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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Wären meine Tränen nicht so schnell geflossen, wären sie wahrscheinlich auf meinem Gesicht festgefroren, und da ich mir auch nicht die Mühe machte, sie wegzuwischen, rollten sie gelegentlich bis auf meine Lippe hinunter. Dann leckte ich sie ab und schmeckte das Salz. Es war ein sonderbares Gefühl, einfach zu warten und mich hilflos zu fühlen. Bisher hatte rund um die Uhr die Verantwortung auf mir gelastet, aber letzten Endes würde ich nicht verhindern können, wovor ich solche Angst hatte. Jedenfalls nicht mit meiner Körperkraft. Meine Worte, meine Gedanken waren alles, was ich hatte, aber Adam wollte mir nicht mehr zuhören.
    Auf einmal hörte ich Schritte hinter mir, und mein Herz begann zu klopfen. Bestimmt kam jemand, um mir zu sagen, dass man ihn gefunden hatte. Vielleicht würde man mich verhaften. War das möglich? Mein Versagen hatte ja ganz konkret zu seiner Tat beigetragen, oder etwa nicht? Ich starrte geradeaus, auf den dunklen, stillen, eiskalten See, und mein Atem ging stoßweise. Auf einmal brachen die Wolken auf, und als ich zum Licht emporblickte, kam mir plötzlich ein optimistischer Gedanke. Die Schritte hinter mir waren langsam, sie hatten absolut nichts Panisches an sich, sie waren nicht einmal bedrohlich. Direkt hinter mir blieben sie stehen, dann gingen sie um das Bootshaus herum, und schließlich erschien Adam.
    Er setzte sich neben mich. Ich hielt die Hand in die Höhe, weil ich nicht wollte, dass er noch näher kam, und biss mir auf die Lippe, um den nächsten Weinkrampf zu unterdrücken, obwohl ich spürte, dass es mir nicht gelingen würde. Hastig wandte ich den Kopf ab.
    Adam räusperte sich, schwieg aber. Und das war genau das Richtige – einfach hier zu sitzen, beieinander zu sein, das reichte schon, um die kalte Luft zwischen uns anzuwärmen.
    »Es tut mir leid«, sagte er nach einer Weile, und obwohl er so lange damit gewartet hatte, fühlte es sich trotzdem unvermittelt an.
    Ich antwortete nicht, denn obwohl ich wusste, dass ich ihm verzeihen sollte, konnte ich es nicht.
    »Wo warst du?«
    »Ich musste nur Dampf ablassen. Ein paar Hasen und ein Reh haben tierisch Schiss vor mir gekriegt.«
    Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
    »Das ist besser«, sagte er leise. »Ich hasse es, wenn du weinst.« Er streckte die Hand aus und wischte mir eine Träne von der Wange. Ich schloss die Augen, aber schon kam die nächste.
    »Hey«, sagte er, rutschte näher zu mir und legte den Arm um mich.
    Ich beschloss, nicht zu sprechen, denn ich hatte einen dicken Kloß im Hals. Stattdessen legte ich den Kopf auf seine Schulter, und er küsste mich auf den Oberkopf.
    »Ich bin nie ich selbst, wenn ich hier bin«, sagte er. »Jedes Mal verwandle ich mich in diesen chaotischen, wütenden … na ja, du weißt schon.«
    Wieder schwieg er eine Zeitlang, und ich füllte die Stille nicht mit Worten, denn ich wollte ihm zuhören, nicht aus der Klemme helfen.
    »Und du hattest mir versprochen, es niemandem zu erzählen. Das hat mich geärgert.«
    »Was denn erzählen?« Ich blickte zu ihm auf.
    »Du weißt schon, das von letztem Sonntag.«
    »Das hab ich auch niemandem erzählt.«
    Er sah mich an. »Christine, bitte lüg nicht. Sag du wenigstens die Wahrheit. Der Rest der Welt kann mich meinetwegen anlügen, aber nicht du.«
    »Ich lüge nicht.« Ich rückte ein Stück weg. »Ich würde dich niemals anlügen.« Und um es zu beweisen, fügte ich rasch hinzu: »Ich hab Maureen aufgetragen, Maria auszurichten, dass sie lieber nicht zur Beerdigung kommen soll. Ich dachte, es wäre besser, wenn sie dich nicht in diesem Zustand sieht.«
    Er versuchte, in meinem Gesicht zu lesen. »Aber das meine ich nicht.«
    »Ich weiß. Aber das ist das Einzige, was ich dir nicht erzählt habe. Abgesehen von dem, was ich dir gleich erzählen will. Aber ansonsten habe ich mein Wort gehalten, und ich würde nie jemandem verraten, wie wir uns begegnet sind.«
    »Was willst du mir denn erzählen?«, fragte er und runzelte die Stirn.
    »Das sage ich dir später.«
    »Nein, jetzt.«
    »Adam, was meinst du denn, wem ich es erzählt habe?«
    »Maureen«, sagte er, und plötzlich wirkte er wieder angespannt.
    »Ich habe Maureen nichts von letztem Sonntag erzählt.«
    »Aber sie hat mich in meinem Zimmer eingeschlossen.«
    Ich zuckte zusammen. »Nur weil sie Panik hatte. Ich hab ihr gesagt, sie soll dich im Auge behalten, weil du persönliche Probleme hast, weil …«
    »Verdammt, Christine!« Zwar brüllte er jetzt nicht

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