Die Liebe eines Klon
hätten sie Angst vor ihm. Obwohl das totaler Blödsinn war. Sie waren beide groß, kräftig und durchtrainiert, bis in die kleinsten Muskeln. Er selbst war zwar nicht viel kleiner, und auch seinen Körperbau konnte man ohne weiteres muskulös nennen. Allerdings war er kein Kraftpaket wie sie. Aber diese stille Angst, war wohl auch mehr ein Unwohlsein in seiner Gegenwart. Eine Art Skepsis, die leicht in Respekt überging, manchmal! Garden würde ihnen einen Bonus zahlen, sie brachten ihn zurück, und Lisa noch dazu. Sie lag zusammengekauert neben ihm auf dem Rücksitz. Ihr Kopf ruhte auf seinem Schoß, sie schlief noch. Max hatte ihr auch eine Betäubungsspritze gegeben. „Verflucht noch mal!” Durchfuhr es ihn. Seine Hände ballte er zur Faust, während er aus dem Fenster sah. Er hätte sie niemals damit hineinziehen dürfen. Der Wagen raste an Bäumen, Felder und Wiesen vorbei. Ab und zu fuhren sie durch ein kleines Dorf, wo eine Katze die Flucht ergriff, und ihnen ängstlich, an eine Hauswand gedrückt, nachsah. Diesen letzten Rest der Wegstrecke erkannte er, allerdings wusste er nicht wo sie sich befanden. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, dann würde das große weiße Gebäude in der Ferne, zwischen den Bäumen auftauchen. Ein hoher Metallzaun umsäumte das gesamte Gelände. Es gab nur einen Zugang, ein elektrisch gesichertes Tor. Ein Pförtnerhäuschen stand, etwas hinter Büschen versteckt, rechts daneben. Er kannte jeden Quadratmeter dieses Grundstückes. Langsam schloss er seine Augen, es war ein Alptraum, weiter nichts. Als die Limousine stoppte, riss er erschrocken die Augen auf. Er musste etwas eingenickt gewesen sein, denn sie waren an dem Tor angelangt. Die Betäubungsspritze, die auch er bekommen hatte, wirkte noch etwas nach. Die Tür des Pförtnerhäuschens öffnete sich und Karl kam heraus. Als er die Limousine erkannte, nickte er kurz und ging wieder hinein, um das Tor automatisch zu öffnen. Er sah aus dem Fenster, Karl versuchte ins Innere des Fahrzeuges zu blicken, doch Max ließ sogleich wieder seine Scheibe hochfahren, die er nur halb heruntergelassen hatte, um Karl sein O.K., zur Weiterfahrt zu geben. Das Metalltor schloss sich leise hinter ihnen. Der Gefangene war zurück! Nun gut, es sollte wohl so sein! Sie fuhren bereits die breite Allee hinunter, Buchen und Eichen säumten die mit alten Pflastersteinen befestigte Straße. Die Auffahrt vor dem Haupteingang glich der eines Schlosses. Eingefasst von Rosenrabatten und Rasenflächen, die sich rund um das gesamte Gebäude erstreckten, und auf der Rückseite in einen wunderschönen Park ausliefen, mit uralten Bäumen, Hecken und Mauern. Dieses Fleckchen Erde konnte ein Paradies sein, für Einen war es die Hölle. Das Haus selbst glich einer modernen Festung. Garden hatte weder Kosten noch Mühen gescheut, um seinen Traum zu verwirklichen. Übelkeit überfiel ihn, es war nicht leicht gewesen hier raus zu kommen, und ein zweites Mal würde es ihm vielleicht nicht gelingen, und nun saß er hier, auf seinem Schoß ruhte Lisas Kopf, und es war alles noch schlimmer als zuvor. Er betrachtete sie wieder und wieder. Die Wirkung der Spritze war sehr stark, so schlief sie nun schon über zwei Stunden und wusste von all seinen Sorgen noch nichts. Das war auch gut so, denn er würde ihr nur das aller Nötigste erklären. Mehr konnte er im Moment nicht für sie tun. Verdammt er hätte soweit es irgend geht fliehen sollen, zu ihr zu gehen, sie zu warnen, war falsch gewesen, er hatte sie ihnen ausgeliefert! Tom öffnete die Autotür. Er saß auf der Seite, die dem Eingang am nächsten war. Als er ausgestiegen war, drehte er sich zu ihm um und salutierte. Ein schallendes Gelächter, von den anderen Bodyguards war zu hören. Unbeeindruckt salutierte er zurück, und konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen. Obwohl ihm eher zum Schreien zu Mute war. Max Mine hatte sich verhärtet. Sofort winkte er Tom zu, dieser beugte sich vor, um Lisa aus dem Auto zu tragen. Doch er wurde zurückgestoßen. „Ich werde sie hinein tragen!” Nun war er wieder hellwach, er musste sich zusammenreißen. Er durfte keinerlei Schwäche zeigen, das würde seine Situation nur noch verschlimmern. Max nickte Tom erneut zu. Dieser machte eine nichtssagende Handbewegung und half beim Aussteigen. Sie stiegen nebeneinander die breite Treppe zur Eingangstür empor. Lisa auf seinen Armen, in der Mitte, Max und Karl rechts und links neben ihm. Die große Glastür wurde bereits
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