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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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die nicht geheilt werden können, auf die Reise.«
    Die Prozession war bald an Bandicuts Kuppel vorbeigezogen und glitt zwischen den kleinen Gruppen aneinander gedrängter Habitatkuppeln hindurch ins offene Meer hinaus. »Gleich hinter dem Rand zur Dunkelheit, wo sich die von uns gelenkte Strömung wieder mit der Reißenden Strömung vereint, werden sie die Reisenden freigeben.«
    Schweigend sahen sie der Prozession nach, und nicht lange, nachdem sie im Tiefseenebel verschwunden war, kehrten auch schon die ersten Prozessionsteilnehmer wieder in die Stadt zurück. Bandicut glaubte, in der Ferne eine schnelle Bewegung zu sehen und versetzte Charlie einen geistigen Stups, damit das Quarx kurz sein Sehvermögen verbesserte. Schlagartig wurde die Welt um ihn herum wieder gleißend hell; er sah etwas Weißes durch das Wasser mit enormer Geschwindigkeit gleiten, dann normalisierte sich sein Sehvermögen wieder. /Was war das?/
    /// Angreifende Pikarta? Ich weiß es nicht genau … ///
    Bandicut glaubte, dass es tatsächlich Pikarta gewesen waren. Er hob den Blick und betrachtete die vielen Habitate auf der anderen Seite des Platzes. »John Bandicut«, hörte er Ik sagen und drehte sich um. Er schaute nach rechts, dorthin, wo die nächste Habitatkuppel an die grenzte, in der er sich befand. Er sah, dass sich noch andere Stadtbewohner die Prozession angeschaut hatten. Zwei von ihnen winkten ihm zu, und er brauchte mehrere Herzschläge lang, um zu erkennen, dass es Antares und Li-Jared waren.
    Li-Jared sprang vor und begrüßte sie mit tiefen gongartig klingenden Lauten. Er umarmte Ik und hüpfte dann zu Bandicut, dem er ebenfalls um den Hals fiel. Seine goldenen Augen, länglich und mandelförmig, mit stahlblauen Pupillen in der Mitte, schienen Funken zu sprühen vor Freude. Antares’ Augen hatten den ihr eigenen blassgoldenen Schimmer, der durch ihre schwarzen Pupillen noch verstärkt wurde. Sie war nicht so schnell gewesen wie Li-Jared, rannte aber ihren Freunden ebenfalls entgegen, wobei die Steine in ihrer Kehle freudig und wie zur Begrüßung funkelten. Bandicut legte die Arme um sie und drückte sie lange an sich. Erst, als er wieder zurücktrat und einen Moment lang ihre langgliedrige Hand hielt, wurde ihm bewusst, was er soeben getan hatte. »Ich bin verdammt froh, dich zu sehen«, murmelte er heiser.
    Antares wirkte zwar verwirrt, schien aber wegen der Umarmung nicht ungehalten zu sein. Sie verströmte eine Aura der Wärme, verzog den Mund ganz leicht zu einem Lächeln – und dann, eine Sekunde später, wirkte sie wieder so reserviert, wie man es von ihr gewohnt war. »Ich freue mich auch, dich zu sehen. Euch beide zu sehen.« Sie drehte sich um und drückte Ik zur Begrüßung den Arm. »Was ist mit den Robotern? Habt ihr etwas von ihnen gehört?«
    »Sie sind in Sicherheit. War aber knapp«, erwiderte Bandicut. Momentan konnte er nur an eines denken: wie es sich angefühlt hatte, Antares an sich zu drücken, sie zu riechen, diesen schwachen Duft nach Kiefernnadeln. Verwirrt schüttelte er den Gedanken ab.
    ///Über diese Gefühle,
die du da hast,
muss ich dir dringend noch ein paar Fragen stellen.
Vor allem über … ///
    /Nicht … jetzt … /
    Bandicut berichtete Antares und Li-Jared, was ihm und Ik widerfahren war – und welches Ende die Roboter beinahe ereilt hätte.
    Gebannt lauschten in der Folge Ik und er, als ihre Freunde ihnen berichteten, wie sie Kailan kennen gelernt hatten. »Wer ist diese Obliq?«, fragte Bandicut. »Ist sie mit euch hier?«
    »Kailan ist in der Prozession mitgeschwommen«, antwortete Antares. »Ich gehe davon aus, dass wir uns gleich wieder mit ihr treffen werden.«
    »Gemeinsam mit L’Kell«, meinte Ik.
    Bandicut lächelte. »Du meinst, wir können uns jetzt tatsächlich noch ein paar Minuten entspannen?« Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das kann ich einfach nicht glauben!«
    Im gleichen Moment hörte er Schritte hinter sich – und L’Kells Stimme. »Ah, ihr habt euch gefunden! Gut! Ich hoffe, die Prozession hat euch gefallen. Seid ihr bereit für eine Konferenz?«
    Bandicut öffnete den Mund und schloss ihn gleich wieder. Hinter L’Kell näherte sich ein großer Neri von schmächtigerer Statur als die anderen. Er hatte grünliche Haut und war völlig anders gekleidet als die anderen – statt des üblichen Gurtzeugs trug er ein Schultertuch, in dem goldene Fäden glitzerten. In den Kopfseiten dieses Neri – oder war es eine Neri-Frau? – glitzerten zwei

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