Die Liebe eines Klon
war, da seine große Statur zwischen Tisch und Couch wenig Platz fand, wurde Lisa von Beiden so strahlend angelächelt, das sie glaubte im falschen Haus, bei der falschen Mutter, zu sein. Wie konnten sie so fröhlich sein, hatten sie Pete denn völlig vergessen? Oder sollte sie sich wirklich darüber Gedanken machen, ob sie es hier mit dem echten Max und der echten alten Dame zu tun hatte, oder eher mit ihren Klonen? Warum nur sah sie in Jedem einen Klon, hatte sie die ganze Geschichte noch mehr mitgenommen als ihr bewusst war? Einen bleibenden Schaden in ihrer Psyche hinterlassen? Sie sah von einem zum Anderen. Nein, das war Utopie, soweit konnte Garden noch nicht gegangen sein, unmöglich. Ihre Verunsicherung schien sich in ihrem Gesicht abzuzeichnen, denn Petes Mutter meinte, sich zu ihr vorbeugend und Lisas Hand in die ihre nehmend: „Wir haben eine großartige Überraschung für dich, mein Kind! So großartig, das ich selbst es immer noch nicht fassen kann, - es ist kein Traum, glaube mir!” Verwirrt sah Lisa in ihr freudig erregtes Gesicht. Was redete sie da? Ihre Augen waren feucht, doch sie strahlte als wäre ein Wunder geschehen. „Würdest du bitte nach dem Kaffee sehen Liebes? In der Küche!” Sofort erhob sich Lisa aus ihrem Sessel, sie war froh diesen überaus glücklichen Gesichtern entkommen zu können, denn auch Max sah sie nun strahlend an. Das war doch nicht normal, standen sie Beide unter dem Einfluss von Medikamenten? Mit schnellen Schritten begab sie sich zur Küche. Die Tür war angelehnt. Sie öffnete sie nur halb und ging sogleich auf die Kaffeemaschine zu. Der Kaffee war durchgelaufen, als sie sich nach einer Kanne umsah bemerkte sie überrascht, dass sie nicht alleine im Raum war. Vor dem Fenster saß Jemand in einem Rollstuhl und fuhr langsam auf sie zu. Nach dem ersten Schreck, folgte ein regelrechter Schock. Sein Gesicht lag im Schatten, doch schon die Konturen reichten aus, um Lisas Herz einige Schläge aussetzen zu lassen. Wollten sie sie für verrückt erklären lassen, war das alles hier ein großes Verwirrspiel, damit sie für unzurechnungsfähig erklärt werden konnte? Blinde Wut baute sich in ihr auf, hatte sie denn noch immer nicht genug durchgemacht? Wie viel grausamer konnte Garden denn noch sein? Das Gesicht hatte den Schatten verlassen, sein Gesicht! Lisa stand wie versteinert in der Mitte der Küche. Ihre Wut wich einer schmerzlicheren Hoffnung. Weder ihr Atem, noch ihr Herz, die mittlerweile beide um die Wette rasten, mochten sie davon zu überzeugen, dass sie dieses wirklich erlebte. Wie im Traum streckte dieser Mann seine Hände aus und flüsterte leise: „Lisa, keine Angst, ich bin es wirklich!” „Pete!” Was sollte sie denken, was konnte sie glauben? Am Ende zählte nur, das was sie sich wünschte, sie sich sehnsüchtiger wünschte, als alles andere auf dieser Welt? Sekunden später fiel sie ihm in die Arme. Er zog sie zu sich auf den Schoß. Seine Küsse überzeugten sie, - ja, es waren seine, ganz bestimmt, sie wollte keinen Zweifel mehr zulassen. Dann lag sie auf seiner Brust und ihre Tränen durchnässten sein Hemd. Sie konnten nicht sprechen, so überwältigend waren ihre Gefühle füreinander. Ihre Umarmung war so fest, als hätten sie immer noch Angst es könnte erneut etwas passieren, was sie auseinanderreißen würde. Auch als Max und Petes Mutter ihre Köpfe zur Tür herein steckten, um sie dann sogleich leise hinter ihnen zu schließen, bemerkten sie nicht. Sie hatten keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, bis sie in das Wohnzimmer zu den Anderen gingen. Pete hatte Lisa nur kurz von seiner Rettung berichtet, was in Lisa unendliche Dankbarkeit, großen Respekt und Bewunderung für Max auslöste. Im Wohnzimmer saßen sich Max und Petes Mutter gegenüber und plauderten angeregt. Vor ihm stand eine Flasche Bier, und sie trank, aus einem kleinen, edel verzierten Kristallgläschen, einen Likör. „Was ist, dürfen wir mitfeiern?” Pete lenkte seinen Rollstuhl auf seine Mutter zu. Die war sogleich aufgesprungen um ihn zu umarmen. Tränen schossen ihr erneut in die Augen, und auch Pete ließ ihnen freien Lauf. Lisa ging langsam auf Max zu, dieser erhob sich unsicher aus dem Sessel. Abwartend betrachtete er Lisas Gesicht. Sie sah ihn so an, als konnte sie es immer noch nicht glauben, was sie hier soeben erlebt hatte. „Max, du kannst dir nicht vorstellen, wie unendlich dankbar ich dir bin, und es bis in alle Ewigkeit sein werde?” Auch ihr liefen wieder
Weitere Kostenlose Bücher