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Die Liebe eines Klon

Die Liebe eines Klon

Titel: Die Liebe eines Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Rosa Meer
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Es war eine bedrückende Stille eingetreten. Doch dann schien sie sie durchbrechen zu wollen. „Ich weiß nicht viel von euch beiden, von damals, aber es ist schön, dass du hier bist, du hast dich kaum verändert.” Fuhr sie fort, und betrachtete Lisa aufmerksam. „Es ist nicht leicht Abschied zu nehmen, nicht leicht für die engsten Angehörigen, aber auch bestimmt nicht leicht für dich, hab ich Recht?” Wahrscheinlich meinte sie: Für dich, die keine Chance mehr bekam zu diesen zu gehören! Lisa nickte stumm. Wie Recht sie nur hatte. Wie viel ihr Petes Liebe bedeutet hatte und wie groß ihr Wunsch gewesen war, sie irgendwann zurückgewinnen zu können. Sie gab die Hoffnung nie auf, irgendwann würden sich ihre Wege kreuzen und sie wieder zueinander finden. „Möchtest du gerne sein altes Zimmer wiedersehen?” Sie war eine kluge aufmerksame Frau. Ihr war nicht entgangen, wie sich Lisa schon im Flur umsah, und ihre Augen die ausgetretenen Treppenstufen hoch in den ersten Stock verfolgt hatten. „Ja, das würde ich wirklich sehr gerne, es ist sicherlich heute anders möbliert, als damals, aber es hängen so schöne Erinnerungen an diesem Raum.” Lisas Herz begann heftig zu schlagen. „Es wird dich vielleicht überraschen, aber ich habe es so gelassen, wie es war, als er damals auszog. Was er nicht mitnehmen wollte ließ ich einfach an Ort und Stelle stehen. Ich hatte genug Räume für mich.” „Nein, es überrascht mich nicht und ich finde es schön, dass sie ihm so das Gefühl gegeben haben, jederzeit zurückkehren zu können.” Ach sag doch Inge zu mir, wir hatten ja noch nicht oft Gelegenheit miteinander zu reden, aber du solltest du zu mir sagen, ja!?” Lisa nickte wieder. Es tat ihr so gut hier zu sein, bei seiner Mutter, nirgends konnte sie ihm näher sein, das glaubte sie zu dieser Zeit jedenfalls noch. „Wollen wir hinauf gehen?” Sie sah Lisa etwas besorgt an. Seltsam, wie viele Jahre vergangen waren? Es war noch vor seiner Krankheit, kurz davor, als sie für einige Monate zusammen waren. Dann war plötzlich Schluss, sie wusste nicht warum und fragte auch nicht. Andere Mädchen kamen und gingen. Danach hatte sie Lisa nie wiedergesehen. Pete sprach kaum noch über Lisa, doch sie musste ihn sehr geliebt haben. Lisa ließ Inge vorausgehen. Die Treppe, langsam Stufe für Stufe empor. Eigentlich hatte sie sich vorher die größten Gedanken gemacht, wie seine Mutter es aushalten würde, über ihren Sohn zu sprechen, sein Zimmer zu betreten, all die Erinnerungen, all die Gedanken, über das, was er nun nicht mehr tun konnte, nicht mehr erleben durfte. Doch seltsamer Weise schien sie es zu befreien, zwischen ihren Tränen, fand sie immer wieder zu einem Lächeln zurück. Lisa selbst kämpfte mit ihren Erinnerungen und den Tränen, sie drängte sie zurück und litt sehr darunter. Sie stiegen die alte Holztreppe hinauf, die an einigen Stellen laut knarrte. Es war dunkel im Flur, und als sie oben, in einem noch dunkleren Flur angelangt waren, und sie die erste Tür auf der linken Seite öffnete, wurden sie von hellem Sonnenschein geblendet, das ihnen durch ein Dachfenster entgegen strahlte. Sofort fühlte Lisa sich um ein Jahrzehnt zurückversetzt. Das alte schmale grüne Sofa stand immer noch in derselben Ecke unter der Dachschräge. Mit dem dunkel getönten Glastisch, in Chrom gefasst, davor. Nur der Ascher fehlte. Auf der anderen Seite, sein großes Bett, ein Messingbett, mit blauer Tagesdecke. Langsam ging sie Richtung Fenster. „ Standen hier nicht zwei große Tannen, die bis fast an das Dachfenster ragten?” „Ich musste sie schon vor Jahren fällen lassen, die Gefahr, dass sie bei einem Unwetter das Haus beschädigen würden, war einfach zu groß geworden.” Lisas Blicke schweiften weiter durch das Zimmer, der alte Plattenspieler stand nach wie vor, auf dem Holzschränkchen an der Wand, gleich neben der Tür. Sicherlich wurde er schon seit Jahren nicht mehr benutzt. „Und hattest du es noch so in Erinnerung?” Inge sah Lisa fragend an. „Ich weiß nicht was ich erwartete! Es ist noch fast so wie damals, aber es fehlt auch so viel, und, und er ist nicht da!” Zwei Tränen hatten sich selbstständig gemacht und kullerten über ihr verzweifeltes Lächeln. „Ich verstehe, es geht mir ständig so.” Nun zupfte auch Inge aus ihrem dunklen Rock ihr Stofftaschentuch hervor. Lisa ging auf sie zu und nahm sie in die Arme. Es tat so gut Jemanden zu haben, der sie verstehen konnte. Nach einer Weile

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