Die Liebe eines Klon
Auch sie hatte Garden gesehen. „Ich muss zu ihm gehen!” „Was willst du ihm sagen?” Lisa sah Regine prüfend an. Auch wenn sie hoffte, sie könnte ihr vertrauen, so war sie sich doch noch nicht hundertprozentig sicher. Wie konnte sie auch, und wem würde sie überhaupt hundertprozentig vertrauen, wahrscheinlich nicht einmal sich selbst. „Ich werde ihm sagen, dass ich von hier fortgehen werde, ich kündige!” „Glaubst du, er wird dich so einfach gehen lassen?” „Noch gestern wäre dies nicht der Fall gewesen, aber heute ist alles anders. Adam und Pete sind tot. Die anderen Klone sind über die ganze Welt verstreut. Und ihre Akten vernichtet. Selbst wenn sie sich von sich aus, irgendwann bei Georg oder John melden, es ist vorbei! Sollte noch irgendetwas auf dem Stick auf ihre Identität hinweisen, werden wir es vernichten. Georg und John sollen für das bestraft werden, was sie Adam angetan haben. Wir haben die Beweise und wir werden die Experimente beenden, indem wir die Öffentlichkeit informieren. So wie Adam und Pete es gewollt hätten. Jetzt hält mich hier nichts und Niemand mehr!” Lisa ließ ihren Blick schweifen. Dieses mal in die entgegengesetzte Richtung. Sie konnte den Springbrunnen sehen. Er sah trostlos und verlassen aus. Der Wald ohne Blätter an den Bäumen, grau und trist. Das Laub auf den Wegen war braun und matschig. Selbst die Vögel rührten sich nicht. Wie ausgestorben lag der Wald vor ihr. Er lag in einem tiefen Schlaf, doch sie würde nicht mehr hier sein, wenn er zu neuem Leben erwachen würde. Sie hoffte, es würde hier in einigen Monaten wieder glückliche Menschen geben, die durch den Park gehen und sich an dem kühlen Springbrunnen niederlassen würden. Vielleicht sogar verliebte Paare. - „Lisa!” Von dem Ruf nach ihrem Namen aufgeschreckt drehte sie sich um. Garden stürmte auf sie zu. Erst wollte sie die Flucht ergreifen, doch dann entschloss sie sich abzuwarten. Schnaufend blieb er nur ein, zwei Schritte vor ihr stehen. Sie wich keinen Zentimeter zurück. Regine war, besänftigend auf ihn einredend, neben ihm hergelaufen. Aber er hörte ihr nicht zu. Sein Blick hielt Lisa gefangen. „Was haben sie getan? Wie konnten sie ihn nur so verhexen? Er war mein Junge, er tat nur das, was ich ihm sagte, und nun sehen sie sich mein Leben an, mein Traum, meine Zukunft, ein Trümmerhaufen!“ Er schwankte, sein Gesicht war puterrot und er schwitzte stark. Lisa und Regine führten ihn zu einer Bank. „Sie müssen sich beruhigen!” Regine sah Lisa hilfesuchend an. „Prof. Garden, ihr Lebenswerk wurde nicht zerstört, sehen sie doch genauer hin! Ihre Klinik ist zur Hälfte unversehrt geblieben. Vielleicht werden sie schon bald wieder Menschen ihre selbstgezüchteten Organe einsetzen? Ihr Leben verlängern!” Lisa hatte so beruhigend wie ihr möglich war, zu ihm gesprochen, aber er war außer sich: „Verlängern! Ich wollte ihnen Leben schenken unendliches Leben, so wie ich es Pete geschenkt hatte. Und was tat er, er vernichtete meine sämtlichen Aufzeichnungen, er vernichtete sich selbst, warum tat er mir all das an? Er wollte Adam beschützen, das war schon damals so, doch nun, da Adam ihm seinen Körper vermacht hatte, hätte er ihn in Ehren halten müssen, und ihn nicht den Flammen übergeben dürfen!” Er brach in ein ruckartiges Schluchzen aus. Lisa und Regine sahen sich erstaunt an. Anscheinend glaubte er fest daran, das Pete damals bei dem Unfall starb, und er es geschafft hatte ihn, in Adam, weiterleben zu lassen. Er tat ihnen leid. Er war völlig verwirrt. Ein Feuerwehrmann kam auf sie zu. Lisa erkannte ihn sofort, es war ihr Retter, Jack! „Wie geht es ihnen?”, fragte er in die Runde, sah aber nur Lisa an. „Regine braucht noch ärztliche Betreuung und Prof. Garden geht der Verlust seiner Forschungsunterlagen sehr nahe.” Er sah auf ihn hinab und nickte. „Und was ist mit ihnen, der Verlust dieses Mannes, ich meine, kannten sie sich näher?” Lisa sah ihn erschrocken an. „Haben sie ihn gefunden?” „Nein, - nein, wir haben das Kellergewölbe vollständig durchsucht, er war nicht auffindbar.” „Was soll das heißen, nicht auffindbar?” Regine zog ihn am Arm in ihre Richtung, so dass er seine Blicke ihr zuwenden musste. „Es tut mir leid, aber bei so einer enormen Hitze, die die verschiedenen Chemikalien ausgelöst haben und den Explosionen ist es nicht ungewöhnlich, dass es keine Spuren mehr von einem Menschen zu finden gibt!” Er wendete sich wieder
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