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Die letzten Tage von Hongkong

Die letzten Tage von Hongkong

Titel: Die letzten Tage von Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Burdett
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Lächeln an. »Ich glaube, wir können ohne Übertreibung sagen, daß wir unsere Glaubwürdigkeit innerhalb der internationalen Geschäftswelt um etliches erhöht haben. Es war der Kampf Davids gegen Goliath – und David hat wieder gewonnen.«
    »Es sei denn, Clare und die anderen werden gefunden«, sagte Moira. »Ich nehme an, der General wird die Glaubwürdigkeitsfrage auf seine Weise lösen wollen, wenn das passieren sollte?«
    Chow lächelte wohlwollend. »Wir sind eine mächtige und reiche Organisation mit guten Kontakten, Mrs. Coletti. Sie haben mein Wort, daß das nie passieren wird. Wir wissen, daß er den Flughafen beobachten läßt, und deshalb haben wir sie fürs erste sicher in Hongkong untergebracht. Sie unterziehen sich einem schönheitschirurgischen Eingriff. Zum geeigneten Zeitpunkt werden wir sie in dieses Land zurückholen und ihnen eine neue Identität verschaffen.«
    Moira nickte und starrte den Boden einen Augenblick lang an, bevor sie eine Hand auf Marios Arm legte.
    »Das hast du gut gemacht, Schatz. Du hast alle Trumpfkarten gespielt.«
    Er lächelte dankbar.

VIERUNDFÜNFZIG
    Lieber Charlie, Es ist nicht so, wie Du denkst. Lies dieses Fax, auch Du kannst Dich täuschen.
    Es sind merkwürdige Zeiten. Ich habe an dem Tag in Deiner Wohnung echte Tränen geweint, weil ich nur wußte, daß ich Clares Leben retten sollte, indem ich Dir falsche zahnmedizinische Unterlagen zukommen ließ. Ich weiß immer noch nicht, wie Du geahnt hast, daß ich in die Sache verwickelt bin. Du bist wirklich ein ziemlich cleverer Bulle. Aber ich habe so gut wie gar nichts gewußt. Sie haben mir nur gesagt, daß sie sich schnell eine neue Identität zulegen müßte und daß diese Unterlagen die einzige Möglichkeit dazu seien. Ich habe geweint, weil sie drei anderen Menschen Leid zugefügt hat, und weil ich sie, selbst wenn sie überlebte, für immer verloren hatte.
    Nimm Dir einen Augenblick Zeit, mir zuzuhören, Charlie. All die Sachen, die Du sagst, daß China seine Leute vergewaltigt – meinst Du denn, daß das nicht auch auf die Amerikaner zutrifft? Auch unser System vergewaltigt, nur verwendet es andere Methoden. Ich habe mein Leben damit verbracht, auf den Straßen dieser Stadt zu patrouillieren, und sie hat mir alles genommen, was ich hatte, meinen Mann, meine Tochter und sogar noch meinen guten Charakter. Als ich Dich kennengelernt habe, war sie das einzige, was ich noch auf der Welt hatte. Das war weiß Gott nichts, worauf ich stolz sein konnte, aber immerhin hat sie Mom zu mir gesagt. Was hättest Du für Dein Fleisch und Blut getan? Ich glaube, Du hättest die ganze Welt als Geisel genommen, wenn es nötig gewesen wäre.
    Ich weiß nicht. Natürlich war sie schlecht, aber sie war weniger Sadistin als Phantastin. Weißt Du, das Heroin macht aus Menschen Monster.
    Tja, da verderbe ich wieder mal die Pointe, ohne vorher die Details erzählt zu haben. Mario und ein Triadenboß haben mir alles erzählt. Sobald ich wieder daheim war, habe ich alles, woran ich mich noch erinnert habe, aufgeschrieben:
    Was er Dir darüber erzählt hat, daß Clare die Mafia überredet hat, Verbindungen zu China aufzubauen, war zum größten Teil Unsinn. Seit die Sizilianer sich den russischen Markt erschlossen haben, suchen die Jungs in New York einen Weg nach China. Das kommt von ganz oben. Sie hatten Glück, daß die 14K sie gebeten hat, nach qualitativ hochwertigem Uran für Xian zu suchen. Offenbar macht Xian schon eine ganze Zeit mit den 14K Geschäfte, hauptsächlich im Heroinhandel. Die Mafia und die 14K haben eine kleine Gruppe mit dem Uran und ein paar anderen Sachen rübergeschickt, die ihn ihrer Meinung nach vielleicht auch interessieren könnten – Geschenke, Schätze für den großen Khan, was auch immer …
    Chan las schnell bis zu den letzten Zeilen weiter.
    Warum haben wir es zugelassen, daß diese Monster so mächtig werden?
    Gott helfe mir, ich liebe Dich. Ob Du mir nun vergibst oder nicht – ich komme mit dem ersten Flug, den ich in der Touristenklasse kriegen kann. Paß auf Dich auf da könnte noch mehr nachkommen. Ich habe so eine Ahnung. Egal, was Du von mir hältst, paß auf, daß Du nicht stirbst.
    Mo ira
     
    P. S. Woher hast Du gewußt, daß ich Dich mit den Unterlagen austricksen wollte? Ich hätte ja wirklich ein ahnungsloser Kurier gewesen sein können.
     
    Chan knüllte das Fax zu einem Ball zusammen und warf es in den Küchenabfall. Dann holte er es wieder heraus und las es noch einmal. Auf ein

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