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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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sprechen, doch er wusste nicht was er dem Kind sagen sollte und so beschränkte er sich darauf ihm zuzunicken. Als er den Kopf hob sah er, dass der forschende Blick der Druidin auf ihm ruhte. Sie war noch nicht besonders alt, erkannte Lucthen. Er konnte sich gut vorstellen, wie sie ausgesehen haben musste, als sie auf einer der Lichtungen in den östlichen Wäldern gesessen und den Worten Caranoras gelauscht hatte.
    „ Wir sind aus den Mittellanden und reisen in Begleitung von Thistle von der Sippe des Mondes“, erklärte er. Lucthen sah, dass sich ihre Stirn, bei der Erwähnung von Thistles Sippe, glättete. Sie nickte ihm zu und vollführte die Geste des Grußes, die Lucthen erwiderte. „Ihr seid willkommen“, meinte sie. „Was tut sie?“
    Lucthen folgte ihrem Blick, der zu Crystal gewandert war. Seine Freundin saß inmitten der Trümmer auf der Erde, mit geschlossenen Augen und unterschlagenen Beinen wie eine Insel im Chaos und sandte mit ihrem Lied Wellen der Heilung und des Lichts aus. Erst jetzt fiel Lucthen auf, dass die Schreie zum Großteil verklungen waren, dass die Stimmung nicht mehr akuter Panik glich und dass sich die Menschen organisiert hatten um besser arbeiten zu können. „Sie heilt“, meinte er schließlich.
    Die Druidin nickte. Ihre Augen hatten einen ehrfurchtsvollen Ausdruck angenommen.
    „ Was ist euch passiert?“, fragte Lucthen schließlich.
    „ Die Fort`mai haben das Dorf überfallen. Letzte Nacht. Sie haben unsere Vorräte gestohlen und die getötet, die sich ihnen in den Weg gestellt haben.“
    „ In welche Richtung sind sie gezogen?“
    „ Nach Norden.“
    Lucthen schluckte. Hatte Thistle diese Fort`mai gesehen? Wo wollen sie hin, fragte er sich, zählte eins und eins zusammen und erstarrte. Sie mussten irgendwie erfahren haben, dass Crystal in den östlichen Wäldern gewesen war. Vermutlich dachten sie, dass sie immer noch dort war. Sie waren auf dem Weg zum Hain. Warum sonst sollte eine so große Gruppe durch die Auen ziehen? Lucthen schluckte hart. Konnten die Halbelfen mit den Fort`mai fertig werden? Er wusste es nicht. Lucianus konnte sicher einiges bewirken, doch die Anderen hatten so gut wie nichts um sich zu verteidigen. Einen Wolf. Eine Schlange und ein Schwert. Ein Schwert gegen so viele Fort`mai? Lucthen blickte sich rasch um. Als er sah, dass Niemand in der Nähe stand, meinte er an die Druidin gewandt, „Könnt Ihr die Halbelfen kontaktieren?“
    Sprachlos starrte sie ihn an. Natürlich, ein Mittelländer, der das Geheimnis der östlichen Wälder kannte, musste sie entsetzen. „Ihr… Ihr wisst?“, meinte sie schließlich.
    „ Wir sind dort gewesen. Talos hat uns als seine Boten zu ihnen geschickt.“
    Die Druidin nickte. Er konnte sehen, dass sie immer noch nicht ganz verstand warum man Mittelländern Zutritt zum Herzen der Auen gestattet hatte, doch der Name ihres Königs hatte seine Wirkung nicht verfehlt.
    „ Ich kann sie erreichen. Was wollt Ihr ihnen mitteilen?“
    „ Ich glaube, dass die Fort`mai in die östlichen Wälder ziehen. Sie sollen sich auf einen Angriff vorbereiten.“
    Die Augen der Druidin weiteten sich erschrocken und ihre Wangen verloren den letzten Rest Farbe, der ihnen nach der gestrigen Nachte verblieben war. „Sicher lässt Eidos sie nicht bis zum Hain vordringen.“
    Lucthen nickte ihr beruhigend zu. Er hielt es für klüger, ihr in diesem Moment nicht zu widersprechen.
     

    Die Spur war schon kalt. Frustriert musste Dawn einsehen, dass wohl keine Fort`mai mehr in der Nähe waren. Sie waren zu spät gekommen. Insgeheim hoffte sie darauf, dass Thistle sich, nachdem er das Massaker gesehen hatte, das die Fort`mai unter seinen Leuten angerichtet hatten, nun doch dafür entschied sie zu stellen. Doch vermutlich fehlte ihm auch dazu der Mumm. Dawn fragte sich, was sie nun tun sollte. Sie wollte nicht ins Dorf zurück. Dort gab es doch nur flennende Menschen und Crystal, die ohnehin geeigneter dafür war sich um Kranke zu kümmern, als sie selbst. Kurz entschlossen entschied sie sich dafür der Spur zu folgen. Es war wirklich ein Kinderspiel. Die Fort`mai hatten offenbar keine Angst davor, dass man sie verfolgen könnte, sonst hätten sie ihre Spuren sorgfältiger verborgen. Gerade als sie sich zu langweilen begann und mit dem Gedanken spielte, ob sie nicht doch besser umkehren sollte, hörte sie ein Rascheln links von ihr. Ruckartig blieb sie stehen. Lauschte angestrengt und fasste den Griff ihres Schwertes. Sie war vorbereitet. Oh

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