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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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zugenäht!/
    ///Hab Vertrauen, John!
Ich melde mich später noch mal.///
    Ehe Bandicut antworten konnte, zog Charlene sich zurück – zwischen die Regale in der Bibliothek seines Gehirns, wo sie leise pfeifend nach weiteren Informationen über John Bandicut und die Charlies suchte, die vor ihr in ihm gewesen waren.
    Bandicut wünschte, Ik und Li-Jared wären bei ihm, auch wenn sie gemeinsam entschieden hatten, dass es die richtige Entscheidung war, sie mit anderen Aufgaben innerhalb des Habitats zu betrauen. Ihre Fachkenntnisse würden auf dieser Mission nicht viel helfen, und vermutlich konnten sie sich in der Neri-Stadt nützlicher machen, entweder Antares und Kailan helfen oder jemand anderem. Außerdem hätte Li-Jared wahrscheinlich einen Nervenzusammenbruch erlitten, wenn man ihn gezwungen hätte, in eine andere Richtung zu fahren als die, in der die Meeresoberfläche lag. Trotzdem: Bandicut vermisste sie.
    L’Kell, der neben ihm im Cockpit lag, schien seine Nachdenklichkeit zu spüren. »Zuerst erkunden wir das Fabrikareal«, erklärte er. »Wir finden vielleicht mehrere Stellen, an denen wir uns in die Kontrollzentrale einklinken können. Aber das wissen wir erst, wenn wir dort sind.« Bandicut nickte, als die letzten sichtbaren Zeichen der Neri-Stadt achtern verschwanden. Nur der bedrohlich dunkle, endlos abfallende Meeresboden lag jetzt vor ihnen, auf dem ab und an Meeresgetier zu sehen war, manches mit Flossen, aber die meisten Geschöpfe hatten spinnengleiche Beine. Und irgendwo in der Tiefe lauerte der Todesschlund. Sie würden schrecklich nah am Rand des Tiefseegrabens arbeiten und hatten sich vorgenommen, so zu tun, als gäbe es ihn gar nicht. Was blieb ihnen auch anderes übrig? Ihre Furcht vor dem Schlund fußte mindestens zur Hälfte auf der Tatsache, dass sie nicht wussten, womit sie es eigentlich zu tun hatten. Doch Bandicut rief sich in Erinnerung, dass – was für eine Bedrohung der Allesverschlingende auch darstellen mochte – eine nicht funktionierende Fabrik für die Neri mindestens ebenso bedrohlich war, denn sie waren von ihr abhängig. Ohne die Fabrik konnten sie weder beschädigte oder alte Tauchboote und Habitate ersetzen noch die Sonnenkollektoren, die den Neri die notwendige Energie lieferten und deren Leistung stetig nachließ. Denn auch die Unterwasserfelder nahe der Stadt würden nur so lange Erträge liefern, wie die Neri sie mit künstlichem Licht versorgen konnten.
    »Ich hab mal ‘ne Frage«, meinte Bandicut und versuchte, den Gedanken zu verdrängen. Er sah seinen neuen Freund von der Seite an.
    »Ah-hah«, erwiderte L’Kell und blickte rechts und links durch die Sichtkanzel, um zu überprüfen, ob er noch mit den anderen Tauchbooten in Formation fuhr.
    »Falls es uns gelingt, die Fabrik zu reaktivieren, wie transportiert ihr dann die darin erzeugten Güter zu eurer Stadt? Wie habt ihr es bis jetzt gemacht?«
    L’Kell murmelte nachdenklich etwas vor sich hin, dann sagte er: »Wir haben noch zwei Frachtboote übrig, die wir bei unseren Bergungsoperationen einsetzen. Eines von ihnen ist an der neuen Bergungsstätte, da, wo Lako und die anderen vergiftet worden sind. Das andere ist nicht betriebsbereit.«
    »Das klingt aber nicht gut. Können Kailans Leute es nicht reparieren?«
    »Tja, das hängt wohl davon ab, ob die Bergungsteams Ausrüstungsteile finden, die man mit den Wandlern so modifizieren kann, dass sie für die Reparatur des Frachtboots taugen.«
    »Hm.«
    »Es heißt, dass in einem Verladedock der Fabrik ein großes Frachtboot feststeckt – und wenn wir es dort herausholen könnten, hätten wir nicht nur das Boot mitsamt allen Maschinen an Bord, sondern könnten auch das Dock wieder nutzen. Ob da wirklich ein Boot drinsteckt, glaube ich eigentlich nicht, aber wir haben diese Behauptung nie widerlegen können. Niemand hat das Dock je gefunden.«
    Bandicut seufzte. Es erstaunte ihn, dass die Neri so lange hatten überleben können. Seit etwa einer Neri-Generation war die Fabrik größtenteils außer Betrieb. Seit L’Kells Geburt hatte die Stadt keine großen Frachtlieferungen mehr erhalten, nur Lieferungen von einem der kleineren Docks, deren Lage die Neri noch kannten. Aber auch dieses letzte Dock hatte die Arbeit zu der Zeit eingestellt, als L’Kell seine Ausbildung zum Tauchboot-Piloten gemacht hatte, und jetzt war der Zugang zum Dock verschüttet. Was die Fabrik anbetraf, lebten die Neri wirklich von geborgter Zeit. Es war fast so, als hätten sie darauf

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