Die Liebe deines Lebens
seufzte und schloss die Augen.
»Halt den Mund«, fauchte Mr Basil ihn an, obwohl Adam kein Wort gesagt hatte. »Mary, Patricia, nach draußen, bitte.« Er sah ihnen nicht nach, als sie gingen, sondern behielt mich die ganze Zeit im Auge.
Ich lächelte Adam ermutigend zu, aber sein Gesicht war unergründlich, sein Kinn verkrampft.
Mr Basil sah mich an, als wäre ich die letzte Person, mit der er reden wollte. »Ms Rose, Sie haben da etwas grundlegend falsch verstanden. Es ist nicht so, dass ich
möchte
, dass Adam die Firma übernimmt. Die Nächste in der Erbfolge ist Lavinia, und sie wäre wesentlich besser für den Job geeignet, aber leider ist sie in Boston.«
»Ja, ich hab gehört, dass sie ihre Freunde und Familie um mehrere Millionen betrogen hat«, erwiderte ich, um ihn in seine Schranken zu verweisen. »Es ist aber nun mal so, dass Adam diesen Job nicht will.«
Ich schwieg. Mr Basil wartete auf mehr, aber das war alles, ich war fertig. Er hatte keine Beschwichtigungen und höflichen Erklärungen verdient.
»Glauben Sie vielleicht, das weiß ich nicht?« Er schaute von mir zu Adam. »Soll das jetzt eine sensationelle Enthüllung sein, oder was?«
Ich runzelte die Stirn. Das lief überhaupt nicht so, wie ich es geplant hatte.
Mr Basil begann zu lachen, aber es war ein absolut freudloses Lachen.
»Die Gleichgültigkeit, die er allem entgegenbringt, was ich tue, hat mir das mehr als deutlich gemacht. Er hatte es schon mit Hubschraubern, seit er reden kann, und die letzten zehn Jahre hat er bei der Küstenwache rumgehampelt. Es ist mir egal, ob er den Job will oder nicht. Es ist mir egal, ob es ihn zutiefst unglücklich macht. Das ändert nicht das Geringste daran, dass es sein muss. Die Firma muss von einem Basil geführt werden, das war schon immer so und wird auch so bleiben. Und es darf nicht Nigel Basil sein, auf gar keinen Fall. Nur über meine Leiche.« Er schien die Ironie seines Ausspruchs nicht zu bemerken. »Mein Großvater, mein Vater und ich haben hart darum gekämpft, die Firma in der Hand zu behalten, in guten und schlechten Zeiten, seit ihrem Bestehen, und keine herrische kleine Zicke mit zu großem Mundwerk und zu wenig Ahnung wird daran etwas ändern.«
Mir blieb der Mund offen stehen, und ich merkte, wie mir allmählich die Felle davonschwammen.
»Vater, das reicht jetzt«, sagte Adam plötzlich. »Sprich nicht so mit ihr. Sie versucht nicht, dir irgendwas einzureden, sie will dir nur etwas sagen, was du ihrer Ansicht nach nicht weißt. Sie will helfen.«
»Und warum überbringen Sie mir die Botschaft anstelle meines Sohns?« Mr Basil sah Adam an. »Du musst dir endlich mal ein Rückgrat anschaffen, mein Sohn, und nicht ständig andere Leute die Drecksarbeit für dich erledigen lassen.«
Und dann wurde sein Ton richtig fies. Nicht komödienhaft fies, sondern bitter, böse. Aus seinen Augen blitzte der pure Hass, und sein Mund verzog sich zu einem höhnischen Grinsen.
»Hat er Ihnen erzählt, dass er keinen Penny von meinem Erbe abbekommt, bevor er nicht zehn Jahre in der Firma gearbeitet hat? Ganz gleich, ob ich tot oder lebendig bin – er kriegt nichts. Ich denke, das könnte ihn motivieren.«
Adam starrte die Wand an, sein Gesicht war hart.
»Nein, davon weiß ich nichts«, antwortete ich, und allmählich wurde ich richtig böse auf den gemeinen Alten. »Aber ich glaube auch nicht, dass Geld wirklich ein Thema für Adam ist. Mr Basil, wenn Ihnen das Wohlergehen Ihrer Firma mehr am Herzen liegt als das Ihres Sohnes, sollte es Sie doch wenigstens interessieren, was für Ihre Firma das Beste ist. Mir ist klar, dass das Unternehmen seit Generationen in der Familie ist, Sie haben Ihr ganzes Leben im Schweiße Ihres Angesichts dafür gearbeitet. Unter Adams Leitung wird sie ganz sicher nicht florieren, weil er nicht die gleiche Motivation hat wie Sie. Wenn Ihnen an Ihrem Erbe wirklich etwas liegt, dann sollten Sie einen Nachfolger finden, dem das Geschäft genauso am Herzen liegt wie Ihnen.«
Mr Basil musterte mich mit kalten, verächtlichen Augen und wandte sich dann Adam zu. Ich ging fest davon aus, dass er weiter gehässig sein würde, und es überraschte mich, als er in ruhigem Ton erwiderte: »Maria wird dir helfen, Adam. Wenn Entscheidungen gefällt werden müssen, mit denen du nicht zurechtkommst, besprich sie mit ihr. Meinst du vielleicht, in meiner Anfangszeit gab es auch nur einen einzigen Tag, an dem ich deine Mutter nicht nach ihrer Meinung gefragt habe? Und
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