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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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deiner Mum, richtig?«
    Amelia nickte.
    »Wird der Lagerraum im Testament denn erwähnt?«
    »Das weiß ich nicht, ich war noch nicht bei deinem Dad, um es mir anzuhören. Aber ich dachte ja auch, ich wüsste genau, was drinsteht. Meine Mum und ich haben uns darüber unterhalten.«
    »Ich frage meinen Dad«, sagte ich und holte schnell mein Handy heraus. »Ganz einfach, wir lösen das Rätsel sofort.«
    »Nein.« Amelia nahm mir das Telefon aus der Hand. »Nein. Ich möchte jetzt keine Sofort-Lösungen.« Sie sah, dass ich mich beleidigt fühlte, und fügte hinzu: »Was, wenn dein Dad mir sagt, dass ich da nicht reindarf?«
    »Das sagt er bestimmt nicht. Warum sollte er? Alles, was deiner Mum gehört hat, gehört jetzt dir.«
    »Aber was ist, wenn ich es nicht wissen soll? Sobald wir ihn fragen, besiegle ich mein Schicksal. Ich will aber lieber erst hingehen und selber rausfinden, was da versteckt ist.« Ich sah zu, wie Amelia sich in weiteren tausend Gedanken verlor. »Warum hat sie sich denn die ganze Mühe gemacht, das, was da drin ist, vor mir zu verstecken?«
     
     
    Am nächsten Tag wanderten Amelia, Adam und ich den Korridor des in einem großen Dubliner Gewerbegebiet gelegenen Mietlagers namens
Store-Age
hinunter. Die Türen der einzelnen Lagerräume waren genauso grellrosa wie das Logo, damit man auch von der nahen Autobahn auf die Halle aufmerksam wurde. Da ich letzte Nacht wenig geschlafen und stattdessen Adams Zukunft geplant hatte, bekam ich bei dem Anblick Kopfschmerzen, aber ich war da, um meine Freundin zu unterstützen, und froh über die Ablenkung durch die unerwartete Wendung in Amelias Leben. Adams Laune hatte sich stark verschlechtert, sobald er wieder angefangen hatte, an seine Zukunft im Dienst des Familienunternehmens zu denken. Mein heutiger Vorschlag, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen, in das er jeden Tag fünf Dinge schreiben sollte, für die er dankbar war – so dass er bis zum Ende der Woche fünfunddreißig Gründe angesammelt hätte –, war gar nicht gut angekommen. Daraufhin hatten wir uns an den Krisenplan gehalten, und Adam hatte lieber meinen Kühlschrank ausgewischt, als zur Kenntnis zu nehmen, was er an seinem Leben gut fand. Das sagte wohl eine ganze Menge über seinen Zustand aus. Es war deutlich, dass die Erfolge bei Maria umsonst wären, wenn ich es nicht schaffte, das
Basil’s
-Problem zu lösen. Während ich darüber nachgrübelte, bemühte ich mich gleichzeitig Amelia zuliebe um eine möglichst unbeschwerte Stimmung.
    »Vielleicht war deine Mutter eine Spionin, und wir finden gleich eine Sammlung ihrer diversen Identitäten – Perücken und Pässe, Aktenmappen mit Geheimfächern und all so was«, setzte ich deshalb das Spiel fort, das wir auf der Fahrt hierher angefangen hatten.
    Dann schaute ich zu Adam, damit er den Faden aufnahm.
    »Dein Vater hatte eine Riesen-Pornosammlung und wollte nicht, dass du es erfährst.«
    Amelia zuckte zusammen.
    »Deine Eltern waren heimlich Sadomaso-Fans, und der Lagerraum war ihre Lasterhöhle«, steuerte ich bei.
    »Nett«, lobte mich Adam.
    »Danke.«
    »Deine Eltern haben Millionenbeträge unterschlagen und das Geld hier aufbewahrt«, sagte Adam.
    »Schön wär’s«, murmelte Amelia.
    »Deine Mutter hat Shergar, das berühmte Rennpferd gestohlen«, schlug ich vor, und Adam prustete los.
    Dann blieb Amelia so plötzlich vor einer grellrosa Tür stehen, dass Adam und ich nicht rechtzeitig abbremsen konnten und es eine kleine Karambolage gab. Als wir uns wieder sortiert hatten, holte Amelia tief Luft, steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete vorsichtig die Tür, jederzeit zum Rückzug bereit, falls irgendetwas sie anspringen sollte. Staubige Dunkelheit begrüßte uns.
    Adam fummelte an der Wand herum und schaltete das Licht ein.
    »Wow.«
    Wir traten ein und sahen uns um.
    »Deine Mutter muss mindestens so verrückt nach Schuhen gewesen sein wie Imelda Marcos«, sagte ich leise.
    In dem etwa zehn Quadratmeter großen Raum stapelten sich auf mehreren Wandregalen Unmengen von Schuhkartons, dicht an dicht, alle mit Jahreszahlen beschriftet. Links von uns begann es mit 1954 . Am Ende war ein Datum, das zehn Jahre her war.
    » 1954 haben sie geheiratet«, sagte Amelia, ging zu dem Karton und öffnete ihn. Darin lag ein Foto ihrer Eltern an ihrem Hochzeitstag, mit einer getrockneten Blume aus dem Brautstrauß ihrer Mutter. Außerdem eine Hochzeitseinladung, das Gebetsheft der kirchlichen Trauung, Fotos von der Hochzeitsreise,

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