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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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auserkoren, das heiligste Druiden-Wissen zu hüten und zu bewahren. Damit war die Aufgabe der Keltar festgelegt: Heilen, Lehren und Wachen. Um die Welt vor Unheil zu bewahren, hatten sie ihre Pflichten erfüllt.
    Das sagenhafte und gefährliche Wissen, auch das der heiligen Geometrie und der Sternenkunde, war in dreizehn Folianten und auf sieben Steintafeln festgehalten, und die Keltar-Druiden hüteten diese Weisheit wie ihren Augapfel. Sie wachten über Schottland und benutzten die Steine nur, wenn es für das Allgemeinwohl der Erde notwendig wurde, und sie bemühten sich nach Kräften, die Gerüchte und Tuscheleien über ihre geheimen Fähigkeiten im Keim zu ersticken.
    Für das Ritual in B an Drochaid brauchte er ganz bestimmte Formeln, bei denen ihm kein einziger Fehler unterlaufen durfte, und bei drei dieser Formeln war er sich nicht ganz sicher. Ausgerechnet bei den drei wichtigsten. Aber wer hätte jemals vermutet, dass er in einem zukünftigen Jahrhundert gefangen sein würde? Wenn sie die Steine erreichten, die Burg Keltar nicht mehr stand und die Steintafeln verloren waren ... nun, genau für diesen Fall brauchte er Gwen Cassidy.
    B an Drochaid, seine geliebten Steine, waren die weiße Brücke, die Brücke der vierten Dimension, der Zeit. Vor Jahrtausenden hatten die Druiden festgestellt, dass sich der Mensch in drei Richtungen bewegen konnte: vorwärts und rückwärts, von links nach rechts und von oben nach unten. Dann entdeckten sie die weiße Brücke, über die man in eine vierte Richtung gelangen konnte. Viermal im Jahr konnte diese Brücke geöffnet werden: an den beiden Tagen der Tagundnachtgleiche und an der Winter- und an der Sommersonnenwende. Kein normaler Sterblicher konnte sich Zugang zu der Brücke verschaffen, doch die Keltar waren nie wie andere gewesen. Von Anbeginn der Zeit waren sie wie edle Tiere gezüchtet worden, eben um alles andere als normale Geschöpfe zu sein.
    Eine solche Macht - nämlich die Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen - brachte eine ungeheuerliche Verantwortung mit sich. Die Keltar waren stets und ständig an ihre mannigfaltigen Eide gebunden.
    Gwen hielt ihn im Augenblick noch für verrückt, und sie würde ihn sicherlich verlassen, wenn er ihr geistiges Fassungsvermögen zu sehr strapazierte und ihr seine Pläne darlegte. Dieses Risiko durfte er nicht eingehen. Seine Druiden- kraft hatte schon zu viele Frauen in die Flucht geschlagen.
    Bis zu dem Moment, in dem sie Gwens Jahrhundert verließen, würde er gern noch den Schimmer des Verlangens in ihren Augen sehen, und nicht Abscheu. Es gefiel ihm, sich wie ein ganz normaler Mann zu fühlen, der von einer hübschen Frau begehrt wurde.
    Sobald er sein Ritual beendet hatte, würde sie sich vor ihm fürchten und ihn vielleicht - nein, ganz bestimmt - hassen. Aber er hatte keine andere Wahl. Ihm blieben nur das
    Ritual und eine närrische Hoffnung. Seine Eide verpflichteten ihn, zurückzukehren und die Zerstörung seines Clans ab- zuwenden, und er musste alles tun, was in seiner Macht lag, um dieses Ziel zu erreichen.
    Er schloss die Augen - er verabscheute diese Aufgabe.
    Wäre Gwen in dieser Nacht aufgewacht, hätte sie gesehen, wie Drustan mit zurückgelegtem Kopf den Himmel betrachtete, und gehört, dass er leise in einer Sprache, die es seit Tausenden von Jahren nicht mehr gab, mit sich selbst redete.
    Doch nachdem er die Zauberworte, die sie in den Schlaf wiegten, ausgesprochen hatte, schlummerte sie friedlich bis in den Morgen.

6
    20. September
    10 Uhr 02
     
    Cjwen hatte noch nie so schmerzhaft jede Faser ihres Körpers gespürt wie jetzt, als sie hinter diesem Ungeheuer her- trottete, das offenbar noch nie etwas von physischen Grenzen gehört hatte.
    Sie streckte die Beine und schwang die Arme, um an Schwungkraft zu gewinnen - obwohl ihr klar war, dass diese Mühe vergeblich war. Denn Schwungkraft stand in unmittelbarem Zusammenhang mit Masse, und da Drustans Masse dreimal so groß war wie die ihre, war er ihr weit überlegen. Schließlich verlor sie die Beherrschung. »MacKeltar, wenn du nicht langsamer gehst, bringe ich dich um.«
    »Ich wäre neugierig, wie du das bewerkstelligen möchtest, wenn du nicht einmal mit mir Schritt halten kannst«, zog er sie auf.
    Sie war nicht in Stimmung für neckisches Geplänkel. »Ich bin müde und habe Hunger.«
    »Du hast erst vor einer Viertelstunde, als wir Rast gemacht und auf deiner Karte den kürzesten Weg erkundet haben, einen von deinen Riegeln gegessen«, rief er

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