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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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gefasst hatten.
    »So hab ich schon lange nicht mehr gelacht«, sagte Adam, und sein Atem machte kleine Wölkchen in der kalten Luft.
    »Und es war nicht mal so besonders komisch.«
    Sofort prustete er wieder los. »O doch«, stieß er mühsam hervor.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass es dich heilen würde, wenn ich mir Eischnee aufs Kinn schmiere, hätte ich das schon vor Tagen getan«, grinste ich.
    »Du!«, rief er und strahlte mich mit funkelnden Augen an. »Du bist die Medizin. Man sollte dich gegen Depressionen verschreiben, das wäre besser als Pillen.«
    Ich fühlte mich ehrlich geschmeichelt – dieses Kompliment war das Netteste, was er mir je gesagt hatte, und zum ersten Mal kam ich mir nicht vor, als wäre ich nur ein Klotz an seinem Bein, der ihn daran hinderte, zu tun und zu lassen, was er wollte. Aber statt auch etwas Nettes zu sagen, spielte ich gleich wieder die Therapeutin. »Hast du schon mal Antidepressiva genommen?«
    Er dachte einen Moment nach und fiel in die Rolle des Klienten zurück. »Ja, einmal. Ich war bei einem praktischen Arzt, und als ich ihm erzählt habe, wie es mir geht, hat er mir Pillen verschrieben. Aber die haben überhaupt nicht so gewirkt, wie ich es mir erhofft hatte, deshalb hab ich sie nach ein, zwei Monaten wieder abgesetzt.«
    »Weil sie sich nicht mit der Wurzel des Problems auseinandersetzen«, sagte ich.
    Als er mich ansah, war mir augenblicklich klar, dass er sich ärgerte – er wusste, dass ich ihn wieder drängen wollte, eine Therapie zu machen, also nahm ich mich zurück.
    »Aber Kuchenbacken ist der perfekte Weg, um an die Wurzel des Übels zu gelangen«, grinste ich.
    »Natürlich, denn du weißt ja, was du tust«, antwortete er.
    »Natürlich weiß ich das.«
    Eine Weile waren wir still, und ich fragte mich, ob vielleicht der Moment gekommen war, an dem ich zugeben musste, dass ich mich völlig überfordert fühlte, oder ob es reichte, dass er auf halbwitzige Art darauf anspielte. Als spüre er, dass etwas im Busch war, tauchte er aus seiner Trance auf und brach das Schweigen.
    »Na gut, machen wir uns lieber an den Guss.«
    Bevor wir uns dieser Aufgabe widmen konnten, mussten wir allerdings unseren Kuchen erst einmal aus dem Ofen holen. Leider war er der Einzige von allen, der auf nahezu magische Weise mit einem leisen »Pfff« vor unseren Augen in sich zusammensackte, als er an die Luft kam.
    Das löste bei uns beiden einen derart hysterischen Lachanfall aus, dass ich mir fast in die Hose machte, woraufhin uns die Kursleiterin höflich, aber bestimmt aufforderte zu gehen.

15 Wie man erntet, was man gesät hat
    Auf dem Weg zu Marias Geburtstagsessen in der Dubliner Innenstadt machten wir bei einem Supermarkt halt, um Dekorationsmaterial für den Kuchen zu kaufen. Wir waren immer noch ganz aus dem Häuschen, fast so, als wären wir betrunken, und hielten uns beim geringsten Anlass die Bäuche vor Lachen. Adam trug den herzförmigen Biskuitkuchen mit der eingestürzten matschigen Mitte und dem verbrannten Rand vor sich her.
    »Das ist der hässlichste Kuchen, den ich jemals gesehen habe«, verkündete er lachend.
    »Der braucht bloß eine kleine Schönheits- OP «, entgegnete ich, während ich zwischen den Regalen herumstreifte. »Aha!« Ich nahm eine Dose mit Sprühsahne und schüttelte sie.
    »Hey!«, rief der Ladeninhaber ärgerlich, aber Adam zog einen Stapel Geldscheine aus der Tasche, und der Protest verstummte umgehend. Dann hielt Adam den Kuchen fest, und ich sprühte. Leider hatte ich die Dose nicht kräftig genug geschüttelt, und die Sahne explodierte mit einem enttäuschenden kleinen Plopp und hinterließ kleine Spritzer auf dem Kuchen sowie auf Adams Gesicht und Haaren.
    »Ich würde sagen, das sind zwanzig Prozent auf dem Kuchen und achtzig Prozent in meinem Gesicht.«
    Ich konnte mich vor Lachen schon wieder kaum halten, und es dauerte einige Minuten, bis meine Hand einigermaßen ruhig war. Der zweite Versuch verlief wesentlich erfolgreicher, und ich verteilte die Sprühsahne einigermaßen gleichmäßig auf der Oberfläche des Kuchens. Als ich fertig war, sah Adam unser Werk nachdenklich an, trug es dann zur Süßwarentheke, schaufelte einen Messlöffel
Milky Teeth
heraus und streute sie großzügig auf die Sahneschicht.
    »Wie finden Sie das?«, fragte er den Ladenbesitzer, einen langhaarigen Hippie-Typen, und präsentierte ihm unseren Kuchen.
    Die Reaktion war nicht sonderlich begeistert. »Da fehlt noch was«, meinte der Mann.
    Ich lachte.

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