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Die Liebe des Wanderchirurgen

Die Liebe des Wanderchirurgen

Titel: Die Liebe des Wanderchirurgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Serno
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widersprechen wagte, und fuhr fort: »Nachdem dies geklärt ist, bitte ich um Verständnis dafür, wenn wir uns zurückziehen. Es war ein ereignisreicher Tag. Ich danke für die Speise, Captain Steel, und wünsche allseits eine gute Nacht.«
    Danach stand er auf, packte die Hand Isabellas so fest, dass diese fast aufschrie, und verließ mit ihr die Kapitänskajüte.
    »Was fällt dir ein?«, zischte sie, als sie draußen an Deck waren.
    Vitus antwortete nicht. Er zerrte sie mit verbissenem Gesicht zur gemeinsamen Kammer und stieß sie hinein. Als die Tür hinter ihnen zugefallen war, sagte er mit gefährlich leiser Stimme: »Was ist nur in dich gefahren? Spielst du verrückt? Auf der einen Seite willst du meine Gemahlin sein, auf der anderen Seite ergreifst du in schamloser Weise Partei für den Feind!«
    »Ich bin Spanierin!«
    »Meine Frau Nina, die wahre Lady Nina, ist auch Spanierin! Und dennoch würde sie niemals ihren Ehemann derartig bloßstellen.«
    »Don Pedro de Acuña ist mein Landsmann! Ein vornehmer Hidalgo! Er hat dieselben Wurzeln wie ich, warum sollte ich ihm nicht beipflichten!«
    »Papperlapapp! Du hast Don Pedro den ganzen Abend schöne Augen gemacht, mehr nicht!« Er riss sie an sich. »Aber damit ist jetzt Schluss! Es war das erste und letzte Mal, dass du mich zum Narren gemacht hast! Wenn wir schon ›verheiratet‹ sind, dann benimm dich entsprechend und akzeptiere, dass ich das Sagen habe!«
    »Niemals!«
    »Gut! Dann wirst du mich von einer ganz neuen Seite kennenlernen!« Er drückte sie nach unten und zwang ihren Körper über sein Knie. Mit ein paar klatschenden Hieben versohlte er ihr den Hintern. Obwohl er sich bei den Schlägen keine große Zurückhaltung auferlegte, kam kein Laut des Schmerzes über ihre Lippen. Das reizte ihn. Er wollte ihr Gesäß weiter bearbeiten, aber das kam nicht in Frage. Man schlug keine Frau, auch wenn sie es noch so sehr verdient hatte. Wie konnte er sie weiter strafen? Indem er Dinge tat, die sie nicht wollte, und dazu gehörte zweifellos, dass er sie gegen ihren Willen küsste. Er stieß sie aufs Bett, warf sich über sie und küsste sie hart auf den Mund. »Du bist die Frau eines englischen Earls, verdammt noch mal! Hast du das endlich begriffen?«
    Sie lächelte.
    »Ich werde dich lehren, mich zum Hanswurst zu machen!« Wieder küsste er sie hart.
    Sie stöhnte.
    Gut so, endlich eine Reaktion der Schwäche!
    Sie stöhnte erneut. »Don Pedro sieht wirklich phantastisch aus.«
    »Was sagst du da? Er ist ein Aufschneider wie alle Spanier, mehr nicht!«
    »Er hat sicher sehr viel Temperament.«
    »Ach ja? Hat er das? Das haben wir gleich!« Er griff in ihren Ausschnitt und riss ihn mit einer Bewegung bis zur Taille auf. »Meinst du, er hätte so viel Temperament?« Er riss den Rest des Kleides entzwei. »Oder so viel?« Er riss ihr die Leibwäsche herunter. »Oder so viel?«
    »So viel und noch viel mehr.« Wieder lächelte sie.
    Er fluchte innerlich. Wie konnte er ihren Widerstand, ihre verdammte Überlegenheit nur brechen? »Ich, ich …!«
    »Du, du …«, antwortete sie.
    »Ich werde dich hier und jetzt …«
    »Dann tu’s doch endlich.« Sie spreizte die Beine und zog sie an, so dass er in die Tiefe ihres Schoßes blicken konnte. Er erkannte, dass der Streit zwischen ihnen die ganze Zeit von ihr gesteuert worden war und sie ihn genau da hatte, wo sie ihn haben wollte. »Du … du bist so schamlos.«
    »Das bin ich. Ich bin schamlos. Ich bin Spanierin. Ich bin deine Ehefrau. Und jetzt nimm mich. Ich bin wild auf dich. Komm, mein kleiner Vitus, oder soll ich sagen: mein großer, starker Earl? Komm, komm endlich, wo bleibt dein Temperament?«
    Er konnte nicht anders, er stürzte sich auf sie, er drang in sie ein, füllte sie aus, zog sich zurück, drang wieder in sie ein, wurde schneller, hektischer, spürte, wie die Lust in ihm anschwoll, unbezähmbar, nicht beherrschbar, erreichte den höchsten Gipfel der Leidenschaft, entlud sich mit einem heiseren Schrei …
    Und kam sich die ganze Zeit wie eine Marionette vor.
     
     
     
    Er erwachte, als das Tageslicht bereits hell durch das Fenster fiel. Isabella lag halb auf ihm, einen Arm um seine Taille geschlungen. Sie schlief noch. Ihr Gesicht war völlig entspannt, wirkte friedlich und freundlich – und so ganz anders als in der vergangenen Nacht, als es vor Leidenschaft geglüht hatte. Er wusste nicht mehr, wie oft und wie lange sie sich geliebt hatten, er wusste nur noch, dass er niemals zuvor so

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