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Die Liebe eines Klon

Die Liebe eines Klon

Titel: Die Liebe eines Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Rosa Meer
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das Wetter nachdenken? Und doch, es war nicht gerecht ihn an so einem Tag in die dunkle, fast schwarze Erde hinabzulassen. An so einem Tag hätte er sich auf sein Motorrad gesetzt und wäre über die Landstraßen hinweg geflogen, frei und glücklich! War das immer noch so gewesen? Sie wusste es nicht. Bewusst zielsicher griff sie nach der alten Türklinke des Tores. Sie war kalt und fühlte sich rostig an. Beim Öffnen des Tores, quietschte es leise in seinen Angeln und hinterließ beim zur Seite schieben, eine Spur, in der Form eines Halbkreises, im Kies. Lisa schritt unter großen Birken, den Hauptweg entlang, an den unterschiedlichsten Grabstätten vorbei, auf die Friedhofskapelle zu. Ihre Schritte knirschten auf dem feinen Kies. Sie sah hinab, auf die vielen verschiedenen Schuhabdrücke, die andere Menschen schon vor ihr hier im Kies hinterlassen hatten. Sie fühlte sich plötzlich zurückversetzt an einen Ort, der auch von Kieswegen durchzogen war. Der auch etwas mit der Vergangenheit, ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu tun hatte. Sie sah ein wunderschönes altes Schloss, in mitten eines romantischen Parks. In diesem Park, hatte sie das erste Mal in ihrem Leben so viele Tränen vergossen wie nie zuvor. In den letzten Tagen erging es ihr das zweite Mal so, wie damals. Damals war Pete dafür verantwortlich, ebenso wie nun auch. Damals, wie sich das anhörte! Doch die Zeit blieb nun mal nicht stehen. Und es war vor langer Zeit, als sie Beide einen Kiesweg, ähnlich dem, auf dem sie gerade ging, stumm nebeneinander her schritten. Er ging langsam neben ihr. Er hielt weder ihre Hand, noch hatte er seinen Arm um ihre Schultern gelegt. Es war im Spätsommer, recht warm, mit einem blauen Himmel und einer Sonne, deren Strahlen sie blendeten und ihre Kraft auf der Haut zu spüren war. „Es tut mir so leid, ich weiß nicht, was ich noch sagen soll?” Petes verzweifelte Versuche Lisa zu beruhigen hatten wenig Erfolg. Sie weinte schon so lange. Seitdem er ihr alles gebeichtet hatte, und konnte einfach nicht damit aufhören. „Marion und ich standen uns einmal so nahe, und dann ist es einfach passiert!” Einfach passiert! Lisa hätte laut aufschreien müssen vor Verachtung. Aber sie konnte es nicht. Es tat so weh. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen solchen Schmerz gefühlt. Ja, sie war noch jung, gerade mal 19 Jahre alt. Ein wohlbehütetes Mädchen, was sich in den letzten Monaten wie in einem nie zu erhoffendem Traum befand. Als Pete ihr gestand, dass er sich in sie verliebt hatte, glaubte sie, sie wäre Aschenputtel und Dornröschen in einer Person. Nie hatte sie gewagt zu hoffen, dass dieser junge Mann, der fast allen Mädchen in seiner Umgebung den Kopf verdrehte, auch nur Notiz von ihr nehmen würde. Ein Traum von dem Prinzen auf dem weißen Pferd wurde wahr. Auch wenn das kitschig klingt, es gab keine passendere Beschreibung. Und dann, - dann wurde sie unsanft geweckt. Nein, das war untertrieben. Sie wurde aus ihrem Traum geprügelt, gestoßen und alleine zurückgelassen. „Ich kann sie nicht vergessen!” Petes Worte schnürten ihr die Kehle zu. Das Wort Liebe vermied er. Warum? Wollte er sie schonen? Wie wäre dies noch möglich gewesen, nachdem er zu seiner Ex-Freundin zurückgekehrt war. Noch schlimmer, als belogen und betrogen worden zu sein, war, dass sie ihrer beider Liebe in Frage stellte. Sie war sich nicht mehr sicher, ob sie von seiner Seite je existiert hatte? Ihr Körper begann erneut zu beben, sie konnte es nicht unterdrücken. Warum nahm er sie nicht einmal in den Arm um sie zu trösten. Wovor hatte er Angst, hatte er Angst, oder war er einfach nur kalt? Sie hasste ihn, nein sie liebte ihn, und er tat ihr fast leid, weil er so hilflos neben ihr herlief und nicht wusste, was er mit dem weinenden Mädchen neben sich tun sollte. Sie weinte um ihn, um ihre erste große Liebe. Wie groß sie wirklich war, sollte sie erst in den kommenden Jahren spüren. Und nun weinte sie erneut um ihn, um ein unerwartetes Wiedersehen, das nie stattgefunden hatte. Um eine Liebeserklärung die er nie wiederholt hatte. Um sein Leben, das er nicht mit ihr teilen wollte, und es nun mit Niemandem mehr teilen konnte.
    Obwohl draußen die Frühlingssonne schien, war es in der kleinen Backstein- Kapelle kalt und düster. Ein frischer Ostwind schien durch alle Ritzen zu pfeifen. Lisa saß wie erfroren auf einer alten Holzbank in der vorletzten Reihe. Es durchfuhr sie ein leichter Panikschauer. Bis hier hatte sie es gut

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