Die Liebe eines Klon
wie seine Ausführungen auf sie wirken würden. Unbeeindruckt fuhr er fort: „Bei einer Stammzellentherapie, also einer Aufbereitung der Stammzellen zur Immuntoleranz, die etwa drei bis vier Tage in Anspruch nimmt, stellen wir einen Betrag von ca. 16 Tausend Dollar in Rechnung!” Lisa schluckte. Hier wurden eindeutig nur die oberen Zehntausender behandelt. Wie sagt man so schön, „die Reichen und Schönen, oder Geld regiert die Welt”, diese Sätze sollte man sich zu Herzen nehmen, denn irgendwann könnten diese Sätze eine 100% Beschreibung unsere Gesellschaft, Menschheit sein. „Oh es ist schon fast Eins, wir sollten uns langsam zu Tisch begeben!” Er erhob sich und ging zur Tür. Sein Lächeln war gekünstelt, hatte er erwartet sie würde ihm im Namen der ganzen Menschheit danken, oder so ähnlich? Lisa schritt an ihm vorbei, stumm gingen sie nebeneinander her, bis sie den Speisesaal erreichten. Galant reichte er ihr seine Hand zum Abschied, als er sie an ihren Tisch begleitet hatte. „Danke für ihren aufschlussreichen Vortrag, ich verstehe nun viel besser worum es ihnen wirklich geht!” Sie lächelte, doch am liebsten hätte sie ihm gegen sein Schienbein getreten. „Es war mir eine Ehre ihnen alles zu zeigen und zu erklären, obwohl es natürlich nur ein Einblick war, die einzelnen Verfahren sind kompliziert, und nicht so einfach zu vermitteln.” „Natürlich war ich nicht davon ausgegangen, dass sie mich über die einzelnen Vorgänge, z.B. des Klonens in Kenntnis setzen würden, doch vielleicht haben sie ja mal wieder für mich Zeit, falls ich Fragen, speziell zu Adam habe, nicht wahr?” „Sicher, sicher, doch als erste Voraussetzung, im Umgang mit ihm möchte ich ihnen noch einen Rat auf den Weg geben. Behandeln sie ihn genauso, wie sie sich jedem anderen Menschen gegenüber benehmen würden. Sie brauchen keinerlei Rücksicht auf seine spezielle Situation zu nehmen, O.K.?” Er nickte ihr zu, was sie gleichermaßen erwiderte. Dann verschwand er. Sicherlich ging er zu Garden um ihm Bericht zu erstatten und vielleicht mit ihm zu Mittag zu essen. Lisa hatte keinen Hunger. Wie konnte er nur annehmen sie würde Adam nicht wie einen normalen Menschen behandeln? Schloss er von sich auf Andere? Ja, es war für sie ganz natürlich, dass sie zu Adam eine besondere Beziehung hatte, diese war allerdings eher auf die Tatsache zurückzuführen, das er Pete bis aufs letzte Haar glich, und nicht, weil er ein Klon war. Oder doch umgekehrt? Eine andere Frage beschäftige sie die ganze Zeit. Was hatten sie vor? Welche Pläne schmiedeten sie für die Zukunft? Was würden sie tun, falls Garden Recht behalten sollte? Sie hatten sich hier etwas aufgebaut, was in ihren Augen sicherlich noch zu toppen war. Und Adam war der Schlüssel dazu, er war der Erste, doch wie konnten sie es dabei belassen? Ihr Hunger nach Anerkennung, Macht, Ruhm und Reichtum war sicherlich unersättlich. Sie standen kurz vor ihrem großen Durchbruch, wenn Adam das gewünschte Ergebnisse lieferte, würde er damit eine Kettenreaktion unaufhaltsam in Gang setzen. Da war sie sich sicher, sie wusste nur nicht wie, wo? Gab es noch weitere Klone, Babys hatte sie nirgendwo gesehen oder gehört. Waren Sciencefiction Filme im Fernsehen wirklich so abwegige Zukunftsvisionen? Brutkästen mit menschlichen Körpern, an Maschinen angeschlossen? Sie rieb sich die Stirn, vielleicht hatte Peters Recht, sie sah zu viel Fern. Doch ihr Gefühl sagte ihr, das das hier nicht alles war, sie musste unbedingt mit Adam sprechen, vielleicht wusste er mehr als er sie glauben ließ?
Kapitel 16: Test 1
Doch sie bekam an diesem Tag nicht die Gelegenheit ihn zu sehen. Auf ihre Anfrage hin, mit Adam sprechen zu wollen, sie hatte Regine beauftragt nachzufragen, erhielt sie als Antwort, er würde auf den nächsten Tag vorbereitet werden, auf den ersten Test mit ihr. Als sie fragte, welche Vorbereitung sie benötigte, hörte sie nur: Für sie sei keinerlei Vorbereitung nötig! Dann war es soweit. Der erste Termin, oder die erste Sitzung, wie man es auch nennen sollte, stand kurz bevor. Ein Gespräch sollte in einem kleinen, ruhigen Zimmer stattfinden, das war alles, was sie darüber erfuhr. Lisa wurde von Schwester Regine hereingeführt, die ihr sagte, sie sollte sich an die Stirnseite eines rechteckigen Tisches setzen, der mit vier Stühlen umrahmt in der Mitte des Raumes stand. Auf dem Tisch lag ein Block mit einem Füllfederhalter bereit, ebenso ein Aufnahmegerät. Das Zimmer
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