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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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ganz so laut wie beim letzten Mal – solch eine Lautstärke würde ich wohl nie wieder von irgendwem zu hören kriegen –, aber es klang immer noch reichlich giftig.
    »Das ist nicht das Gleiche – ich hab ihr nichts von der Brücke erzählt, Adam.«
    »Aber du hast ihr damit zu verstehen gegeben, dass etwas nicht stimmt.«
    Jetzt war ich an der Reihe zu explodieren. »Glaubst du denn, dass es auch nur einen einzigen Menschen gibt, der dich kennt und nicht merkt, dass etwas nicht stimmt? Ehrlich, Adam, überleg doch mal. Glaubst du wirklich, das kriegt niemand mit? Oder es ist allen egal? Ich musste kurz weg und hatte Angst, dich allein zu lassen. Maureen hat versprochen, ein bisschen aufzupassen, aber ich hab nicht erwartet, dass sie dich gleich einschließt!«
    Irgendwie klang das komisch, und obwohl ich wütend war, musste ich doch grinsen.
    »Das ist nicht komisch«, sagte er verdutzt.
    »Ich weiß«, stimmte ich zu, aber meine Mundwinkel zuckten noch immer. »Na ja, vielleicht doch, ein bisschen.« Dann wurde mein Grinsen immer breiter und wollte nicht mehr verschwinden.
    »Freut mich, dass du das findest«, murmelte er und schaute weg.
    Ich wartete, bis mein Grinsen nachließ.
    »Was wolltest du mir erzählen?«, fragte Adam.
    »Ich war heute bei Mary.«
    »Bei Mary Keegan?«
    Ich nickte. »Ich hab ihr einen Vorschlag unterbreitet. In deinem Auftrag. Es sind sich doch wohl alle einig, dass sie die rechte Hand deines Vaters war, richtig?«
    Er nickte bestätigend.
    »Ich hab mich gefragt, ob es funktionieren könnte, dass du Vorstandsvorsitzender bist, also die volle Kontrolle über die Firma behältst – was legal den Wünschen deines Großvaters entspricht –, aber Mary die Position der Geschäftsführerin übernimmt. Dann kann sie das Unternehmen leiten, während du dadurch, dass du ja jede Entscheidung abzeichnen musst, das Heft trotzdem in der Hand behältst. Dann könntest du mit deinem Chef bei der Küstenwache darüber verhandeln, wie du deinen Job dort zurückbekommst – du kannst doch im Vorstand von
Basil’s
sitzen und trotzdem anderswo arbeiten, oder nicht? Ich bin sicher, das würde er verstehen.«
    »Dann wäre ich also im Vorstand von
Basil’s
und könnte trotzdem meinen Helikopterjob machen.«
    »Wie Batman, ja.«
    Adam ließ sich die Idee durch den Kopf gehen.
    »Na, überschlag dich jetzt bloß nicht vor Begeisterung.« Ich musterte ihn. Offensichtlich kämpfte er noch immer mit sich, obwohl ich seine Probleme gelöst hatte. Woher rührte dieser innere Aufruhr? »Du bist doch auch der Meinung, dass es eine gute Lösung ist, oder nicht?«
    »Ja, klar, danke«, sagte er, aber es klang geistesabwesend.
    Wenn man die Lösung eines Problems immer wieder in der gleichen Richtung sucht, ohne sie dort zu finden, ist das normalerweise ein Zeichen, dass man auf dem Holzweg ist, und allmählich drängte sich auch mir der Verdacht auf, dass ich irgendwie falschlag. Ich hatte mir eine Woche lang den Kopf zerbrochen, wie ich Adam aus der Zwickmühle befreien konnte, einen Job übernehmen zu müssen, den er nach eigener Aussage verabscheute, aber anscheinend war meine Lösung immer noch nicht die richtige.
    »Lass uns ein Spiel spielen«, platzte ich in seine Gedanken.
    »Du und deine Spiele«, ächzte er.
    »Was machst du, wenn du allein bist und keiner dir zuschaut? Aber bitte nichts Ekliges«, fügte ich schnell noch hinzu, weil ich an seinem Blick merkte, was er antworten wollte.
    »Na dann – nichts«, antwortete er.
    Ich lachte und freute mich, dass der Adam wieder da war, den ich kannte. »Ich meine, redest du mit dir selbst? Singst du unter der Dusche? Was machst du?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Antworte mir einfach.«
    »Wird das mein Leben retten?«
    »Absolut.«
    »Gut. Ja, ich singe in der Dusche.«
    Mir war klar, dass er log. Ich räusperte mich. »Wenn ich mich langweile, zum Beispiel beim Arzt im Wartezimmer oder so, dann wähle ich mir eine Farbe und zähle alle Dinge im Zimmer, die diese Farbe haben. Und dann mache ich das Gleiche mit einer anderen Farbe. Die Farbe, von der ich die meisten Dinge finde, hat gewonnen.«
    Er drehte sich zu mir um. »Warum zur Hölle machst du das?«
    »Wer weiß?«, lachte ich. »Die Menschen denken doch andauernd seltsame Dinge, sie geben es nur nicht zu. Ich hab zum Beispiel auch noch den Tick, dass ich mit der Zunge über meine Zähne fahre und sie zähle. Beispielsweise auf langen Autofahrten oder wenn ich jemandem zuhöre, verstehst

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