Die Liebe eines Klon
er durfte sie nie wieder enttäuschen, er würde sie nie wieder verletzen, er würde es schaffen, das wusste er nun. Garden sagte einmal zu Pete, er könnte genauso sein wie Adam, es läge in seinen Händen, seinen Entscheidungen. Und nun, er war Adam, die ganze Zeit! Aber er war auch Pete, ein reifer, erfahrener Pete, der eine Menge über sich und seine Eigenschaften gelernt hatte. Der nun den Mut aufbringen wollte, seine Fehler sich und anderen zu gestehen. Als erstes seiner Mutter, er musste ihr gegenübertreten, ihr die Wahrheit über das Genprojekt sagen, sich für das, was er ihr angetan hatte entschuldigen. Das hätte er schon vor langer Zeit tun müssen. Lisa wusste es all die Jahre, das die Zeit kommen würde, wo er an diesen Punkt gelangen würde, an dem er Verantwortung für sein Handeln übernehmen würde. Nur sein Tod konnte dies verhindern. Nein, das würde nicht noch einmal passieren, das durfte nicht passieren, jetzt nicht mehr. „Ich muss hier raus!” Er schrie es laut vor sich hin, versuchte seine Beine unter dem Regal hervorzuziehen und wurde vor Schmerzen fast wieder ohnmächtig. Tränen der Verzweiflung und des Schmerzes flossen über sein verrußtes Gesicht. „Nicht jetzt!”, flüsterte er in das Tosen der Flammen. Warum kamen die Feuerwehrleute nicht zu ihm. Es war niemand mehr zu sehen. Keine flackernden Taschenlampenlichtkegel im Rauch zu erkennen. Sie mussten den Keller verlassen haben, „Explosionsgefahr!” fuhr es ihm durch seinen pochenden Schädel. Er wollte nicht aufgeben, es musste eine Möglichkeit geben, „denk nach, denk nach!”. Aber die Schmerzen und die heiße, vom Rauch verdunkelte Luft ließen keinen rettenden Gedanken zu. Nur ein Wunder, so wie damals, als plötzlich Garden an seinem Krankenbett auftauchte, konnte ihn noch retten. Und dieses Mal hieß das Wunder Max. Als er plötzlich, wie aus dem Nichts neben ihm auftauchte. Seine großen Hände strichen Adam die Locken aus dem Gesicht und fühlten seinen Puls. Als er seine Augen öffnete strahlte Max ihn an, so wie er es bisher noch nie gesehen hatte. „Alles klar?” Adam nickte, er konnte nicht sprechen, wie konnte das möglich sein? Wie konnte er, ein ewig zweifelnder, schuldiger, schwacher Mensch, zweimal in seinem Leben, dieses Wunder geschenkt bekommen? Max Blick fiel auf das Regal. Er verlor keine Zeit. Wie er es als Bodybilder beim Gewichte heben gelernt hatte, positionierte er sich mittig, ging vor dem Monstrum in die Knie und stemmte das Regal, langsam aber stetig empor. Adam beobachtete seine Kraftanstrengung, sobald er seine Beine befreit sah, stieß er sich mit seinen Armen nach hinten vom Boden ab und zog so seine Beine unter dem Regal hervor. In ausreichendem Abstand blieb er liegen. Max ließ das Regal unter lautem Krachen zu Boden fallen. Schweiß lief ihm von der Stirn, er atmete schwer. Doch sein Lächeln war stolz und glücklich. „Jetzt sollten wir aber wirklich gehen!” Sagte er, als wollten sie zu einem Fußballspiel, zu dem sie nun wirklich nicht zu spät kommen durften. „Kannst du aufstehen?” „Ich werde es versuchen!” Max griff Adam unter die Arme und mit seiner Hilfe konnte er sein linkes Bein belasten. Das Rechte musste gebrochen sein, er zog es hinter sich her. Erst jetzt fragte er sich wo Max denn so plötzlich hergekommen war und wie sie hier rauskommen sollten. Denn hinter dem Regal lag nach wie vor ein Flammenmeer. Dann sah er die mannshohe Öffnung in der Mauer hinter ihnen. Sein Blick fiel auf eine Treppe. Jetzt wusste er wo sie waren. Die zugemauerte Türöffnung, die ins Treppenhaus führte. Durch die erste Explosion musste sie geradezu aufgesprengt worden sein. Der Schutt, der Adam bedeckt hatte, stammte von dieser Wand. Er hatte es nicht sehen können, denn sie lag direkt hinter ihm, im Dunkeln. So hatte er Luft bekommen und war nicht erstickt. Er war der Rettung die ganze Zeit über so nahe gewesen und hatte es nicht gewusst. Max stützte ihn und half ihm die Stufen hoch. Es war Niemand zu sehen, alle Feuerwehrmänner hatten bereits das Gebäude verlassen. „Wir sollten zum Hinterausgang hinaus, der Weg ist kürzer!” Max blickte besorgt in Adams schmerzverzehrtes Gesicht. Dann schnappte er ihn und hob ihn auf seine Arme. ”Lass doch Max, das ist nicht nötig, ich schaff das schon!” „Ich denke schon dass das nötig ist, der Kasten geht jeden Moment hoch, ich kann es spüren. Ein Wunder, das es noch nicht passiert ist!” Als wenn Adam ein Kind und kein
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