Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)
kennenzulernen, Jenny Sullivan“, sagte sie mit geröteten Wangen. „Ich bin ein großer Fan Ihrer Arbeit. Sie sind eine große Inspiration für einen Großteil der Frauen hier.“
„Ich auch …“, sprudelte es aus Leah heraus, „ich bin auch ein großer Fan, ich liebe Ihre Arbeit. Sie sind so talentiert. Wirklich, wirklich talentiert.“
Blöde Ziegen.
„Und woran haben Sie und Kate heute gearbeitet?“, fragte Grandma und setzte sich. „An etwas, das mit der Traumräuber-Kolumne zu tun hat? Wissen Sie, Jenny, und ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, dass ich das frage, aber ich habe überlegte, welchen Ratschlag Sie wohl meiner wunderhübschen Enkelin gegebenhätten? Was hätten Sie getan, wenn Sie an Kates Stelle gewesen wären?“
„Mein Rat für Kate ist und bleibt derselbe. Nicht dass sie je nach meiner Meinung gefragt hätte.“
„Du meine Güte, Kate, du hast dieses wunderbare Orakel der Frauenbewegung jeden Arbeitstag an deiner Seite, und du nutzt ihre Weisheit und ihren Weitblick nicht?“ Meinte Grandma das ironisch? Bedeutete „ironisch“ für Grandma dasselbe wie für Peter Parker, nämlich dass ich es einfach nicht verstand? „Also, was würden Sie tun, wenn Sie Kate wären?“
Ich konnte nicht anders und zuckte in Erwartung ihrer bissigen Worte tatsächlich zusammen.
„An Kates Stelle würde ich sofort zurück nach Frankreich fahren. Ich würde zurückkehren und mich mit diesem albernen Gabriel treffen. Das wäre mein Ratschlag.“
„Was?“ Das war ich.
„Was?“ Das war Leah.
„Großartig“, rief Grandma aus. „Das ist genau das, was du tun musst. Fahr zurück und finde heraus, warum, zum Teufel, du dich in dieser Beziehung selbst aufgegeben hast. Das wäre doch jetzt mal ein Fortschritt, oder?“ Sie tätschelte mir das Knie. „Es ist eine tolle Idee, Jenny. Eine wahre Herausforderung. Und eine Herausforderung ist genau das, was du brauchst, meine liebe Kate. Hierauf lief es von Anfang an hinaus. Ich denke, es ist an der Zeit, dass du dich befreist. Jenny, na, das war ja wirklich ein Glück, dass Sie uns heute Gesellschaft geleistet haben. Ein ganz großes Glück.“ Jetzt tätschelte sie Jenny das Knie.
„Ja, wir hatten sehr, sehr viel Glück“, murmelte Leah und streichelte zärtlich Jennys Knie. „Sie sind wirklich sehr, sehr hübsch.“
Total blöde Ziegen.
Aufgabe: Zurück nach Frankreich fahren, um Gabriel zu treffenTanzstudio | Covent Garden
Jane hatte mich gebeten, sie zu ihrer letzten Probe vor dem Pro-Am-Tanzwettbewerb zu begleiten. Wir hatten vor, den Aktionsplan für meine bevorstehende und bereits gebuchte Reise nach Frankreich durchzusprechen. Aber als ich im Studio ankam, marschierte sie allein auf und ab. Und sie war absolut nicht in der Stimmung, zu schwatzen – zumindest nicht über mich und meine Probleme.
„Wo ist er? Wo, zum Teufel, ist er? Wir haben heute genau zwei Stunden Zeit, um zu üben, und das war’s. Mehr Zeit ist nicht. Also, wo, zum Teufel, steckt Julio?“
Ich wusste es beim besten Willen nicht, aber mein Handy hatte gerade gepiept, um mir eine SMS von Leah anzuzeigen.
18.00 Uhr – Karma-Kurs – King's Cross. Komm nicht zu spät. L.
„Jane, bringt Leah dich eigentlich auch dazu, all diese merkwürdigen Kurse mit ihr zu besuchen, all diese seltsamen Vorlesungen oder diese Wochenenden in abgelegenen Dörfern, wo sie sich mit Nudisten trifft?“
Jane versuchte, ein Kichern zu unterdrücken. „Nein, sie fragt nur dich“, meinte sie und lächelte mich an. „Kate, wenn du einfach nur zustimmen würdest, diese Rückführung in frühere Leben zu machen, dann würde sie bestimmt mit dem Quatsch aufhören. Aber solange du das nicht tust, wirst du wohl all deine Wochenenden in schlecht beleuchteten Räumen verbringen, eingesperrt mit Duftkerzen und massenhaft Frauen mittleren Alters, die sich selbst berühren, in der Hoffnung, die Quelle ihres inneren karmischen Chakra-Kraft-Unsinns zu finden. Du steckst so lange in Schwierigkeiten, bis du in dein früheres Leben zurückkehrst.“
„Das ist nicht fair. Rückführung in frühere Leben macht mir verdammt noch mal Angst, es ist merkwürdig und … Furcht einflößend.“
„Ich sag dir, was Furcht einflößend ist, Kate, nämlich die Tatsache, dass Julio immer noch nicht aufgetaucht ist!“
Jane setzte ihr hypnotisches Auf-und-ab-Marschieren durchden Raum fort, was mich dazu brachte, fasziniert ihren Hintern zu betrachten. Denn trotz ihres bunten Trainingsanzugs, der mit
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