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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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Pfeilen auf die Hütten in den Bäumen, die Luftbrücken, Menschen. Die Luft war erfüllt vom Brüllen der Tiere, die in den unteren Hütten eingesperrt waren und in ihren Ställen verbrannten, den Schmerzensschreien derjenigen, die von Pfeilen getroffen wurden, dem Weinen der Kinder… Thistle merkte wie die heiße Wut in ihm, die ihn bisher nicht vernünftig hatte handeln lassen, kalt wurde. Tiefer. Er wurde ruhig, konnte wieder denken. Die Hütten in der Höhe waren schreckliche Todesfallen. Die Menschen mussten hinunter und versuchen in dem Nebel den Fort`mai zu entkommen. Es hatte keinen Sinn jetzt die Brände zu löschen, wenn sie nicht wussten, wie viele von ihnen noch dort unten lauerten. Thistle deutete den drei Frauen, dass sie die Strickleiter benutzen sollten, die ganz in ihrer Nähe war. Nach kurzem Zögern gehorchten sie und er atmete erleichtert auf. Nichts was er in den Sümpfen gelernt hatte, hatte ihn auf die Schrecken dieser Nacht vorbereitet. Wie war es den Fort`mai gelungen, an den Sumpfwachen vorbei zu gelangen? Waren sie tot? Der Gedanke erfüllte ihn mit Panik. Er erinnerte sich an die Gesichter der jungen Männer, die er eingeschult hatte. Bei der lichten Mutter! Er kannte jeden Mann, der gerade bei der Wache war! Entschlossen presste Thistle die Zähne aufeinander. Er durfte so etwas nicht denken. Ambers Hütte hatte noch nicht Feuer gefangen. Thistle überlegte ob er auch versuchen sollte zu fliehen, doch eigentlich wusste er, dass das für ihn nicht in Frage kam. Er würde die Überlegenheit seiner Stellung nicht aufgeben. Entschlossen nahm er einen Pfeil aus dem Köcher. Wenn doch nur Forest hier wäre, dachte er. Mit seinem Freund an der Seite hätte er sich sicherer gefühlt. Zwei gut platzierte Pfeile konnten genügen um einen Fort`mai zu töten, doch hier hatte er niemand auf den er sich verlassen konnte und er war nicht sicher, ob er schnell genug war, um einen Fort`mai alleine zu töten. Konzentriert suchten seine Augen den Grund ab. In dem dichten Rauch, war es schwer, irgendetwas zu erkennen, doch dann sah er, wie ein brennender Pfeil von einer bestimmten Stelle losgeschossen wurde. Er konnte ein Schemen erkennen und schoss. Sobald er die Sehne losgelassen hatte griff er nach hinten, legte den nächsten Pfeil an, zielte und schoss. Als die Kreatur zu Boden ging stieß Thistle erleichtert den Atem aus. Doch er gönnte sich keine Ruhepause. Seine Augen suchten schon den nächsten Gegner. Als sich der Rauch an einer Stelle lichtete glaubte er seinen Augen nicht trauen zu können. Die kleine, zarte Dawn schlich dort unten herum. In der Hand ein Schwert, das so wuchtig aussah, dass sie es vermutlich kaum halten konnte. Etwas an ihr fesselte seine Aufmerksamkeit. Er hatte bisher nicht bemerkt, wie schön sie war. Doch wie sie da stand, den Kopf leicht schief gelegt, als würde sie auf etwas lauschen, strahlte sie eine innere Stärke aus die ihn frösteln ließ und ihn dennoch anzog. Jetzt setzte sie sich in Bewegung, die Augen fast geschlossen, ihre Schritte langsam und doch entschlossen. Dann sah Thistle worauf sie sich zu bewegte und ihm stockte der Atem. Sie schlich direkt auf einen Fort`mai zu! Er rief ihr eine Warnung zu, doch seine Stimme ging unter all den Geräuschen unter. Eine kalte Faust legte sich um sein Herz, ein Gefühl, das so deutlich war, dass er es nicht in Frage stellte. Er durfte Dawn nicht verlieren! Mit angehaltenem Atem beobachtete er, was weiter passierte. Wenn die Kreatur sich umwandte und sie bemerkte, dann wäre das ihr Ende. Doch zu seinem Erstaunen, schien der Fort`mai Dawn nicht zu bemerken. Knapp hinter ihm hielt sie inne. Ein Lächeln verzog ihre Lippen, das Thistle mehr an das Zähnefletschen eines Raubtieres erinnerte, als an die Regung eines Menschen. Dann hob sie langsam das Schwert und stieß es ohne zu zögern in den Hals des Ungeheuers. Blut spritzte und Thistle sah sie tief einatmen. Oder atmete sie aus? Mühelos zog sie ihre Waffe aus dem erschlaffenden Körper. Mit einem Ruck wandte sie sich ab, ging ein paar Schritte und blieb dann wieder stehen. Wie ein Raubtier, das eine Fährte wittert. Thistle zwang sich dazu den Blick von ihr zu wenden. Ein paar weitere Bogenschützen waren seinem Beispiel gefolgt und beschossen die Fort`mai mit Pfeilen, doch die Meisten waren damit beschäftigt, die Brände zu löschen. Mit einem lauten Krachen fiel ein brennender Ast auf eine der drei Brücken, die von Ambers Hütte weg führten, und riss sie in die

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