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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Diesem Kuchen fehlten eine ganze Menge Dinge.
    »Ich würde noch ein paar Chips drauftun«, sagte er schließlich.
    »Chips!«, rief Adam und streckte einen Finger in die Luft. »Das ist eine großartige Idee.«
    Nach seinen Anweisungen riss ich eine Tüte
Hula Hoops
auf und streute sie über den Kuchen. Dann trat ich zurück, um unser Werk erneut zu begutachten.
    »Perfekt«, rief Adam und musterte den Kuchen aufmerksam von allen Seiten.
    »Das ist eindeutig der scheußlichste Kuchen, den ich je gesehen habe«, stellte ich fest.
    »Er ist perfekt. Sie weiß bestimmt sofort, dass ich ihn gebacken habe.«
    Ehe wir gingen, platzierte Adam mit einem fröhlichen »Maria hasst Fußball!« noch eine Kerze in Form eines Fußballs auf der Mitte des Kuchens, dann kehrten wir zu unserem chauffeurgesteuerten Wagen zurück.
     
     
    Dann standen wir vor der
Brasserie Ely
und beobachteten Maria und ihre Freunde so diskret wir konnten durchs Fenster. Es war eiskalt, kleine Schneeflocken fielen vom Himmel. Meine Füße waren taub vor Kälte, den Mund konnte ich kaum noch bewegen, und meine Nase war längst abgefallen. So fühlte es sich zumindest an.
    »Ich fühle mich … zu achtzig Prozent erfroren«, verkündete ich, was mir ein Grinsen von Adam einbrachte, aber unsere Hysterie hatte sich aus Kältegründen nun doch etwas gelegt. »Kennst du die Mädels?«, fragte ich, und hatte Mühe, die Worte verständlich zu formen.
    Adam nickte. »Ja, das sind Marias beste Freundinnen.«
    Sie waren allesamt hübsche, moderne junge Frauen, die sicher viele Blicke auf sich zogen, was sie aber nicht zu bemerken schienen, denn jetzt steckten sie in einer Ecke des Restaurants die Köpfe zusammen und erzählten sich das Neueste über das Leben, die Liebe und das Universum. Vor allem von Maria konnte ich die Augen nicht abwenden. Natürlich hatte sie wieder leuchtend rot geschminkte Lippen, ihr Markenzeichen, die glatten schwarzen, korrekt geschnittenen Haare glänzten, und sie trug ein trendiges, stylisches schwarzes Lederkleid. Sie war einfach perfekt, plauderte mit ihren Freundinnen, und bestimmt fanden alle sie witzig, interessant und einfühlsam. Nur einmal riss ich mich von ihrem Anblick los, denn ich wollte Adam dabei beobachten, wie er sie beobachtete, und es war mir schnell klar, dass sie den gleichen Effekt auf ihn ausübte. Maria war eine faszinierende Frau. Und sie war nett – das war das Schlimmste. Ich konnte sie immer weniger leiden, musste mir aber leider eingestehen, dass sie die ideale Frau für einen Mann wie Adam war. Die beiden waren ein hinreißendes Paar, beide gleichermaßen schön und doch völlig verschieden, unkonventionell und unverwechselbar. Adam konnte die Augen nicht von Maria abwenden, aber er sah traurig aus, als hätte er nicht nur sie, sondern mit ihr auch seine Seele verloren.
    Ich trat ein paar Schritte zurück, sah mich um, stampfte mit den Füßen – alles, um das Gefühl loszuwerden, dass ich hier nichts zu suchen hatte, dass ich das fünfte Rad am Wagen war. Was war in meinem Leben so gründlich schiefgelaufen, dass ich jetzt vor einem Restaurant stand und beobachtete, wie eine schöne Frau ein Leben lebte, um das ich sie beneidete – und das nicht nur, weil sie im Warmen war, während ich eiskalte Füße hatte? Es war einfach lächerlich, und ich kam mir vor wie ein Idiot, eine Versagerin auf höchstem Niveau. Auf einmal wollte ich nur noch weg.
    »Endlich«, seufzte Adam, als der Tisch für das Dessert freigeräumt wurde.
    Ich hatte den Kuchen vorhin ins Restaurant gebracht, und es war nicht schwer gewesen, dem Personal zu erklären, warum ich unerkannt bleiben wollte, denn es sollte ja eine Überraschung für das Geburtstagskind sein, das bereits am Tisch saß. Die Bedienung hatte einen einzigen Blick auf den Kuchen geworfen und laut gelacht. Wir beobachteten, wie vier Kellner die Prozession zu Marias Tisch begannen. Adam wechselte die Straßenseite und stellte sich näher ans Fenster, um besser sehen zu können. Maria blickte auf, erst überrascht, dann entzückt, und alle Umsitzenden sangen für sie »Happy Birthday«. Mir fiel auf, dass ein paar der Freundinnen am Tisch sich fragend anschauten und offensichtlich überlegten, wer diese Überraschung organisiert hatte. Dann stand der Kuchen vor Maria, und sie betrachtete etwas verwirrt den wilden Mischmasch auf dem Teller – Sahne,
Milky Teeth
und aufgeweichte
Hula Hoops
auf einem seltsam unförmigen Gebäck. Aber sie zog nicht etwa eine Grimasse,

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