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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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überlassen, war sie nicht imstande gewesen, darüber zu reden. Doch später, als ihre Wunden heilten und sie bereit war, sich Silvan anzuvertrauen, der die ganze Zeit ihre Hand gehalten hatte, während sie im Fieber lag, stand er auf und erwähnte das Vorkommnis nie mehr. Was sollte eine Frau in einem solchen Fall tun? Ihre traurige Geschichte ausplaudern, als wäre sie auf Mitleid aus?
    Hauswirtschafterin und Laird gingen höflich und distanziert miteinander um. So muss es auch sein, rief sie sich ins Gedächtnis. Sie legte den Kopf zur Seite und ermahnte sich, nicht zu viel in seine Bemerkung hineinzudichten.
    Da sie schwieg, seufzte Silvan ergeben und wies sie an, passende Kleider für das Mädchen herauszusuchen.
    »Ich habe bereits einige alt e Kleider Eurer Frau hergerich tet. Würdet Ihr jetzt bitte trinken? Glaubt nicht, ich hätte nicht bemerkt, dass Ihr Euch in letzter Zeit nicht gut fühlt. Mein Trank wird Euch kurieren, wenn Ihr ihn nicht in den Abort schüttet.«
    Er wurde rot.
    »Silvan, Ihr esst kaum etwas und schlaft zu wenig. Doch der Körper braucht gewis se Dinge. Versucht meinen Heil trunk wenigstens und seht, ob er Euch hilft.«
    Er zog eine weiße Augenbraue hoch und warf ihr einen schelmischen Blick zu. »Aufdringliches Weib.«
    »Streitsüchtiger alter Fuchs.«
    Ein kleines Lächeln umspielte seinen Mund. Er nahm den Becher in die Hand und schnupperte daran, dann trank er ihn in einem Zug aus. Sie sah, wie sich sein Adamsapfel bewegte, bevor er das Gesicht verzog und den Becher abstellte. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke.
    Nell drehte sich um und ging zur Tür. »Vergesst das Mädchen nicht«, erinnerte sie ihn steif. »Ihr müsst mit ihr sprechen und ihr sagen, dass sie hier bleiben kann, so lange es nötig ist.«
    »Ich werde daran denken.«
    Nell neigte den Kopf und ging hinaus.
    »Nellie?«
    Sie blieb wie erstarrt mit dem Rücken zu ihm stehen. Er hatte sie seit Jahren nicht mehr Nellie genannt.
    Er räusperte sich. »Hast du etwas an dir verändert?« Als sie nicht antwortete, räusperte er sich noch einmal. »Du siehst ... ähm, irgendwie siehst du, na ja, ziemlich ...« Er brach ab, als bereute er, überhaupt davon angefangen zu ha- ben.
    Nell wirbelte zu ihm herum. Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn und geschürzten Lippen an. Er öffnete und schloss den Mund einige Male und betrachtete sie. Hatte er die winzige Veränderung tatsächlich bemerkt? Und sie dachte, dass er sie gar nicht zur Kenntnis nahm. Höchstens, dass er sie für ein närrisches altes Weib hielt, das zu viel Gewese um sich machte. »Ziemlich was?«, wollte sie wissen.
    »Ähm ... ich glaube, das passende Wort könnte einnehmend sein.« Irgendwie sanfter, dachte er und musterte sie von oben bis unten. Großer Gott, war die Frau verführerisch!
    »Habt Ihr den Verstand verloren, Alter?«, fauchte sie fassungslos. Wenn Nell aus der Fassung geriet, wurde sie reizbar. »Ich sehe aus wie immer«, log sie. Sie straffte den Rücken und zwang sich, wie eine Dame hinauszurauschen.
    Doch sobald sie sicher sein konnte, dass er sie nicht mehr sah, lief sie mit wehenden Röcken die Treppe hinunter und presste die Hände auf die Brust.
    Sie zupfte an den Haarsträhnen, die sie heute Morgen kürzer geschnitten hatte, ganz so wie das kleine Mädchen, das so hübsch anzusehen war. Wenn eine so kleine Veränderung Silvan MacKeltar ein - oh Himmel! - Kompliment entlockte, würde sie sich vielleicht doch ein neues Kleid aus dem weichen Leinenstoff nähen.
    Einnehmend, also wirklich!
    Gwen erwachte mühevoll. Nur langsam tauchte sie aus den Albträumen auf, in denen sie splitternackt herumlief - natürlich mit Übergewicht, so etwas träumte sie niemals nach einer erfolgreichen Diät -, Drustan jagte und verlor, weil er durch Türen entschwand, die nicht mehr da waren, wenn sie sie erreichte.
    Sie atmete tief durch und sortierte ihre Gedanken. Sie hatte die Vereinigten Staaten verlassen, weil sie ihr Leben verabscheute. Sie hatte sich für eine Reise durch Schottland entschieden, weil sie hier ihre Jungfräulichkeit verlieren und testen wollte, ob sie ein Herz hatte.
    Sie hatte ihre Ziele erreicht.
    Kein schlichter Kirschenpflücker, dachte sie. Ich bin an ein zeitreisendes Genie geraten, das mit einer Menge Problemen zu kämpfen hat und mich ins sechzehnte Jahrhundert schickt, um diese Probleme zu lösen.
    Sie nahm es ihm nicht übel.
    Ihr wurde klar, dass das Wort Seelenfreund und Drustan MacKeltar für sie Synonyme

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