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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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nichts. Rote Lippen. Das klingt wie ein Porno.«
    Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen.
    Mr Basil sah mich erstaunt an, während er weitersprach. »Wenn sie zur Vernunft kommt und aufhört, Zeichentrickfilme zu machen …«
    »Computeranimationen«, unterbrach ich ihn, denn ich hatte das Gefühl, dass ich Maria etwas schuldig war, nachdem ich Mr Basils abschätzige Bemerkung gerade so genossen hatte. Adam hatte mir alles über ihren Beruf erzählt.
    »Ist mir scheißegal, wie man das nennt, aber wenn sie damit aufhört, wird sie gut zurechtkommen. Und eine Hilfe für dich sein, Adam, wenn du mal meine Position antrittst, denn du könntest weiß Gott nicht mal ein Besäufnis in einer Brauerei organisieren.«
    »Warum legen Sie denn dann so großen Wert darauf, dass er die Leitung der Firma übernimmt?«, fragte ich, und sofort richteten sich alle Blicke auf mich.
    Vor allem Mr Basil schien von der Frage überrascht zu sein, was er allerdings nicht offen zeigte. Er war ja derjenige, der alles wusste und die Dinge zu jeder Zeit im Griff hatte.
    »Sollte das ein Geheimnis bleiben?«, erkundigte ich mich leise bei Adam.
    Er schüttelte den Kopf, sah mich aber skeptisch an.
    »Was dann?«, fragte ich und sah mich um, weil ich nicht wusste, was ich verbrochen hatte. Die Frau namens Mary trat einen Schritt vom Bett weg, und ihre jüngere Kollegin in Grau folgte ihrem Beispiel.
    »Wir ziehen uns dann mal lieber zurück, Mr Basil. Falls Sie uns brauchen, wir sind draußen.«
    Er ignorierte sie, und nun war Mary offensichtlich verunsichert, ob sie gehen oder bleiben sollte.
    »Sagen Sie, woher kennen Sie meinen Sohn überhaupt?«
    »Wir sind Freunde«, sprang Adam ein.
    »Ah, er kann sprechen!«, rief sein Vater spöttisch. »Dann sag mir doch, Adam, warum man dich seit Sonntag im Büro nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Angeblich warst du in Dublin, um mich zu besuchen, aber wenn du mich besucht hättest, hätte ich das bemerkt. Wenn du rumhuren willst, dann tu das gefälligst in …«
    »Er hat nicht rumge
hurt
 …«
    »… in deiner Freizeit. Und ich hasse es, wenn man mich unterbricht, Ms Rose.«
    »Es gibt eine Angelegenheit, die ich gern ungestört mit Ihnen besprechen würde«, sagte ich. »Adam, du kannst auch gehen, wenn du möchtest.«
    Mr Basil sah zu den beiden Frauen neben seinem Bett, die darauf brannten, endlich das Zimmer zu verlassen, und die er genau deshalb zwingen würde zu bleiben. »Ich vertraue Mary mehr als mir selbst, Sie ist bei uns, seit ich die Firma übernommen habe, und sie kannte meinen Sohn schon, als er noch in die Windel gemacht hat – eine Phase, die übrigens wesentlich länger gedauert hat, als wir gehofft hatten. Alles, was Sie zu sagen haben, können Sie auch vor Mary sagen. Bei dem anderen Mädchen hier bin ich nicht ganz so sicher, aber Mary hält große Stücke auf sie, deshalb gebe ich ihr eine Chance, also lassen Sie den Scheiß und sagen Sie mir einfach, weshalb Sie hier sind.«
    Die jüngere Frau neben Mary senkte verlegen den Kopf. Ich zog einen Stuhl heran und setzte mich.
»Wie man einem sterbenden alten Mann eine heikle Nachricht vermittelt.«
Allerdings schien dieser Mann hier es nicht zu verdienen, dass man ihn einfühlsam behandelte, denn er begegnete anderen ohne den geringsten Respekt. Nun, wenn Adam nicht geradeheraus mit ihm sprechen wollte, musste ich es eben tun. Ich würde diese Sache ein für alle Mal regeln, ich war zu Ehrlichkeit und Direktheit erzogen worden, ich wurde nicht grundlos dramatisch und breitete mich nicht unnötig über die Probleme aus, die ich mit anderen Menschen hatte, brachte sie aber zur Sprache, wenn es wichtig war und die Beziehung verbesserte, und ich schätzte Adams Situation als sehr wichtig ein. Wenn das Verhalten einer anderen Person das eigene Leben negativ beeinflusste, dann war es notwendig zu kommunizieren, das Problem anzusprechen, darüber zu diskutieren und eine Lösung zu suchen. Kommunikation war der Schlüssel, und zwischen Vater und Sohn fand sie ganz eindeutig nicht statt. Ich spürte, dass Adam zu viel Angst hatte, um seinem imposanten Vater die Stirn zu bieten, deshalb würde ich das für ihn in die Hand nehmen müssen. Ich sah dem alten Mann direkt in die Augen und sagte mit fester Stimme: »Es ist mir klar, dass Sie sehr bald sterben werden und dass Sie möchten, dass Adam die Firma übernimmt, damit sie nicht Ihrem Neffen in die Hände fällt. Wir sind hergekommen, um darüber zu sprechen.«
    Adam

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