Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)
Leah, den Mund voll mit Lebkuchen. „Aber offenbar ist das nicht die richtige Art von Bitte, also weiß ich nicht so recht, was ich jetzt machen soll.“ Sag ich doch, manipulativ …
„Ich weiß auch nicht, was ich machen soll“, erklärte Federico und biss vorsichtig in das linke Bein eines Lebkuchenmännchens, „aber ich würde vorschlagen, es mit einer Spur mehr Ingwer zu versuchen, jawohl, das würde ich, und vielleicht, nur mal so dahergesagt, vielleicht mit einem kleinen Spritzer Zitronensaft.“
„Es ist einfach lächerlich, zu glauben, dass es etwas gibt, das Jane nicht getan hat, weil sie sich in mich verliebt hat“, behauptete James und plusterte sich auf. „Kate, ich wusste ja gar nicht, dass du so gegen die Liebe eingestellt bist. Es gibt absolut nichts, das Jane gern tun würde, was ich nicht unterstützen würde. Für uns begann das Leben erst richtig, als wir ein Paar wurden. Stimmt’s, Mäuschen?“ Liebevoll tätschelte er ihr den Schenkel. „Wir hatten immer das Gefühl, dass wir erst richtig vollständige Menschen geworden sind, als wir uns getroffen haben, und dementsprechend haben wir der Welt jetzt viel mehr zu bieten. Jane engagiert sich sehr bei der Heilsarmee, nicht wahr, Mäuschen? Wir versuchen, der Welt mehr Liebe zurückzugeben, weil unsere Liebe zueinander so groß ist.“
Federico war auf einmal ganz grün im Gesicht geworden. Leah sah ziemlich misstrauisch aus, und Jane wirkte so, als hätte sich vor ihr eine Falltür geöffnet, die direkt in die Hölle führte. Ich beobachtete sie, wie sie anfing, sich in ihrem Wohnzimmer umzuschauen und alles in sich aufzunehmen, als wäre es das erste Mal, dass sie ihre eigenen Sachen sah. Dabei musterte sie die Stuckleiste,als wäre es das Interessanteste, das sie je zu Gesicht bekommen hatte.
„Oh, na ja, ich dachte mir, ich frage einfach mal“, sagte ich. Jane starrte immer noch an die Decke. „Ich frage ganz viele Frauen, was sie nicht getan haben, weil sie sich verliebt haben, und dann wollen wir losziehen und ihnen diese Dinge zurückholen, sie zurückerobern, wie Piraten.“ Ich hob die Faust in die Luft und stimmte eine Art Kampfgeschrei an, das überhaupt nicht nach Pirat klang, sondern eher peinlich war. „Und einige Frauen machen Sachen alleine. Es soll ihnen helfen, wieder zu sich selbst zu finden. Unsere alte Putzfrau will eine Ausbildung zur Automechanikerin machen.“
„Weil das offenbar eine angemessene Bitte ist“, murmelte Leah.
„Und was machen wir nächste Woche?“ Jetzt legte Federico los. „Nächste Woche fällt der offizielle Startschuss für unser Moppel-Camp. Zwanzig unserer dicken Leserinnen, und es sind wirklich richtig, richtig dicke und unglückliche Leserinnen, so wie Weihnachtsmänner, aber ohne das tolle rote Outfit, ohne die magische Fähigkeit, fliegen zu können, und ohne dass man ihnen Kuchen hinstellt, okay, vielleicht waren es zu viele Kuchen, aber sie haben keinen Schlitten und besitzen definitiv nicht die Fähigkeit, fliegen zu können … also, die werden unser intensives Abspeckprogramm starten, jawohl. Das Team ‚Traumräuber‘ wird ihnen ihren vorehelichen Körper zurückgeben.“ Er spendete sich selbst eine Runde Beifall. „Meine Idee“, verkündete er und deutete auf sich. Er endete damit, dass er sich an Jane wandte und mit den Lippen das Wort „Zimt“ formte, bevor er seinen angebissenen Lebkuchen zurück auf den Teller legte.
„Nun, Kate, dein Job hört sich wunderbar frivol an“, meldete sich James erneut zu Wort. „Wir sind gespannt auf deine kleinen Heldentaten, nicht wahr, Mäuschen? Auch wenn ich nicht hundertprozentig hinter dieser Idee stehe. Aber ich fürchte, ich muss euch Mädchen jetzt allein lassen, da ich noch zum Tennis muss.“ Auf seinen kleinen dicken Beinchen trottete er davon, um in seinen Tennisclub für piekfeine Jungs zu verschwinden. Kaum war dieHaustür hinter ihm ins Schloss gefallen, sprudelte es nur so aus Jane heraus.
„Gregoire Pechenikov. Das ist etwas, das ich nicht getan habe, weil ich James getroffen habe. Der verdammte Gregoire Pechenikov. Er war atemberaubend, Kate, absolut atemberaubend, und verzweifelt darauf aus, mit mir zu schlafen. Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als ich ihn das erste Mal sah. Er kam zum Asta, ihr wisst schon, dem Studentenausschuss, weil er an einem Sprachaustauschprogramm teilgenommen hatte. Er war aus Moskau, hatte Arme wie ein Ruderer, und er war so unglaublich scharf auf mich. Er lungerte
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