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Die Liebe des Wanderchirurgen

Die Liebe des Wanderchirurgen

Titel: Die Liebe des Wanderchirurgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Serno
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Er wohnte nur drei Straßen weiter.«
    Sie sagte nichts, sondern ließ ihre Finger antworten, die immer zielstrebiger wurden, sein Glied durch den Stoff der Hose umfassten, es drückten, pressten, rieben, bis ihm vor Lust fast der Atem wegblieb. Doch die Finger kannten keine Gnade, sie machten weiter, öffneten den Latz seiner Hose, schlüpften hinein, begannen ihr Spiel von neuem.
    »Ich … ich möchte …«, keuchte er.
    »Ich weiß, was du möchtest«, kicherte sie. »Komm, mein kleiner Diener.« Sie schlug die Bettdecke zurück, und er sah ihr hochgerafftes Gewand, ihre gespreizten Beine und den offenen Schoß.
    Wie er sich seiner Kleider entledigte, sich auf sie legte und in sie eindrang, wusste er später nicht mehr zu sagen. Es war alles wie ein Traum, wie Bilder, Eindrücke, Visionen, die jählings endeten, denn kaum hatte er die Pforte des Paradieses passiert, entlud er sich in einigen wenigen Zuckungen.
    »Aber sie haben dich nie gekriegt?«, fragte Isabella.
    »Wie, was?« Er war noch nicht ganz bei sich.
    »Nachdem du Thomas Engfield getötet hattest.«
    »Ach so. Ja … ich meine, nein. Nein, sie haben mich nie gekriegt. Der Sheriff und seine Männer sollen noch tagelang nach dem Täter gefahndet haben, hatten aber keinen Erfolg.«
    »Da kannst du ja von Glück sagen.«
    »Ja.« Er war noch ganz gefangen von dem großen Erlebnis und wünschte sich, dass es nicht zu Ende war. »Isabella, oh, Isabella, du bist so wunderschön.« Seine Hand wollte ihren Schoß liebkosen, aber sie schob sie beiseite. »Du hast als Jüngling ein bewegtes Leben gehabt, danach wurde es für Jahrzehnte langweilig, jetzt könnte es wieder bewegter werden.«
    »Wie meinst du das?« Er richtete sich auf.
    »Gib mir zu trinken.«
    Er reichte ihr das Weinglas.
    Sie trank und gab ihm das Glas zurück. »Nimm auch einen Schluck.«
    Er kostete von dem Wein und stellte das Glas fort. »Wie meinst du das?«, wiederholte er.
    »Du könntest noch einmal töten«, sagte sie.
    »Wie?« Er verstand nicht.
    »Du könntest noch einmal töten. Für mich. Für uns.«
    Er lachte verständnislos.
    »Ich möchte, dass du Nina tötest.« Sie nahm seine Hand und legte sie dahin, wo sie gerade eben noch nicht liegen durfte. Sie musste die Verzauberung wiederherstellen, damit er nicht sofort nein sagte und am Ende gefügig war. Es war wichtig, dass Nina getötet wurde, Nina, das Bauernkind, denn sie war im Weg. Nur eine tote Ehefrau konnte durch eine neue ersetzt werden, und nur eine tote Lady durch eine neue.
    »Das kann ich nicht!«
    »Pst, nicht so laut.« Isabella legte den Finger an die Lippen. »Natürlich kannst du das, du tust es doch für mich. Und für uns. Denn wenn du es tust, wirst du das jeden Tag haben können.« Sie drückte seine Hand beziehungsvoll auf ihren Schoß.
    »Oh, Isabella …«
    »Wirst du es tun?«
    »Ich kann nicht.«
    »Wirst du es tun?«
    »Aber … aber warum ausgerechnet Lady Nina?«
    Isabella schaute Hartford mit wildem Blick an. »Sie hat mich erniedrigt, gedemütigt, entwürdigt! Sie zusammen mit dem Earl! Sie haben mich gezwungen, ihnen zu Willen zu sein, sie haben mich in ihr Bett geschleift, und ich musste Dinge mit ihnen tun, die du dir nicht vorstellen kannst.«
    »Das … glaube ich nicht.«
    »Das glaubst du nicht? Willst du damit sagen, dass ich lüge? Gut, dann muss ich deutlicher werden.« Und Isabella erzählte in allen Einzelheiten, was sie erlitten hatte – nur nicht im gräflichen Bett, sondern im Bilgenverlies der
Falcon.
Sie tat es so bestimmt und so genau, dass Hartford schließlich nicht anders konnte, als ihr zu glauben. Auch wenn er es sich noch immer nicht vorzustellen vermochte.
    »Aber ich bin kein Mörder«, sagte er hilflos.
    »Natürlich bist du einer«, sagte sie und schob seine Hand wieder fort. »Du hast Thomas Engfield erschlagen, vergiss das nicht. Und du solltest auch nicht vergessen, dass der Sheriff, dem du damals entwischt bist, einen Nachfolger hat, dass Mord niemals verjährt und dass auf Mord die Todesstrafe steht. Ich bin sicher, dass der Nachfolger sehr erfreut wäre, wenn er den Fall von damals erfolgreich abschließen könnte.«
    »Isabella! Du drohst mir?«
    »Aber nein!« Sie legte seine Hand auf ihre Brüste und bemerkte, dass die Hand zitterte. »Ich meine nur, wer einmal gemordet hat, kann wieder morden, besonders, wenn es für einen guten Zweck ist. Ich bin erniedrigt worden, ich habe das Recht auf Rache. Am liebsten wäre mir, du würdest auch den Earl töten,

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