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Die Liebe des Kartographen: Roman

Die Liebe des Kartographen: Roman

Titel: Die Liebe des Kartographen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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zu finden: Obst und Gemüse aus allen Herren Länder, dazu kulinarische Köstlichkeiten aus nah und fern. Gönnen Sie sich eine Handvoll getrocknete Früchte. Oder kaufen Sie sich Zutaten für ein herrliches Picknick oder wählen Sie Mitbringsel für die Daheimgebliebenen aus! Für mich ein absolutes Muss: Ein Besuch im italienischen Restaurant auf der Galerie im ersten Stock. Bei Prosecco oder Espresso können Sie wunderbar das Marktgeschehen im Auge behalten, die sinnlichen Düfte und Farben genießen, rundum in freundliche Gesichter schauen und den Alltag für kurze Zeit vergessen. Hätte es die Markthalle zu Zeiten meines Kartographen Philip Vogel schon gegeben – er hätte bestimmt vorbeigeschaut!
    Einen Roman über ein historisches Weingut habe ich zwar noch nicht geschrieben, aber da Sie schon einmal rund um Stuttgart unterwegs sind, möchte ich Ihnen gerne auch den Besuch eines württembergischen Winzers oder einer der zahlreichen Winzergenossenschaften ans Herz legen. Ohne ein guter Weinkenner zu sein, behaupte ich an dieser Stelle: Wer mehr über die württembergische Seele erfahren will, der trinke ein Glas Trollinger! Hierin vereinen sich Fruchtigkeit und Frische, Überschwang bei gleichzeitiger Zurückhaltung zu einer wohltuend ungekünstelten Vollmundigkeit. Die württembergischen Weine sind eine Klasse für sich – nicht umsonst werden Trollinger und Lemberger kaum exportiert, sondern direkt vor Ort getrunken! Wer in punkto Wein gerne etwas experimentiert, dem seien die »jungen Wilden« unter den Baden-Württembergern empfohlen – Winzer, die neue Wege gehen und mit ihren Weinen teilweise in der obersten Liga mitspielen! Verlassen wir Stuttgart und wandern wir weiter …
    Erinnern Sie sich an das erste Kapitel meines Romans Die Salzbaronin ?
    Â»Wer wie ein Tölpel dem Leben hinterher rennt, kann nicht erwarten, dass das Leben in ihm selbst stattfindet!« Völlig unvermittelt fielen Rosa die Worte ihrer Mutter ein. Sie stand im Rahmen der Tür ihrer kleinen Hütte am Waldrand, und das erste, was sie an diesem Morgen hörte, waren die Stimmen der Salinenkinder, die jenseits der dicht gewachsenen Hecke spielten (…)«
    Wie so oft in meinen historischen Romanen vermischen sich auch hier Wahrheit und Dichtung: Saline Rehbach hat es nie gegeben – tatsächlich wurde jedoch südlich von Schwäbisch Hall im Jahr 1824 das allererste Steinsalzbergwerk Mitteleuropas in Betrieb genommen – ein weiteres Zeichen der viel gelobten schwäbischen Erfinderund Tatkraft! Das reale Bergwerk mit dem Namen Wilhelmsglück gab mir die Idee für meinen Roman – besuchen kann man es jedoch nicht mehr, nicht einmal eine Ruine ist davon übrig geblieben! Wann es genau aufgegeben wurde, konnte ich leider nicht recherchieren.
    Daher führt uns unser Weg nicht nach Schwäbisch Hall, sondern auf einen Waldspaziergang. Und das hat seinen Grund: Egal wo und wann ich einen Waldspaziergang mache oder eher gesagt, am Rande eines Waldes entlang spaziere, kommt mir Rosas Hütte in den Sinn! Beim Schreiben habe ich diese Hütte nämlich keineswegs »zufällig« an den Waldrand platziert: Stattdessen steht sie von einer dichten Hecke getrennt von den übrigen Dorf- bzw. Salinenbewohnern und symbolisiert somit die besondere Stellung der Heilerin. Sie wurde zwar von den Dorfbewohnern zu Rate gezogen, gehörte aber nicht zur Gesellschaft, sondern lebte allein und abgeschieden. Denn Rosa war eine der so genannten weisen Frauen, die im Gegensatz zum »normalen« Volk auch Kontakt zum Jenseits, zur sogenannten Geisterwelt hatte.
    Weiter im Text heißt es daher auch:
    (…) Oft verbrachte sie halbe Tage im Wald, andere Male saß sie stundenlang in der Hecke, um dort mit den Vögeln zu sprechen, mit Käfern oder dem Fuchs, der – das hatte ihre Mutter sie gelehrt – wie die anderen Tiere ein Geistwesen war, welches ihr Geheimnisse zuraunte und Wissen verlieh. Sie wusste, dass die Salinenarbeiter sie Hagezusse, also Heckenweib nannten und sie deswegen verspotteten.
    Aus dem alten Wort Hagezusse (im Englischen: Old Hag) ist dann irgendwann die Hexe geworden. Dass ausgerechnet die Hecke am Waldrand im Leben der weisen Frauen eine so große Rolle spielte, ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Wald in früheren Zeiten keineswegs ein friedvoller

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