindig gemacht hatte und mit einem bekümmerten Blick zu ihm herüberkam, der davon zeugte, wo sie gewesen war. Sie zog einen Stuhl heran und setzte sich.
    »Ich weiß Bescheid«, sagte er. »Sie sind zu dir und Sam gekommen?«
    »Was sollen wir machen, Johnny?«
»Was, hast du ihnen gesagt, werden wir tun?«
»Ich habe ihnen gesagt, wir würden darüber nachdenken.«
    »Ich habe ihnen gesagt, daß wir mitmachen«, sagte er. »Was, glaubst du, sind wir, Sarah?«
    Ihre Schultern sanken herab, und sie saß da und sah mißmutig aus. Sein Drink traf ein, und er schob ihn zu ihr herüber und bestellte sich einen neuen. »Ich glaube nicht«, sagte sie, als sie allein waren, »ich glaube nicht, daß sie uns vertrauen, Johnny, egal, was sie uns versprechen.«
    Er dachte darüber nach, und es machte ihm Angst, so gut paßte es zu seinen eigenen Gedanken. »Wir machen mit. Etwas anderes können wir nicht tun. Wenn wir es anzeigen – wissen wir nicht, was da aufgewirbelt wird oder wie weit das reichen würde, oder welche Feinde wir uns damit schaffen.«
    Sie nickte.
    Sie nahmen Zimmer im Wurm. Johnny nahm eine Flasche mit und Sarah tat es ebenfalls, und zumindest er schlief. Soweit er es mitbekam, kehrte Sam in dieser Nacht nicht zurück.
    Und am späten Vormittag gingen er und Sarah zusammen zum Dienstaufzug und betraten ihn mit zwei Linern aus einem anderen Team, die zur zehnten Ebene hinauffuhren. Sie sprachen nicht miteinander. Die anderen Liner stiegen aus, und weiterhin wechselten sie kein Wort miteinander, die ganze lange Fahrt bis zur neunzehnten nicht.
    Dort ging es den teppichbelegten Flur entlang zur Eingangshalle, wo sie als erste eintrafen. Sie zogen sich aus und legten die Arbeitskleidung an, warteten dann mit zurückgelegten Kapuzen und nicht angelegten Handschuhen. Sam tauchte auf, dann Poll, und sie wichen ihren Blicken aus. Gift hing in der Luft. So etwas hatte es noch nie gegeben – Streitereien ja, aber dergleichen noch nicht. Jino traf ein, das Clipbrett in der Hand, und das Schweigen dauerte an. »Verdammt«, sagte Jino. »Kopf hoch und seht lebendiger aus! Konzentriert euch darauf! Wer hat geredet?«
    Johnny schüttelte den Kopf. Jino blickte von einem zum anderen. »Was stimmt nicht?« fragte Johnny. »Jino, vielleicht sollten wir alle das erst mal in Ordnung bringen. Oder vielleicht gehen wir heute nicht hinaus.«
    »Fragen, sonst nichts.« Jino nahm Anzug und Geschirr vom Haken und zog sich um, wie die anderen. »Der Mann war noch einmal bei mir, versteht ihr? Hat mich angehalten und

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