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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Gesichtsausdruck gefror. »Das«, meinte er steif, »ist eine ebenso historische wie religiöse Frage. Das ist etwas, was Ihr mit der Obliq besprechen solltet. Oder mit Corono.«
    Eine religiöse Frage? Bandicut wunderte sich. Antares warf ihm einen bestätigenden Blick zu, und ihm wurde klar, dass er, ohne es zu ahnen, einen Punkt berührt hatte, der unter den Neri Emotionen weckte, die für andere schwierig nachzuvollziehen waren. Bittend hob er die Hand. »Glaubt Euer Volk, dass es für das Auftauchen des Todesschlunds verantwortlich ist?« Bandicut vermutete, dass die Ankunft des Todesschlunds auf diesem Planeten nichts mit der Besiedlung des Meeres durch die Neri zu tun hatte – der Schlund war vom Himmel gefallen, als er eben vom Himmel fiel, und weiter nichts.
    Askelanda sah ihn ernst an, und setzte schon zu einer Antwort an.
    Da wurde er durch Hargel unterbrochen, der vom Eingang her, wo er Posten bezogen hatte, rief: »Askelanda, die Roboter sind aus der Fabrik zurückgekehrt!«
    Die Roboter betraten die Halle, offenbar hatten die Neri sie durch das Labyrinth der Wege im Habitat getragen. Napoleon ging auf den Kreis der Gesprächspartner zu und ließ sich dort nieder; Copernicus rollte hinter ihm her. Während Napoleon sich in seine Ruheposition begab, schwenkten und drehten sich seine Scanner-Augen, um zu erfassen, wer hier in der Runde beisammensaß.
    »Captain, wir sind zurückgekommen, um Bericht zu erstatten. Wir hätten noch länger in der Fabrik bleiben können, aber unser Tauchboot musste aufgeladen werden.«
    »Schön, euch zu sehen«, meinte Bandicut. »Welche Fortschritte habt ihr machen können?«
    Napoleon klickte leise. »Wir haben mit dem Kontrollsystem der Fabrik Kontakt aufgenommen und besitzen jetzt ein Grundverständnis der Operationsabläufe. Wir glauben zu wissen, was nicht mehr funktioniert hat.«
    Askelanda beugte sich gespannt vor, alle Gedanken an den Todesschlund waren vorerst vergessen.
    »Und was ist denn schiefgelaufen?«, hakte Bandicut ungeduldig nach.
    »Das ist kompliziert.«
    »In Ordnung, es ist also kompliziert. Und was ist schiefgelaufen?«
    Der Roboter klickte erneut. »Der Zusammenbruch des Systems erfolgte in klar von einander unterscheidbaren Phasen. Phase eins wurde ausgelöst durch eine Folge seismischer Erschütterungen, die eine Reihe interner Kontrollverbindungen ebenso unterbrachen wie gewisse Herstellungsvorgänge.«
    »Seismische Erschütterungen? Du meinst Erschütterungen, die der Todesschlund verursacht hat?«, forschte Bandicut nach.
    »Unter Umständen, Captain. Die Fabrikintelligenz meint das jedenfalls. Sie hat allerdings keine Aufzeichnungen über die Quelle der seismischen Aktivitäten.«
    »Die Fabrikintelligenz?«
    »Die zentrale Fabrikkontrolleinheit. Normalerweise wäre diese in der Lage gewesen, das System zu reparieren, aber die Schäden waren zu umfangreich. Wahrscheinlich waren bestimmte operationale Unterprogramme ebenfalls von Zerstörungen betroffen. Hinzu kam, dass gewisse Rohstoffe, die für den Abschluss der Reparaturarbeiten benötigt wurden, nicht mehr zur Verfügung standen.«
    »Rohstoffe? Du meinst Chemikalien, Mineralien und so etwas in der Art?«
    »Exakt. Es handelt sich um Mineralien, die nicht aus dem Ausstoß der Vulkanschlote gewonnen werden können. Diese Schlote stellen die Hauptquelle ebenso für benötigte Rohstoffe wie zur Energiegewinnung dar. Energie wird zu gleichen Teilen durch Überschüsse der radioisotopischen Generatoren wie durch geothermale Abwärme gewonnen.« Napoleon machte eine Pause, so, als müsse er Luft holen, und sah in der Hoffnung auf Bestätigung zu Copernicus. Copernicus tat ihm den Gefallen und trommelte bestätigend.
    Bandicut blickte zu Askelanda hinüber, um zu sehen, ob der Neri dem Gespräch noch folgen konnte. Aber Askelandas Miene war für Bandicut undeutbar. »Also fehlen einfach Rohstoffe.«
    »Ja, das hat in jedem Fall zum Zusammenbruch des Systems beigetragen. Aber die Fabrik hätte – bei Reduzierung der Produktionskapazität – überleben können, wenn nicht zudem ein Programmfehler aufgetreten wäre. Dieser ist seinerseits in einer Art Lawineneffekt aus der Fehlfunktion beschädigter Komponenten entstanden, die wiederum nach ihrem Ausfall nicht gleich und vollständig repariert werden konnten.«
    Bandicut bemerkte, dass Napoleons Erklärungen einige der Zuhörer überforderten. »Was ist denn nun das Fazit aus alledem, Nappi? Habt ihr irgendetwas dagegen tun können?«
    »Wir

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